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Nach Presseberichten wird das letzte verbliebene Erotikmagazin der privaten Fernsehsender ab nächstes Jahr abgesetzt: Lilo Wanders „Wa(h)re Liebe“ soll einem Gutmenschenprogramm geopfert werden.

Wie edel, liebe VOX-Macher. Wir freuen uns schon auf die lehrreichen BBC-Filme, die ihr statt dessen senden wollt.

Muss man in Zukunft zum Visum ein Nacktfoto vorzeigen, wenn man weiblich ist und in Kanada arbeiten will? Vermutlich nicht. Es sei denn, es wäre Sommerloch und ein Mitarbeiter der kanadischen Botschaft in Mexiko hätte so etwas gesagt. Wie viele Tequila er schon hatte, wissen wir nicht.

Es liest sich fast wie ein wissenschaftlich fundierter Artikel - da wird doch die deutsche Hauptstadt Berlin als Hochburg des Online-Flirts bezeichnet. Und als was erweist sich diese Meldung? Als dreiste PR-Masche eines .Anbieters für Online-Flirts, der gerne mal in die Presse möchte. Das Sommerloch macht es möglich, und die Redakteure gucken harmlos pfeifend in die Luft.

Eine Anmerkung am Rande: Die Daten wurden auf der Basis von 100.000 Kunden ermittelt – das klingt nach viel, ist aber in der Praxis immer noch viel zu wenig für ein ausreichendes, flächendeckendes Angebot in einem Land wie der Bundesrepublik Deutschland.

Für die meisten Teilnehmer an Partnersystemen gilt deshalb: Wer nicht in einem Ballungsgebiet wohnt, muss entweder weit reisen oder von vornherein mit ausgesprochenen „Kompromisskandidaten“ vorlieb nehmen. Der Grund für die schlechten Quoten ist einfach: Es gibt zwar nur wie Geschlechter, aber schon fünf kaum miteinander harmonierende Altersgruppen, unter denen es abermals wieder mindestens je drei emotionale, intellektuelle und soziale Profile gibt.

In einem Test bei einem anderen Anbieter, der von sich behauptet, über 200.000 Kunden zu haben, wurden bei der von mir verwendeten Testperson, und einem Umkreis von 50 Kilometer gerade mal zwei angebotene Partnerinnen ermittelt.

Der „Verband für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ mag etwas von der Sprache verstehen (auch dies ließe sich bezweifeln, man muss nur einen Blick in die Struktur des Vorstandes werfen), doch von Kosten haben die Herren keine Ahnung. Die „angeblichen Millionenkosten“, so hießen sie jetzt verlauten, sei nichts als ein „Schreckgespenst“.

Klar ist es für diese Vereinigung kein Schreckgespenst – sie muss die Kosten ja nicht tragen, sondern der Steuerzahler, soweit es den öffentlichen Bereich anbelangt, die Unternehmen, soweit es die Betriebe angeht und die Privatleute, sofern sie einen Duden oder Wahrig besitzen.

Die schreibende Zunft selbst wird mindestens bei der Software nachlegen müssen – das bei „MS-Word“ mitgelieferte Rechtschreibprogramm deckt schließlich nicht alles ab.

Was inzwischen absolut unerträglich geworden ist: Deutschlands Medien streitet immer mehr um des Kaisers Bart, statt sich um die wirklichen Probleme und deren Hintergründe zu kümmern: Die Diskussion um die Rechtschreibereform, liebe FAZ und liebe Schriftsteller, ist kaum mehr als ein intellektuelles Stammtischgeschwätz.

 

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