anstoss

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Die amerikanische Abgeordnete Marilyn Musgrave hat Sorgen: Sind da nicht jüngst kanadische und amerikanische Juristen zu der Überzeugung gekommen, dass auch homosexuelle Partnerschaften rechtens sein können? Und wurde nicht gar der Analverkehr legalisiert? Das, so urteilt messerscharf die Abgeordnete, schade der Familie (ähnliche Argumentationen in der BRD sind durchaus möglich).

Freilich sind die Spötter gegen die christlichen Aktivisten, die hinter dieser Petition stehen, bereits aktiv geworden: In einer erweiterten, fiktiven Petition fordern sie gar zwölf Gesetzesänderungen, nach denen eine Ehe verboten werden soll – und sie berufen sich dabei selbstverständlich auf nichts anderes als die „Heilige Schrift“.

Unter anderem wird gefordert, dass ein Vergewaltiger sein Opfer heiraten müsse und ein Priester nur eine Jungfrau heiraten dürfe – Vorschriften, die so wortwörtlich im „Alten Testament“ enthalten sind.

Die Spötter sitzen hier

Hinweis: „The Whitehouse.org” ist nicht die echte Webseite des „Weißen Hauses“, dem Sitz des US-amerikanischen Präsidenten.

Die Vorarlberger Gemeinde Hardt hat sich für eine besondere Art der Wirtschaftsförderung entschieden, berichtet die in Österreich erscheinende „Krone": etwa 70.000 Euro will die Gemeinde über eine Bordelllizenz einnehmen, wobei noch nicht klar ist, ob die Getränke, der Eintritt oder die Gewerbefläche besteuert, werden sollen.

Das Blubbern aus den Algen kommt immer zum Wochenende.

Was gab es eigentlich letzte Woche? Unter meinen zehn meistgelesenen Artikeln war ist heute kein einziger, der neuer ist als 14 Tage. Begehrt ist, was auch sonst Furore macht: Immer noch die „nackten Sportmaiden", die den Zenit ihrer Popularität noch lange nicht überschritten haben - schließlich entdecken so langsam auch die Printmedien, dass derartige Nachrichten nicht völlig abwegig sind. Unter den ersten fünf blieb auch weiterhin der Artikel über Cora Schumacher, wobei sich wieder bewahrheitet: Hauptsache, in der Nachricht ist neben den Worten „Sex" oder „Nackt" noch ein populärer Name enthalten, schon giert das Google-Volk nach der Webseite. Ungewöhnlich ist auch das anhaltende Interesse an TV6, obwohl der Sender inzwischen jeder Beschreibung spottet: Irgendwie muss jemand das Wort „Erotik" im Österreichischen mit „Langeweile" übersetzt haben.

Nach wie vor interessiere ich die Gemeinde der „Twodays" recht wenig - fast 98 Prozent meiner Besucher kommen über Google und andere Suchmaschinen. Umgekehrt ist dies nicht der Fall: ich besuche regelmäßig „Twodays", bin aber oft enttäuscht von dem, was sie schreiben: Ich erwarte entweder Inhalt oder Eigenart, und wenn schon nicht dies, dann doch wenigstens Lebensspuren.

Nun ja, vielleicht erwarte ich zu viel. Ich werde mir mal ein Glas Rotwein einschenken und über Weihnachtsgeschenke nachdenken. Dabei fällt mir bestimmt wieder etwas ein, worüber ich morgen schreiben kann.

Sagt sehpferd

Wussten wir es nicht schon immer? Wir sind nicht die Herren (und Herrinnen) unserer Begierde, der Kosmos ist es: Das jedenfalls behauptet die 41-jährige Antonia Langsdorf, die von sich selbst behauptet, eine „Astrologin" zu sein. Express-Redakteur MICHAEL LANDROCK war sich nicht zu schade, den Unsinn zu schreiben, und zitiert die blauäugige Antonia, aus deren Mund das folgende Gewäsch stammen soll: „Physikalisch hat der Liebes-Planet Mars natürlich nichts mit den Sonnen-Eruptionen zu tun. Aber seine immer noch sehr große Nähe zur Erde steht symbolisch für die Hitze und Vitalität, die uns jetzt packt".

