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Während die Feministinnen in den meisten westeuropäischen Ländern nun wundervoll mit der neu gewonnenen Freiheit leben und heftigst überlegen, wie sie noch mehr aus diesem schönen Leben machen können, existiert nicht weit von hier ein großes, lutherisch geprägtes Land, in dem sie sich noch Gedanken machen, die Feministinnen. Irgendwas müssen Männer doch noch haben, was sie gegen Frauen einsetzen könnten? Richtig – Gewalt.

Und damit auch jede Schwedin begreift, welcher Bedrohung sie ausgesetzt ist, gibt es gar eine Werbung dafür, sich der Gewalt zu widersetzen. So weit, so gut. Vergewaltigungen sind wirklich nichts Erfreuliches.

Indessen werden die Männer in dieser sexistischen Werbung in eine Ecke gestellt, wo sie nicht hingehören: Das Schwarz-Weiß Bild von der zwar etwas leichtsinnigen (betrunken und sexy angezogenen), aber selbstverständlich edelmütigen Frau und dem widerwärtigen Tier Mann, das stets nur im Kopf hat, Frauen auf den Rücken zu legen und dann zu erniedrigen, wird von den schwedischen Feministinnen offenbar nach wie vor hochgehalten. Sehr schade – ich dachte immer, Frauen und Männer wären vor dem Gesetz gleich. Dass Männer in Schweden abgewertet werden dürfen, ist mir neu.

Wenn sie vor nichts Angst haben (als Mann) sehen sie sich diesen Film an.

Nerve hat immer etwas Lustiges auf Lager: So die pseudowissenschaftlichen Studien „I did it for science“ in denen ein paar Leute ein sexuelles Experiment starten – natürlich nur für die Wissenschaft (oder natürlich nicht, wie sie wollen).

Die „Materialliste“:

RCA DSP3 Vollformat VHS Camcorder (gefunden in einer Mülltonne in Queens)
- Stativ (geborgt von einem Freund, James)
- Kondome
- Videoband
- Einen gut bestückten männlichen Darsteller

Das Resultat? Trotz aller Bemühungen wurde kein Porno daraus, sondern Kunst. Kommentar der Macher: „Dies war ein extrem unvorhergesehenes Resultat“.

Immerhin kann das ganze ja mal als Anregung für Möchtegern-Stars gelten. Rezept: Kamera aus einer Mülltonne entnehmen (darauf achten, dass es keine Super-8-Kamera ist), Amateurporno mit irgendeinem Bekannten drehen, dabei selbst möglichst oft in die Kamera blicken, mindestens 12 Kopien herstellen. Die Kopien dann möglichst auffällig irgendwo liegen lassen, wo sich Journalisten herumtreiben. Es hat doch schon so oft geklappt, warum also nicht noch einmal? Einen gewissen Bekanntheitsgrad sollte man freilich schon vorher erreicht haben, sonst lohnt es sich für die Journalisten nicht.

Nerve

Kein Tag ohne Umfrageergebnisse: Drei Viertel der amerikanischen Frauen sollen sexuell zufrieden sein, nur scheint dies nicht immer in der Ehe zu klappen: Immerhin sagten 40 Prozent der Befragten, dass Seitensprünge für sie in Ordnung wären – vermutlich allerdings nur ihre Eigenen, und immerhin verschaffen sich etwas mehr als 50 Prozent auch dann und wann das einsame Vergnügen, die Lust ganz ohne Partner zu genießen.

Via Wold Sex news

Wer sich regelmäßig rasiert, soll bessern Sex haben – nein, ich rede nicht von Frauenbeinen, und auch nicht von weiblichen Schamhaaren, ja, überhaupt nicht von Frauen.

Denn Forscher wollen einmal mehr etwas herausgefunden haben: Männer, die sich regelmäßig rasieren, sollen mehr Sex haben. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass sich die Frage nach der Rasur auf das Gesicht bezog. Noch Fragen? Die Webseite, auf der es steht, ist eine Gay-Seite, aber die Studie galt natürlich (auch) für Heteros.

Via World Sex News

Wie meine Leserinnen und Leser wissen, habe ich weder etwas gegen Sexblogs noch gegen Kommerz. Aber was jetzt in den USA entsteht (ja, ausgerechnet dort) ist die reinste Reklame für die pornografische Unterhaltungsbranche. Und da sage ich dann doch: Daumen runter. Jüngstes Beispiel: Bloggywoods Verlinkerei mit dem „Bad Girls Blog“.

Ich bin derjenige, der dich immer auffangen wird, wenn du fällst. ich bin derjenige, der dich führen wird auf deinem weg. ich bin derjenige, der immer an dich glauben wird, wenn alle anderen an dir zweifeln. ich bin derjenige, der dir immer helfen wird, wenn du Hilfe brauchst. Ich bin derjenige, der die Schale durchbrechen wird, welche dein Herz umschliesst, und deine Gefühle gefangenhält.“

Nein, ich habe diesen Text nicht von einer Seite, auf der die neuesten Schnulzentexte stehen, und auch nicht aus einem Blog, in dem Jungmädchenprosa zu lesen ist. Es handelt sich vielmehr um eine Anzeige, in dem ein männlicher Hundehalter eine weibliche (menschliche) Hündin sucht – Anfängerin angenehm. Ich bitte um Verständnis, wenn ich den Namen der Seite hier mal weglasse. Hoffentlich hat der Wortartist wenigstens noch ein Netz gespannt, wenn die Dame (Hündin oder was auch immer) dann doch mal durch die Maschen fällt.

