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Wenn sie einmal in Stuttgart sein sollten, fragen sie nie nach der Altstadt. Das Einzige, was sich ein Stuttgarter unter der Altstadt vorstellen kann (und beinahe das einzige, was Stuttgart an Altstadt zu bieten hat) ist nämlich das Bordellviertel. Ein großer Teil ist jetzt zwar umgestaltet und halbwegs nett renoviert worden, aber in einem anderen Teil gibt es sie eben noch, die einschlägigen Lokale. Fall sie nach der alten Stadt suchen, suchen sie vergeblich – es gibt sie nicht, und die wenigen architektonischen Leckerbissen der Vergangenheit stehen selten im Stadtführer.

Es gibt ein paar versteckte Jugendstilhäuser, und einen romantischen Vorort: Bad Cannstadt. Aber einen richtigen Altstadtkern, wie ihn so viele andere Städte in Baden-Württemberg haben, hat Stuttgart nicht.

Es könnte natürlich sein, dass ein Stadtblogger anderer Meinung ist. Wenn sie einen kennen, dann sagen sie es mir, denn: Stuttgart hat schöne Stellen – aber die kennen erstens nur wirklich Ortskundige (Stuttgarter selbst sind selten ortskundig) und zweitens sind sie zumeist in den Vororten zu finden.

stuttaltstadt

Bild: Zwei Seiten der Altstadt - wirklich schön sind beide nicht.

Wer einmal ein Bild jenes Rogers Cadenhead sehen will, der dem Vatikan die Benedikt-Domäne weggeschnappt hat, muss sich zum CNN bemühen.

Er würde, so sagte er, dem Vatikan natürlich sehr gerne diese Domäne zur Verfügung stellen, und in der Tat stellte er nur vier Forderungen. Die ersten drei wären leicht zu erfüllen, aber ich fürchte, es wird an der vierten scheitern: „Zwei Nächte im vatikanischen Hotel, einen dieser Hüte, komplette Absolution und den Weltfrieden“.

Bordelle haben es Fotografen schon immer angetan – und auch manchen Fotografinnen. Doch ob es in einem Bordell in Neu-Mexiko war oder in einem solchen in New Orleans – fast alle Bilder der Fotografin Vee Speers aus dem Rotlichtdistrikt der Rue St. Denis sehen aus, als hätte man sie schon einmal gesehen – irgendwo anders, vor langer Zeit.

Via Fleshbot

Ein Bild aus der "Goldenen Zeit" der Bordelle:

newmexico

© unknown, 19th century photographer

Einen interessanten, wenngleich viel zu langen und umständlichen Artikel über Blogs und die Zukunft des Internets und der Blogs habe ich bei Companice gefunden.

Er spricht von einer „Aufmerksamkeits-Ökonomie mit Glaubwürdigkeit als Währung“. Wie immer in derartigen Artikeln, wird die Sprache der Soziologen aufs Heftigste mit anderen ungewöhnlichen Wörtern so lange vermengt, bis keiner mehr weiß, wovon eigentlich die Rede ist. Zitat „Ihre Credits bauen sie auf Authentizität (ihre Brötchen verdienen sie z.B. durch Micropatronate).“

Wie auch immer, wer sich von der ersten Zeile bis zur letzten durchgewühlt hat, dem wird eines klar: Im Grund bleibt alles, wie es ist, nur dass alles ein bisschen anders wird - und da wundere ich mich schon, von welcher Revolution eigentlich die Rede ist. Zitat: „Aber die drastische Weiterentwicklung bei der Art des Informationsaustauschs durch Blogs (drei weitere Punkte werden genannt) ... weisen darauf hin, dass wir es wirklich mit einem Schritt in Richtung "Internet 2.0" zu tun haben“.

Fragt sich, ob das stimmt. Denn wer sich auch nur informieren will, wer auf der Welt annähernd das Gleiche bloggt, der wird bald merken: Nichts ist unübersichtlicher als Blogs. Und über die Zuverlässigkeit der Informationen, die in Blogs stehen, schweigen wir lieber: Schon deshalb, weil in der Mehrzahl der Blogs gar keine Informationen zu finden sind, sondern nur persönliche Meinungen. Wer in Blogs die harte Währung Glaubwürdigkeit sucht, wird vermutlich schnell herausfinden, dass er neben wenigen Juwelen überwiegend Katzengold finden wird – und vermutlich wird ihn angesichts der Inflation der Worte das Gefühl beschleichen, in die falschen Informationsquellen investiert zu haben.