Wer den Express nachlesen möchte - bitte schön.

Leigh Heppell stellt Statuen her, in schöner Bronze – und so erotisch, dass sie in gewöhnlichen Haushalten bestenfalls im Schlafzimmer stehen dürfen. Natürlich hat er immer irgendetwas vor allem – vorzugsweise Damen mit sinnlichen Lippen, die offenkundige Bereitschaft zur Liebe demonstrieren. Aber auch ich wusste nicht, dass er neuerdings auch ein paar aus Bronze hat, dass sich gerade der geschlechtlichen Vereinigung hingibt. Es ist so erotisch, dass ich es hier gar nicht zeigen mag, aber auf der Webseite von Leigh findet ihr es – ein Schnäppchen für nur 136 Euro (verglichen mit Leighs anderen Bronzen oder dem, was man sonst so im Kunsthandel für Erotika zahlen muss).

Hinweis: Alle Preisangaben ohne Gewähr.

Die Diskussion um Prostitution ist weltweit wieder einmal in vollem Gange, seitdem einige Länder (Holland und Deutschland) Prostitution mindestens teilweise legalisiert haben, während Schweden mit missionarischem Eifer auf ein Verbot hinwirkt. Klar, dass dieses Thema auch für Malta wichtig ist. Nun, tatsächlich findet die Autorin Natascha Turner die üblichen Gründe für Prostitution, aber sie tut dies nur, um sodann ein ebenso naives wie realitätsfernes Plädoyer dagegen zu halten:

Nach ihrer Meinung haben die Damen, die das Gewerbe betreiben, „wenig Selbstvertrauen", und sie brauchten vor allem „mehr Hilfe und eine bessere Ausbildung". Die Gründe, in die Prostitution zu geraten, die teilweise natürlich auch stimmen (in solchen Begründungen „stimmt" immer irgendetwas), unter anderem werden Drogenmissbrauch und Arbeitslosigkeit genannt. Doch schon bald werden verständliche Sachgründe verlassen, und dann kommt schon der ganze Schwall an pseudomoralischen Psychoargumenten: „Wenig Selbstbewusstsein, mangelndes Durchsetzungsvermögen, fehlendes Selbstwertgefühl".

Von Geld redete sie nicht – warum auch immer. Es ist inzwischen freilich das treibende Argument vieler Frauen für den Sex-Beruf geworden, der von all diesen Frauen als eine Dienstleistung verstanden wird – und zwar eine, die ohne Selbstvertrauen kaum erfolgreich durchgeführt werden kann.

Prüde? Nein, Werbung war niemals Prüde, wenn sie sich an eine männliche Kundschaft wandte. Darauf weist Professor Dr. Tom Reichert in seinem neuen Buch „Die Geschichte der erotischen Werbung" hin. (Bisher nur in Englisch erhältlich: „The Erotic History of Advertising").

Paperback: 300 Seiten
Herausgeber: Prometheus Books; (Mai 2003)
ISBN: 1591020859

Geständnisse sind heiß ... und jeder gute Katholik weiß ja, wie erleichternd sie sind. Nein, nein, das habe ich nicht geschrieben, sondern Tristan Taormino für „Village Voice “. Das, so meinte er, könne ein Grund sein, warum so viele bloggen.

Also, ihr kleinen Sünder da draußen (und vor allem die Sünderinnen) blogget, und euch wird aufgetan. Mindestens wird dann der Druck von eurer Seele genommen.

Aufgefallen ist dem Autor von „Village Voice" auch, dass es ein paar erotische Blogger gibt (und selbstverständlich wieder Bloggerinnen). Eine Dame des Gewerbes fiel mir ja schon früher auf, aber viele wollen einfach, dass im Web zu finden ist, was in ihrem Bett passiert. Nun, nicht alles - aber eben so viel, dass es gelesen wird.