Der Titel der Anzeige war im Übrigen: „Reale W als dauerhafte Hündin gesucht“.

Das wöchentliche Geblubber aus den Algen – fast immer sonntags

In der letzten Woche habe ich mich mehr, als mir lieb war, mit Immobilien beschäftigt. Mit Immobilien? Ja, natürlich – zum Beispiel mit meiner Wohnung in Budapest, deren Fassade diringend renoviert werden muss. Dennoch kam das Bloggen – wie sie sicher bemerkt haben, meine lieben Leserinnen und Leser, nicht zu kurz.

Überrascht war ich von den vielen Diskussionen um den Papst von Rom. Obwohl selber nicht katholisch, wohne ich ja in einer katholisch geprägten Landschaft – allerdings eine Weinbaugegend, und in der sind selbst strenggläubige Katholiken immer ein bisschen lockerer. Was mich deshalb verwunderte: Der Papst war noch nicht einmal unter der Erde, da diskutierten alle heftig über das, was der neuen Papst tun müsste. Nicht, dass ich mir innerhalb der Katholiken keine Diskussionen wünschen würde, im Gegenteil, aber warum denn, bitte, soll der Papst alles richten? Auch ein Katholik ist aus religiöser Sicht nur Gott gegenüber verantwortlich für sein Handeln, und nicht dem Papst von Rom. Eigenverantwortung ist gefragt, nicht blinder Gehorsam. Aber vielleicht diskutiere ich das Thema ja auf „niedrigem intellektuellen Niveau“ und zudem mit einem „Heiligen-Vater-Komplex" wie uns ein Kolumnist in der papsttreuen WamS klar machen wollte.

Ist ihnen eigentlich schon aufgefallen, wie viele Blogger in kurzer Zeit ihr Pulver verschossen haben? Oder sonst wie aufgaben? Ich sehe überall Löcher – selbst bei verlinkten Blogs, bei denen der letzte Eintrag irgendwann im Januar oder Februar zu finden ist. Nein, auch darüber wundere ich mich nicht. Die eigene Person ist auf Dauer nicht so interessant, dass sie jeden Tag die Spalten eines öffentlichen Tagebuchs füllen – und das private Sexleben? Klar fällt hier mal eine Swingerin auf, dort eine Flagellantin oder eine Fesslungsliebhaberin. Aber glauben sie mir eines: Manchmal haben selbst ganz süße „Pervs“, wie sie sich selbst nennen, die Grippe, die Migräne oder einfach keine Lust, den Voyeuren und Voyeusen da draußen das Lesefutter zu geben, nachdem sie gieren.

Ziemlich belustigt war ich letzte Woche über meine Auseinandersetzung mit dem Wirtschaftsblog M-E-X: Dort hatte man einen PR-Berater abgekanzelt, weil er sich erfrechte, etwas über Blogs zu schreiben. Freilich tue ich das auch, wenn diese Leute nichts als Schaum im Hirn haben – aber das war nun eben in diesem Fall nicht so. Was ich daraus entnehme, ist dies: Blogger glauben, Kompetenzen für das Medium „Blogs“ zu haben, nur, weil sie Blogger sind. Das ist ungefähr so, als wenn Waggonbauer glauben, die Kompetenz für öffentliche Verkehrsmittel zu haben, nur weil sie Waggons bauen.

Was wirklich interessant wird? Fachblogs, Wirtschaftsblogs und Blogger, die einen Strauß bunter Blumen mit den Wünschen der Neugierigen vermanschen – Magazine als Blogs oder so. Wobei ich demnächst ein Städetblog starten will – und euch nochmals bitte, doch mal wirklich Zeitzeugen zu sein und über eure Stadt zu berichten – nur zu klein sollte sie nicht sein und sie muss etwas mehr als ein Foltermuseum zu bieten haben.

Wobei ich gleich mal bei der Frage wäre, die mich ein wenig bewegt hat: Auf Dauer kühlt jede Liebesbeziehung ein wenig ab, und ganz viele Paare versuchen dann, ihre Begierde mit Schmerzenslust und Rollenspielen wieder aufzumöbeln. Doch was, wenn die Lust am Schmerz dabei stärker wird als die erotische Lust? Was, wenn tatsächlich immer stärkere Mittel gesucht werden? Sicher kann eine Behandlung mit dem Teppichklopfer sehr erotisch sein – aber was, wenn bei einem Partner der Wunsch überwiegt, den Schmerz zu spüren und er die Lust dabei vergisst? Was, wenn Beziehungen daran scheitern, dass der Partner die Schmerzlust um jeden Preis sucht? Damit auch dies klar ist: Ich meine damit nicht nur kreuzbrave Ehefrauen, deren Männer das Haushaltsgeld bei einer Domina in Schläge umsetzen. Nein, ich meine auch kreuzbrave Ehemänner, die, um die Ehe aufrecht zu erhalten, erdulden, dass ihre Frauen am Wochenende zu einem Dom fahren, um sich dort nach Herzen- und Fleischeslust unterwerfen zu lassen.

So werden denn wohl auch in Zukunft ein paar Themen übrig bleiben, über die ich in meiner Erotik-Abteilung berichten kann. Ansonsten will ich mich ein bisschen auf die europäischen Städte konzentrieren. Leider läuft das Projekt noch schlecht. Wollen sie etwas daran ändern? Sie können es. Vielleicht versuchen sie es zunächs mal mit einer Emal an sehpferd at sehpferd dot com?

Ansonsten wünsche ich Ihnen noch einen schönen Sonntag aus der Nähe von Basel.

 

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