Ich kann nur hoffen, dass es in Zukunft mehr Menschen gibt, die Blogs aus einer professionellen Verantwortung heraus betreiben – dann wäre ein großer Teil der Diskussion nämlich überflüssig – ein großer Teil der Blogs freilich auch. Nur die Juwelen werden bleiben – und ich prophezeie bereits jetzt, dass sich mehr und mehr Blogger kommerziell orientieren werden, denn Katzengold zu nehmen ist auf Dauer nicht sonderlich amüsant.

Das Parlament mag Untersuchungsausschüsse bilden, wenn es denn der Wahrheitsfindung dient. Doch dient es der Wahrheitsfindung? Oder, fragen wir besser gleich: Wem dient es überhaupt? Es bringt uns in Deutschland keinen Millimeter voran – aber es ist eine wunderbare Möglichkeit, Steuergelder zu zerschreddern und Zeit zu vergeuden.

Sagte jemand, das Volk hat einen Anspruch darauf, die Wahrheit zu erfahren? Ja, wenn sie wichtig ist, wenn sie hilft, Irrtümern oder einem bewussten Fehlverhalten Einhalt zu gebieten. Doch das Thema Visa schmeckt nun wirklich wie abgelutschte Kaugummis.

Aber bitte schön, wenn es denn der Wahrheitsfindung dient.

Für ganz ausgekochte Sexisten, Mausfetischisten und vielleicht auch für humorbegabte Frauen gibt es das Mousepad zum Ankuscheln – für die Hand. Und damit diese sich auch richtig wohl fühlt, ruht sie zwischen den Brüsten. Wessen Brüsten? Denen des Mousepads, natürlich.

bustymouse

(© des Photos 2005 by bustymousepads.com

Via Heise

Dort, wo Unternehmen gegründet werden, gibt es auch die besten Chancen, sich ein Leben einzurichten. Doch welches sind die besten Gründerstädte? Die Wirtschaftswoche will es wissen – und stellt eine absolut überraschende Tabelle vor, denn zwar hatten wir München an erster Stelle erwartet, doch bereits die nächsten drei Plätze werden von Schwaben und Badenern belegt: Die Großräume Aalen, Reutlingen und Freiburg. Erst auf Platz fünf finden wir die Finanzhauptstadt Frankfurt, gefolgt von der Schwabenmetropole Stuttgart.

„Die Kästen der deutschen Regierung werden in der Geschwindigkeit der Aufnahme geleert.“ Wie bitte? Alles Babbelfische? Ja, offenbar. Ein Künstler jagt Texte so lange durch Übersetzungsprogramme, bis am Ende der Sinn so deutlich erkennbar wird, dass man ihn genau so gut versteht, wie man ihn auch vorher schon kaum verstanden hatte

Irgendwie bekomme ich in den letzten Tagen feuchte Hände: dann nämlich, wenn ich lese, was die Damen und Herren Kolumnisten so über den Papst von Rom schreiben – so, als hinge es an einem einzigen Mann, wie sich das Christentum in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird.

Es ist eigenartig. Nirgendwo auf dieser Welt, außer in den extremsten der extremen totalitären Staaten, hängt das Wohl und Wehe an einem einzigen Menschen. Fast überall haben die Staaten und Organisationen begriffen, dass alles, aber auch wirklich alles, was geschieht, von den Bürgern ausgeht, auch die Wirtschaft, die überall so verfemt wird: Geld schafft keine Arbeitsplätze, Menschen schaffen sie, Geld schöpft keine neue Ideen, Menschen schöpfen sie, und letztendlich Geld erbringt keine glücklichen Familien, Menschen gestalten sie.

Selbstverständlich gestalten Menschen auch die Religion, und das ist auch gut so: Was der einzelne Christ wirklich glaubt, ist seine freie Entscheidung, die er nur mit Gott auszumachen hat. Was eine römische Autorität dazu meint, ist eine ganz andere Sache. Mit anderen Worten: das Christentum wird sich genau so entwickeln, wie es die Menschen wollen. Wenn der Katholizismus diese Möglichkeit nicht bietet: Bitte, der Weg hinaus ist durch die Tür.

Entweder ich war heute Nachmittag in einer Zeitmaschine oder aber Bettys Bett war wieder auf twoday.

Nun – nachdem ich gerade nochmal hingeguckt habe – ohne Zweifel ist das umstrittene und hier sowie anderwärts heftig diskutierte Sexblog wieder da – etwas zahmer, wie mir scheint.

Also Los Leute, auf in Bettys virtuelles Bett – mir ist noch nicht so klar, um zum Langweilen, Amüsieren oder Anregen. Nur eines scheint mir sicher: die Werbeeinnahmen aus deutsche Sexblogs sind mager, egal wie aufregend die Bilder sind.

 

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