Warum bloggen sie alle? Vielleicht, wie irgendwelche Details dann doch locken sollen? Weil man Freunde oder jedenfalls gleich Gesinnte findet?

Niemand weiß es. Die Soziologen, die sonst ja immer alles wissen, blicken angewidert weg, wen von Sexblogs die Rede ist. Nun ja, und Sehpferd bloggt zwar, ist aber klug genug, sich selbst mal außen vor zu lassen.

Zurück zu Tristan Taormino: Er hat das Ei des Kolumbus gefunden, wie es scheint - bei einem Blogger namens Sam. Der schreibt: „Ich blogge, also bin ich". Na, bitte.

Militante Pornografie-Gegner haben in Louisville (USA) Kunden eines so genannten Adult-Shops fotografiert. Es ist bekannt, dass sie diese später im Internet veröffentlichen - pikanterweise auf einer Webseite gegen Vergewaltigungen, sodass unbefangene Webbesucher auf die Idee kommen müssen, dass es sich um potenzielle Vergewaltiger handele.

Wie eines der Mitglieder der Organisation sagte, wolle man erreichen, dass der Laden schließen müsse, und man fühle sich bei den Aktionen völlig im Recht.

Ein Angestellter sah das anders – er griff zum Gartenschlauch und spritze den Fotografen samt Kamera nass. Beide Seiten haben nun gerichtliche Schritte gegeneinander angekündig, berichtet "wave3".

Studien, Studien über alles ... und dazu noch eine, die so neu nicht mehr ist. Aber immerhin: Man hat etwas zu schreiben, so, wie die „Berliner Morgenpost", die weiß, dass Frauen erst ab 35 richtig glücklich werden. Zitiert wird die Leiterin einer Studie, Beate Schultz-Zehden, die sagte, am meisten habe sie während der Durchführung ihrer Studie erstaunt, dass das psychische Wohlbefinden vieler Frauen ab 35 Jahren vehement zunähme.

Also, abwarten, wenn ihr unter 35 seid, und dann genießen, bis ihr 45 seid, denn von da an geht es (laut Studie) mit dem Wohlbefinden bergab.

Irgendwo im WEB fand ich, dass heute "Veganer-Tag" ist.

„Vegan lebende Menschen ernähren sich ohne Nahrungsmittel tierischer Herkunft. Sie meiden Fleisch, Fisch, Milch, Eier und Honig. Auch lehnen die meisten vegan lebenden Menschen den Gebrauch tierischer Produkte wie Leder, Wolle und Seide ab“. (Pressemitteilung).

Nun wissen wir es: Wir sollen alle Kunststoffe tragen, weil die ja ökologisch viel besser zu beseitigen sind - oder irre ich mich jetzt? Richtig: Es gibt auch noch Sexy-Baumwollkleidung, und dann war da noch Hanf und Leinen - von Holzspänen und Metallgeflecht mal ganz zu schweigen.

Also, Freunde: Leder für Handschellen ist „out“ verstanden? Ab jetzt werden Metallmodelle angeschafft, selbst wenn sie in die Handgelenke zwicken, und statt Highheels aus Leder werden welche aus Kunststoff getragen (den Gestank werdet ihr ja wohl ertragen) – oder gleich sexy Jesuslatschen. Nun, für die Freunde des ganz Besonderen gibt es ja noch Metall: z.B. Sexy Kettenhemden. Sind ein bisschen gewöhnungsbedürftig auf der Haut – aber das wolltet ihr doch, oder?

chainmail sexy kettenhemd
(c) 2003 by the manufacturer

Damen, die im Telefonsex-Geschäft sind, reden normalerweise nicht darüber, weil sie meist auch noch etwas andere sind – Mütter, Töchter, Krankenschwestern, Sekretärinnen oder (ziemlich häufig) Studentinnen.

Diese allerdings ist eine Ausnahme: „Phone Slut“ bloggt ziemlich viel – und manchmal setzt sie sich gar lange an den PC, um die Typen ihrer Kunden zu beschreiben: macht sie einfach nett, obwohl manche der Herren wirklich zum Fürchten sind.

