anstoss

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Falls sie demnächst einen dringenden Geldbedarf haben, könnten sie Folgendes tun: Setzen sie sich mit ihrem nackten Gesäß in eine Schüssel mit Farbe, um sich dann auf ein großes Stück Tapete zu setzen. Malen sie, wie im Kindergarten erlernt, noch ein paar süße kleine Blättchen und Stielchen daran. Verauktionieren Sie ihr Machwerk bei Ebay. Bieten Sie nicht unter 99 Euro an. Sie glauben mir nicht? Sie sollten es tun. Oder diesem Link folgen.

Nachdem ich längere Zeit nichts von Doloresse berichtet habe, kann ich nun vermelden, dass sie in die deutsche Sprachgeschichte eingehen wird: Sie hat soeben den Begriff der „Moneydommse“ geprägt. Bisher hatte ich nur von „Moneydommes“ gehört, und schon dieser Begriff bringt mir immer dieses vertrackte Grinsen ein.

Dabei ist die Sache eigentlich nicht zum Lachen, denn diese dreisten Personen schaffen es tatsächlich, ein paar dämliche Lüstlinge dazu zu bewegen, ihnen Geschenke zu kaufen – ohne dass sie wissen, ob es die beschenkten „Damen“ überhaupt gibt. (Ab und an hilft ein Blick ins Impressum ihrer Webseiten).

Wer nicht weiß, was eine Moneydommse ist: Eine Person, die sich von Fremden via Internet beschenken lässt, ohne irgendwelche konkreten Gegenleistungen zu bieten.

Ja, ich schrieb bereits darüber: Hier.

Manche Satiren schreibt nicht das Leben, sondern der Werbetexter.

Die echte Meica Currywurst besticht nicht nur durch ihre herrlich leckere Original Curry-Sauce, sondern auch durch ihre schnelle, unkomplizierte Zubereitung in der Mikrowelle oder im Wasserbad.

Den schnellen und stilechten Genuss garantiert ein extra Beutel Madras-Currypulver und ein extra Holz-Piekser, die an der Unterseite der Verpackung angebracht sind.

Wer CurryKing probiert, wird CurryKing lieben und sich an jene Tage erinnern, an denen man auf die Kirmes oder zur Imbiss-Bude ging, um seinen Appetit auf Currywurst zu stillen
.“

(c) des kursiv gesetzten Textes 2004 by Maica

Die Sportlerin Tatiana Grigorieva, das Supermodell Eva Herzigova, wann immer sich jemand irgendwo auszieht, war schon ein Blogger da, der es ins Web stellt.

Auf der Webseite auch noch ein Hinweis auf ein Buch: 1000 Orte, wo du gewesen sein musst, bevor du strirbst. Ranhalten, Leute - bei drei Mal Urlaub pro Jahr und 50 erwachsenen Lebensjahren schafft man nur 150. Es sei denn, man bucht "Europa in 5 Tagen".

Offenbar kräht kein Hahn mehr nach Britney – jedenfalls auf dieser Webseite über Stars und Sternchen, die dann und wann mal eine unbedeckte Brust zeigen – oder auch etwas mehr. Der Webmaster beklagt, dass sich kein Mensch für Britneys nackte Brust interessieren würde. Statt dessen wollten alle die nackte Macy Gray sehen.

So richtig entzückend fand ich keines der beiden veröffentlichen Fotos, doch diesen Satz möchte ich ihnen nicht vorenthalten: „Was man auch immer einer Barbie anzieht, sie bleibt immer eine Barbie. Barbie? Britney? Wer, bitte schön, war noch Britney?

Eine naturalistisch wirkende nackte weibliche Statue füllt gerade das Sommerloch der BBC. Ob man um die seelische Gesundheit oder die körperliche Unversehrtheit der abgelenkten Autofahrer fürchtete, war nicht klar: Jedenfalls muss die Dame jetzt hinter Milchglas.

Zu den verrücktesten Meldungen des heutigen Tages zählt jene aus Indien, in der behauptet wird, dass eine 27-jährige Dame ein Kondom inhaliert habe. Daraufhin habe ich mir die Mühe gemacht, einmal auf die Hinweise zum Gebrauch zu achten – dort war von der Gefahr des Inhalierens freilich nichts zu lesen.

Der Deutschlandfunk wusste heute zu vermelden, dass ein „großer Teil unserer Literaten“ die Rechtschreibereform ablehne. Nun, die Herren befinden sich in erlauchter Gesellschaft, denn erst neulich hat der als „ehrwürdig" bezeichnete „Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste“ beschlossen, zur alten Rechtschreibung „zurückzukehren“.

Es müssen wohl ganz bestimmte Dichter sein, die solches fordern, und ich wette beinahe, dass sie alle von den Literaturkritikern der FAZ (die ebenfalls noch keine neue Rechtschreibung kennt) mit Lob bedacht werden: Welch edlere Ziele könnte ein Mensch denn haben, als die deutsche Rechtschreibung zurückzudrehen?

Die Dichter, die sich beklagen, sind sehr schnell als Nörgler identifiziert: Kein Mensch verbietet ihnen nämlich, Eygenschreib zu finden. Zwar würden sie dann in kein Schulbuch mehr eingehen, doch mit dem Lektor wird sich wohl ein Wörtchen reden lassen: Hier das Buch des berühmten Dichters Franz von Rosinenpicker, in seiner eigenen Sprache verfasst.

Ansonsten, liebe Dichter, erwarten wir von eurem Stand Worte, keine Wörter. Wir hätten gerne mehr Worte von euch gehört zu den Konflikten der Welt: Erst jüngst hatten wir eine ganze Reihe kritisch distanzierter Stellungnahmen zu Israels und Amerikas Krieg erwartet, und wer meint, es sei Iraks und Palästinas Krieg, der hätte sich eben so äußern dürfen. Wir haben erwartet, dass ihr die Zeichen der Zeit aufnehmt, beschreibt, in Büchern weiter tragt. Von der Wiedervereinigung bis zum Sozialabbau, vom Email bis zum SMS.

Ihr tatet es nicht, jedenfalls nicht ausreichend. Statt dessen beglückt eine Gruppe von euch uns jetzt mit einer neuen Diskussion über die Rechtschreibreform. Ich hätte da einen Vorschlag: Da ihr uns offenbar nichts mehr zu sagen habt als eine oberlehrerhafte Botschaft bitte ich euch, sofort Zulu zu lernen und nach Südafrika auszuwandern. Vielleicht findet ihr dort ein Publikum für eure Haarspalterei. Eure Plätze, da bin ich sicher, würden andere gerne einnehmen – auch mit neuer Rechtschreibung.

Dass Wiener knackig sind (nein, es sind keine Wienerinnen gemeint) glauben schon manche Menschen festgestellt zu haben, aber dass Frankfurter würzig sind (nein, keine Frankfurterinnen) war mir neu – ich dachte immer, die seien genau so labberig wie alle anderen Bockwürste auch.

Womit mal wieder klar ist, was einem alles Wurscht sein kann.

Via Jimmiz erläutert von Bernd Leitenberger.

 

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