anstoss

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Ich vergaß, ihnen dies zu erzählen: Ein Flugzeugmechaniker aus Nürnberg soll Andy geplant haben und bereits im Besitz eines Prototypen sein: Jene „Andy“ also wird als eine Dame beschrieben, die keine ist, sondern ein Produkt aus Kunststoff und High-Tech. Will jedenfalls die TAZ wissen, die schreibt: „Sie lächelt und blinzelt per Fernbedienung ... besitzt ein Jungfernhäutchen (mit Ersatz) und einen G-Punkt ("Aufbäumen des Rückens" bei Berührung) ..., bewegt die Hüften, praktiziert Blowjobs, man kann ihren Puls an den Händen und am Hals spüren.“

Hatten wir nicht just auf so eine Partnerin gewartet? Wahrscheinlich wird es aber noch sehr, sehr lange dauern, bis sie in Serie geht. Bis dahin müssen wir uns wohl noch mit den Damen amerikanischer und japanischer Herkunft begnügen, die lebensgroß und realitätsnah als Plüschtierersatz in die Wohnung kommen, wenn man nur genügend Kleingeld hat.

So rühmt denn ein amerikanischer Puppenmacher seine Produkte in höchsten Tönen: „Wenn du was in einen Silikoneingang steckst ... entsteht ein Vakuum und eine Saugwirkung, die eine tatsächliche Frau nicht erzeugen kann“.

Nun, Sehpferd hatte, wie immer, schon früher mal einen Blick riskiert, und schrieb einst über die Damen, bei denen sie sogar noch die Farbe des Nagellacks wählen können, wenn sie sich eine bestellen – und natürlich auch über entsprechende Damen aus Japan. Der Hersteller zeigt hier eines seiner schönsten Exemplare.

Die Meldung der TAZ wurde im Übrigen schnell durchs Netz geschleppt und landete unter anderem bei Freenet „Pervers oder genial? Der Sex-Roboter kommt“, beim Sonntagsblick „Sex-Maschine für Gutbetuchte“ und natürlich in der BILD-Zeitung „Ein deutscher Erfinder baut das perverseste Sex-Spielzeug der Welt“.

Wenn sie Sex mit einer Frau beim vierten Date haben wollen, müssen sie eine Schwedin von ihren persönlichen Vorzügen überzeugen, bei Britinnen und Australierinnen klappt es erst beim vierkommavierten Date.

Hatten sie schon mal ein vierkommaviertes Date? Nein? Dann haben wir den Grund gefunden: Beim vierten Date war es zu früh, beim Fünften bereits zu spät.

In Berlin vertilgt man angeblich Unmengen von Currywurst, während man in München Weißwürste mit süßem Senf verspeist. In Frankfurt isst man Wiener und in Wien Frankfurter, und der Kenner isst ohnehin immer und überall Thüringer Würste, die manchmal auch nur „Bratwürste“ genannt werden.

Stimmt es, dass es in Bremen einen Würstchenstand in einer Kirche gibt? Ja, stimmt - wenigstens in einem Teil davon. Und was gibt es in Ihrer Stadt? das könnten sie zum Beispiel in einem eigenen Stadtblog schreiben.

wuerstchen

Ja, wenn eine Behörde mal dichtet, dann kommt so etwas heraus:

„Internetnutzung älterer Menschen nimmt überdurchschnittlich zu“.

Ich wusste immer, dass ich zu etwas gut bin. Jetzt kann ich im Internet genutzt werden. Ich hätte doch noch einen Vorschlag an den Redakteur für eine Überschrift, die noch mehr ans Eingemachte geht und dabei ja sooo klug klingt: "Werden ältere Menschen jetzt fürs Internet verzweckt"?

Zu „älteren Menschen“ zählen im Übrigen beim statistischen Bundesamt schon Bürger ab 54 - ich bin also dabei.

"Catholic Church - since AD 33" steht auf den T-Shirts, da, wo eben alles auf T-Shirts steht – oft etwas hervorgewölbt, damit man es auch gut lesen kann, und im Schriftzug ähnlich der Coca-Cola-Werbung.

Mit dem Datum freilich nimmt man es nicht so genau – im Jahr 33 soll der Apostel Petrus in Rom aufgetaucht sein. Er war freilich kein Katholik, sondern Jude, und es verwundert doch sehr, dass die römische Gemeinde im Jahre 33 schon wissen konnte, was erst Jahre später (etwa im jahr 80) im Matthäusevangelium stand.

Noch viel mehr über katholische Blogs steht im Kurier.

Wehe, wenn sie ihre Masken herunterlassen: Franz Müntefering , Peer Steinbrück, Sigmar Gabriel und wie sie alle heißen, markieren gerade die starken Macker – mit Sozialisten-Sprüchen: Von Unternehmern, die „wie Heuschreckenschwärme über Unternehmen“ herfielen (Müntefering), der „totalen Ökonomisierung der Gesellschaft“ (Steinbrück) oder dem Vorwurf, die Unternehmen wollten einen „Nachtwächterstaat, bei dem für den internationalen Kapitalismus keinerlei Regeln mehr gelten“ (Gabriel). Schuld ist, wie könnte es anders sein, der Kapitalismus (Müntefering).

Es ist an der Zeit, mit der Sozialdemokratie Tacheles zu reden: Wir hatten in Deutschland bereits genügend Sozialismus, und die Folgen kann man in Ostdeutschland immer noch spüren. Was wir brauchen, sind Menschen, die in diesem Land in Forschung, Wissenschaft und vor allem in Wirtschaftsunternehmen investieren. Diese Leute als „Heuschreckenschwärme“ zu bezeichnen, disqualifiziert nicht nur Herrn Müntefering, sondern die ganze Partei, die ja nicht nur aus Betonköpfen besteht. Auch dem Herrn Steinbrück sollte man einmal einen Zettel ins Nachtkästchen legen: Ökonomisierung ist nichts an sich Negatives, sondern kann auch ein Teil der Kultur sein – und auch dies: die Wirtschaft bezahlt zu einem großen Teil unser Sozialwesen – nicht der Staat, und auch der kann seinen Anteil nicht ohne eine florierende Wirtschaft bezahlen.

Freilich: es gibt sie ja, die Absahner. Doch erwarten wir von Politikern Vorschläge, wie wir allzu dreisten Abzockern auf die Finger klopfen können - und keine linken Hohlsprüche.

Allen aber sei gesagt: Wir in Deutschland können auf Ideologien, gleich, aus welcher Richtung, notfalls verzichten. Was wir brauchen, sind pragmatische Menschen mit klarem Verstand. Falls sie in der Sozialdemokratie nicht zu finden sein sollten, müssen wir sie eben anderwärts suchen. Fragt sich, ob wir sie dort finden. Sowohl bei den Grünen wie auch bei der CDU/CSU habe ich mittlerweile meine Zweifel – aber was, bitte, bleibt dann noch? Nur noch die FDP? Ein bisschen Wettbewerb hätte ich denn doch ganz gerne.

Gelesen zum Beispiel in der Badischen Zeitung (unverlinkbar) und natürlich in der FT Deutschland. Auch der Stern äußerte sich ungewöhnlich schroff gegen Müntefering.

 

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