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Heute in den Extremerotik-Anzeigen:

Elchtest

Dass es menschliche Tiere gibt, ist mir nicht neu – aber Elche sind nun wahrlich nicht besonders niedlich. Doch einer will nun „lernen, wie ein Elch im Wald rumzulaufen und Trüffel zu suchen“. Nun, Trüffel suchen normalerweise Säue, aber das nur nebenbei.

Jedenfalls gilt: Solange das Geweih durch die Tür geht, mag der Elch sogar ins Schlafzimmer passen.

Rasierte Bäurin

(Aus einem Anzeigentext) „Ich ... möchte gerne von molliger Bäuerin wie ein Schwein behandelt werden ! Einzige Bedingung. Sie sollte rasiert sein.

Und ich dachte immer, dass Schweine rasiert würden und nicht Bäuerinnen?

(Die Anzeigen sind echt, aber über die Quelle schweige ich mich aus).

Das wöchentliche Geblubber aus den Algen – fast immer sonntags

Der erste Mai ist der traditionelle Kampftag der Gewerkschaften – deshalb will ich mich mal nicht darüber auslassen, was heute wieder alles aus Gewerkschaftsmund in die Welt kam – irgendwann müssen die Jungs ja mal Narrenfreiheit haben.

Statt in die emotionale Aufheizkiste zu gehen, sind heute wohl ohnehin viele Menschen ins kühle Nass gegangen, oder sie haben endlich mal wieder im Freien gesessen, um sich ein Eis zu gönnen. Ich selbst habe tatsächlich auch im Freien einen Kaffee getrunken, weil die heute wiedereröffnete Winzerkneipe Hochkonjunktur hatte. Na ja, „Winzerkneipe“ sagt man nicht, obwohl sie eine ist. Früher heiß so etwas mal eine „Besenwirtschaft“, auch „Straußi“ genannt. Doch die deutsche Vorschriftenwut macht vor den Besenwirtschaften nicht halt, und bevor man sich vor Gericht um die Gesäßbreite streitet, haben eben manche Winzer vorgezogen, lieber gleich Wirte zu werden statt Besenbetreiber. Tatsächlich gab es hier vor kurzem einen Prozess, in dem das Gericht dann leibhaftig zu einem Ortstermin ging, um festzustellen, wie viele Plätze (gemessen an der Gesäßbreite) so eine Bank hat.

Ich selbst habe heute noch einmal Hand angelegt an Europas Stadt Blog. Seit ich damit beschäftigt bin, hat sich meine Meinung zum Bloggen und über Blogger noch einmal verändert. In der letzten Woche habe ich dazu zahlreiche Artikel verfasst, die auch klar aussagen, in welche Richtung meine Beobachtungen gehen.

Indessen: Erst Dienst, dann Verdienst. Man muss schon eine Menge steinigen Acker bearbeiten, bevor man im Blogland zarte Blüten sieht, und bis der Rosengarten, den ich mir wünsche, in voller Blüte steht, mag noch ein wenig Zeit vergehen. Doch es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es.

Sehen sie, liebe Leserinnen und Leser, ich erwarte nur noch wenig von meinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Vor sehr, sehr langer Zeit habe ich einmal (hier) geschrieben, dass ich von Blogs Synergie erwarte. Das Ziel der Blogs ist nämlich nicht, dass möglichst viel Leute möglichst aneinander vorbei reden, sondern dass möglichst viel Leute an einer Sache arbeiten, um geistige oder emotionale Werte zu schöpfen. Aber wenn ich so etwas sage, werden mir wahrscheinlich wieder die Jungs von der Sozialen-Software-Fakultät ins Wort fallen, falls die nicht inzwischen alle in die Seminarwelt abgedriftet sind, um dort über Blogs das zu sagen, was sich in ihren Blogs nicht mehr zu sagen trauen: zum Beispiel, dass Blogs sehr erfolgreich sind.

Wie war das also mit der Synergie? Wenn alle Leute, die Stadtblogs machen, sich gegenseitig unterstützen, dann entsteht Synergie, und diese Synergie kann man wieder nutzen, um Innovationen hervorzubringen, die wieder neue Menschen anziehen, die dann gemeinsam neue Energien produzieren, die wieder in Synergie aufgehen. Das alles hat sehr viel Sinn, denn Stadtblogger sind keine Konkurrenten.

Fragt sich nur, ob ich die Menschen, die ihre Städte so lieben, dass sie darüber bloggen, jemals gewinnen werde – ich halte jedenfalls mal meinen Arm ausgestreckt.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein schönes Restwochenende.

Man mag die Bedeutung deutscher Blogger über- oder unterschätzen: Das ist eine Sache der Einschätzung, vielleicht aber auch nur eine der Betrachtungsweise, denn die praktischen Auswirkungen des Blogges wurden in Deutschland noch nie untersucht.

Allerdings können Blogger ihre Bedeutung daran erkennen, welchen Einfluss sie auf die öffentliche Meinung haben: Wenn sie nämlich Einfluss hätten, dann würden sich auch in die Zeitungsberichte einfließen - dort aber herrscht seit Wochen Ebbe: Blogger werden, wenn überhaupt, meist in negativen Zusammenhängen erwähnt.

Die Gründe dafür liegen im Dunkel, doch eines steht fest: Über Blogger wird immer nur dann (und dann eben meist negativ) geschrieben, wenn sie in einer Pressemitteilung vorkommen. Der nächste Schritt ist dann, dass die einschlägige Computerhobby-Presse dort abschreibt und dabei meist noch ein bisschen dicker aufträgt, als dies in manchen Pressemitteilungen ohnehin der Fall ist. Was wir daraus lernen können? Dass Blogger ohne Journalisten einpacken können. Vielleicht sollten sich die Blogger diesen Satz mal in die Hirne schreiben – oder noch besser: Klebt mal einen Zettel an euere Bildschirme: Ohne Journalisten sind Blogger aufgeschmissen.