Diese Herren sind eher nett und vor allem sehr gut zum Abzocken, denn sie reden sehr, sehr lange:

Süße Jungs – Süße Jungs tragen gerne sexy Unterwäsche (weibliche, selbstverständlich) und laufen in Highheels durch die Gegend. Sie wissen manchmal mehr über Make-up als ihre örtliche Avon-Berarerin und unterhalten sich mit dir stundenlang über ihr Erscheinungsbild und die Möglichkeiten, sich aufzuputzen. Ab und zu reden sie über die schönen Strümpfe und Strapse, die sie tragen.“

Nachdem andere Erotik-Sender wie „Ultra Blue TV“ und „Pleasure TV“ in letzter Zeit kaum mehr als Langeweile ausstrahlen, bringt ein neuer Sender so genannte „Softcore“ Filme – nicht immer die neuesten, aber immerhin handwerklich gute gemachte Streifen.

Der Sender ist 24 Stunden auf Sendung, wobei es keine Angaben über irgendwelche Sendefolgen gibt. Allerdings scheint das Nachtprogramm etwas „würziger“ zu sein als Tagesprogramm.

Satellit: Hotbird 13.0
Frequenz: 11.623 GHz
Pol: vertíkal
Symbolrate 27.500

sexy cine  tv erotisches fernsehen
(c) 2003 by sehpferd für das TV-image (Sex-Telefonnummern geschwärzt)

Nachtrag am 29.januar 2004:

Nicht bleibt, wie es ist: Vor allem die Sex-Sender ändern ihr Programm schneller, als ich es beschreiben kann: Und so zeigte einer neuer Besuch bei Sexy Cine TV, dass man nunmehr keine erotischen Filme mehr zeigt, sondern eine Dame, die sich in „Room 03" räkelt. Wer schnell umschaltet, weiß, dass sich die Kollegin in „Room 02" auf „Live Show TV" ebenso offen präsentiert. Selbst die Werbeanlagen kommen zur gleichen Zeit.

Und so präsentiert man sich jetzt:

sexy cine tv stoehnmaedchen

(c) 2004 by sehpferd für das TV-image

„Erotik" scheint ein neues österreichisches Wort für „Langeweile" zu sein. Mittlerweile besteht das Programm des Linzer Senders nämlich fast nur noch aus Game-Shows und Werbung. Wenn wenigstens die noch erotisch wären - doch die Game-Shows werden von Moderatoren präsentiert, die sich aussehen wie Steuerbeamte, und die Werbung ist so hausbacken, dass damit kein Großvater mehr hinter dem Ofen hervorzulocken ist. Auch bei den Go-go-Girls gibt es nichts Gutes zu vermelden: Sie sind mehr geworden, dafür tanzen die meisten so schlecht, dass sie besser zurück in die Dorfdisko gehen sollten.

Die „Berliner Zeitung “ fand über die Langeweile des Senders noch härtere Worte: „... die deutschen Medienwächter und Jugendschützer können sich auch relativ entspannt zurücklehnen, denn auf dem Bildschirm knistert es nicht mehr als beim polnischen Kirchenkanal“.

„Steffi und Boris“, das einzige halbwegs erotische Programm, das der Sender hatte, soll jetzt angeblich in der Nacht kommen. Da auch Sehpferd ab und an einmal schläft, kann er darüber nichts sagen: Die Programmacher von TV6 freilich auch nicht – ihre Programmtafel ist nun zwar vorhanden, berücksichtigt aber die laufenden Programmänderungen nicht.

Halbwegs erotisch ist gegenwärtig nur Sexy Cine TV auf 11623 Mhz. Tagsüber wird Softcore Erotik gesendet, meist ziemlich alte aber technisch wie auch ästhetisch erträgliche Filme mit schönen Herren und sorgfältig geschminkten Damen, die selbstverständlich an nichts anderem interessiert sind als an der schönsten Sache der Welt.

(c) 2003 by sehpferd press

 

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