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Irgendwo zwischen Uelzen und Lüneburg liegt der 2718 Einwohner zählende Ort Bienenbüttel, der nun wohl bald berühmt werden wird – nicht wegen der Tausendjahrfeier, sondern wegen einer einzigen Einwohnerin. Ihr Name ist Tina Eder und sie ist das „Bunny“ in der deutschsprachigen April-Ausgabe des Herrenmagazins "Playboy".

Die schöne Heidefrau, die in „Playboy“ als knapp bekleidete Chefsekretärin posiert, ist im bürgerlichen Beruf Altenpflegerin. Ihrem Chef hat sie die Sache mit dem "Playboy" inzwischen gebeichtet – musste sie wohl: Öffentlicher kann man sich nicht machen. Sie gab ihrer Heimatzeitung kürzlich ein Interview, aus dem ich meine Weisheit habe.

bienenbuettel

(c) 2004 by playboy (website shot)

So genannte „Jungfrauen“, also Jugendliche, die (zumeist vor Gott) ein Gelübde abgelegt hatten, bis zur Ehe jungfräulich zu bleiben, haben genau so viele Geschlechtskrankheiten wie die Jugendlichen, die solche Schwüre nicht getan haben – zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Studie des renommierten NIH in den Vereinigten Staaten von Nordamerika.

Den Schwur haben überhaupt nur 12 Prozent der Schwörenden während ihrer Teenagerzeit gehalten – alle anderen haben Sex gehabt, und zwar oft ungeschützt: Vor allem unter den männlichen „Jungfrauen“ verkehrten 60 Prozent ohne Kondom, während es bei den „Nicht-Schwörern“ nur 40 Prozent waren.

Interessant daran ist, dass diese Studie von Dr. Peter Bearman geleitet wurde, der von der Jungfrauenbewegung und anderen Jungfernschafts-Befürworten stets als Kronzeuge für die Wirksamkeit von Jungfernschwüren benannt wurde. Tatsächlich haben Organisationen wie „True Love Waits“ („Wahre Liebe wartet“) aber nur denjenigen Teil der Studie wiedergegeben, die ihnen lieb waren: Schon damals warnte Bearman davor, dass die „Jungfernschwüre“ nicht zu einer Massenbewegung werden dürften – dann würde sie ihre Wirksamkeit verlieren.

Dieser Tage sagte Bearman nun gegenüber der Presse, dass die Jungfrauenbewegung sich nicht bewusst gewesen wäre, wie Jugendliche tatsächlich mit dem Sex umgehen würden. Er bezeichnete die Jungfrauenschwüre nun als „Ideologie“ und wies darauf hin, dass sie sich nicht eignen würden, um in öffentlichen Gesundheitsprogrammen Verwendung zu finden.

Diese Aussage ist deshalb so brisant, weil die Jungfrauenschwüre genau das Programm sind, dass der Präsident der USA als richtig für alle amerikanischen Jugendlichen ansieht.

Die Statistiken und die neuen Bearman-Aussagen wurden der "Medicalnews Today" entnommen.

Nachdem die Springer-Blätter und fast die gesamte bürgerliche Presse den Kandidaten Horst Köhler in den Himmel heben, sagt Süddeutsche-Redakteur Bernd Oswald deutlich, was er zum Vorschlagskandidaten für das Amt des Deutschen Bundespräsidenten hält: „Sie haben in kurzer Zeit auch schon bewiesen, was für ein toller Phrasendrescher Sie sind“ - und: „So ein Geblubber nervt“. Recht hat er, der Mann.

 

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