Hal Faber macht sich lustig über eine Aussage, die auf „Les Blogs“ gefallen ist: „Ich kann als käuflich Schreibender wohl nicht darüber befinden, ob dieser Sex besser ist als der Amateur-Sex (ich bilde es mir ein), ich kann darauf hinweisen, dass Profi-Sex ganz anderen Produktionsbedingungen unterliegt.“

Da hat er ohne Zweifel Recht – und auch dem Duden will er so recht nicht mehr trauen: „Für unsere Kunden, die Leser, sind wir Journalisten, ob wir nun online oder offline schreiben, ganz gewöhnliche Abwichshuren.“. Was das mit dem Duden zu tun hat, soll der Screenshot vermitteln – nachvollziehen kann ich es nicht. Vielleicht habe ich zu wenig Rechte beim Herrn Duden.

Audacia Ray ist zu einer der wichtigsten Frauen unter den bloggenden Sexarbeiterinnen geworden – und sie ist bei weitem die Intelligenteste von allen. Ihr Blog unter Blogspot bleibt weiterhin bestehen, jedoch hat sie ein neues Privatblog eröffnet – der Eintritt ist weiterhin frei, aber es ist eine Sperre davor: nur für Erwachsene. Damit will Frau Ray ihr neues Blog offenbar für neue, erotischere Inhalte frei machen.

Einmal eine wirklich witzige und zudem geschmackvolle Kondomwerbung – aus Kenia, wie es hier heißt.

Nein, ich habe mich nicht ein bisschen vertan: Heute wird in weiten Teilen Europas das Osterfest gefeiert, bei all jenen Christen nämlich, die der zweitgrößten christlichen Glaubensgemeinschaft angehören: der orthodoxen Kirche.

Zwar hatten sich die Christen untereinander schon einmal geeinigt, das Osterfest zusammenzulegen – aber es wurde nichts daraus. Die Orthodoxe Kirche verweigerte am Ende doch die Zusammenarbeit, und so ist heute eben zum zweiten Mal Ostern.

Heute, am 1. Mai 2005, am ersten Jahrestag der Erweiterung der EU, eröffne ich offiziell das Europa Stadt Blog. Ich weiß, dass ich ein Pionier bin, jemand, der eine störrische Ackerkrume in einen Rosengarten verwandeln will. In Situationen wie dieser erinnere ich mich immer gerne der Worte einer bedeutenden Unternehmerpersönlichkeit, die die seinen jungen Leuten dies mit den auf den Weg gab: erst der Dienst, dann der Verdienst.

Der steinige Acker, den ich vorfinde, erfordert viel Arbeit: Ich, der ich eher als kritischer Geist bekannt bin, muss Überzeugungsarbeit leisten. Ich muss Ihnen allen da draußen sagen: Wenn sie ihre Stadt lieben, dann bloggen sie über diese Stadt, und auch dies: falls sie bereits bloggen, aber andere Themen im Moment interessanter finden: Sehen sie, Meinungen und Befindlichkeiten zerrinnen ihnen zwischen den Finger wie der Sand im Wind: was sie aber über ihre Stadt schreiben, das interessiert auf Dauer.

Ich trinke heute mit Ihnen allen, die sich interessieren oder noch interessieren werden, ein virtuelles Glas Champagner – und ich wünsche Ihnen und natürlich auch mir, dass wir ihn schon einmal auf eine Vielzahl von Städeblogs trinken können, die hier entstehen werden. Ich wende mich sehr bewusst auch an die Lokalredakteurinnen und Lokalredakteure deutscher Zeitungen. Ich weiß, dass für viele von Ihnen eine schwere Zeit ausgebrochen ist, doch kaum jemand kennt ihre Stadt so gut wie Sie – wer oder was sollte sie hindern, ein Blog zu eröffnen?

Ich selber bin in den nächsten Tagen voraussichtlich in Budapest und werde von dort berichten. Ich würd mich freuen, dann einen Waschkorb voll positiver Emails von Ihnen vorzufinden. Sie wissen ja: Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es.

In diesem Sinne danke ich Ihnen schon heute.

Ihr Sehpferd

Heute wäre der Tag gewesen, um das neue Europa zu feiern: ein Europa, das endlich Hand in Hand geht, das mit einer modernen Verfassung, einer geballten Wirtschaftskraft und dem Willen zur Integration der in ihm lebenden Völker vor einem Jahr einen historischen Schritt machte: die Erweiterung Europas durch eine große Anzahl osteuropäischer Staaten.

Doch wer feiert schon Europa? Die Pressemeldungen tröpfeln eher, als dass sie fließen. In Deutschland macht man sich ohnehin nichts aus Europa – man köchelt seine Ländersüppchen, streut ab und an ein paar Patriotensprüche unters Volk und denkt gar nicht dran, für unsere neue Nation zu werben: für Europa nämlich.

Heute, am 1. Mai, werden wir wieder erleben, dass gedeutschtümelt wird, und jeder wird es auf seine Weise tun. Europa wird, wenn überhaupt, nur am Rande gesehen. Doch schlimmer als dies ist die Tatsache, dass immer mehr Deutsche ihre Mitmenschen im östlichen Europa als Gefahr ansehen, statt Europa als Ganzes als Chance wahrzunehmen.

Das ist das eigentliche Problem der Deutschen in den Niederungen ihrer Kultur: Sie sehen immer nur die Risiken, die Chancen sehen sie nicht.

 

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