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Bevor ich vergesse, Ihnen dieses zu erzählen: Die PDS hat wieder mal eine Pressemitteilung herausgegeben. Das tut sie häufiger, aber nicht eine solche:

„Matthäus 6,24

Deutsche Unternehmerverbände wollen den Pfingstmontag als Feiertag abschaffen. Dazu erklärt Petra Pau, PDS im Bundestag:

Das ist gottlos oder Matthäus 6,24: „Ihr könnt nicht beiden zugleich dienen: Gott und dem Mammon.“


Fragt sich, ob man Gott und dem Sozialismus gleichzeitig dienen kann. Oder strebt Frau Pau jetzt eine Koalition mit der PBC an?

Das Fleischliche zu begehren – nun, sie wissen, wie kontrovers man darüber diskutieren kann. Her wird nicht kontrovers diskutiert, sondern mit Fleisch herumgeworfen – so geschmacklos, dass man es schon wieder sehen muss.

Blogywood und Atu Sees All (eine Seite, die der von Sehpferd nicht unähnlich ist, ohne dass wir voneinander wussten) haben eines gemeinsam: Sie bringen die kleinen Sensationen des Webs und des wirklichen Lebens, über die man zumeist auch ein wenig schmunzeln kann. Nun hat Blogywood angekündigt, bei Atu als Gastschreiber einzusteigen. Endlich eine Kooperation. Herzlichen Glückwunsch, Atu und Blogywood.

Die Gleichberechtigung im Alltag wurde in den nordischen Ländern am weitesten verwirklicht, schreibt der Helsingin Sanomat unter Berufung auf eine Studie des World Economic Forum (WEF).

Demnach stehen also Schweden, Norwegen, Island, Dänemark, und Finnland an der Spitze – keine Überraschung für Kenner der nordischen Länder. Das Vereinigte Königreich folgt bei den Europäern auf dem nächsten Platz – und dann kommt schon Deutschland auf Platz neun. Dazwischen liegen die außereuropäischen Länder Neuseeland und Kanada.

Österreich liegt noch hinter Ungarn (Platz 24) auf einem der letzten Plätze in Europa: Es erreicht gerade mal für Platz 28, und auch das Alpenland Schweiz liegt her auf den hinteren Plätzen (Rang 34).

Völlig aus der Reihe unter den Europäern tanzen die Mittelmeerländer Italien und Griechenland: Dort klafft bei der Gleichberechtigung eine riesenhafte Lücke, die beide Länder noch schlechter dastehen lässt als den afrikanischen Staat Zimbabwe (Platz 42).


Der Report kann auf der Webseite des WEF abgerufen werden. Als PDF Datei liegt er ebenfalls vor.

Früher, ich erinnere mich genau, fuhren Milchmann Mayer und Milchmann Würdemann unsere Straße an. Milchmann Mayer hielt genau vor unserer Haustür, deswegen kauften wir die Milch bei ihm. Bei einem Mann, einem Milchmann eben. Milchmädchenrechnungen gibt es nur, wenn sich jemand etwas schön rechnet, Milchmännerrechnungen stimmen hingegen immer. Milchjungen sind Knaben mit blassem Aussehen, und Milchfrauen sind Marktfrauen, die auf dem Land Milch für ihre städtische Kundschaft holten. Der Grund, warum Milchmänner immer Männer waren, lag in den eigenartigen dreirädrigen Gefährten Marke „Tempo“ oder „Goliath“, die sie fuhren: Frauen hatten damals noch kaum einen Führerschein.

Milchmänner gibt es in Deutschland kaum noch - es lohnt sich nicht, doch wird der Begriff wohl immer männlich bleiben, so wie Fuhrmänner eben auch männlich sind.

Zimmermädchen, Haushälterinnen, Hausdamen, Dienstmädchen und Putzfrauen sind weiblich. Ich weiß, dass durch deutsche Hotels auch bereits „Roomboys“ wuseln, aber Haushälterinnen bleiben eben Haushälterinnen – nicht nur beim Herrn Pfarrer, sondern auch sonst dort, wo sie gebraucht werden. Der „Chef“ der Zimmermädchen und „Roomboys“ aber bleibt eine Dame: die Hausdame eben. Das Dienstmädchen oder Kindermädchen blieb – wie das Zimmermädchen eigentlich auch, ein „Mädchen“, weil es überwiegend ungelernte junge Mädchen waren die diesen Beruf ergriffen – das geht auch bei den Wörtern, die aus dem Französischen kommen – die „Kalte Mamsell“ bereitet das kalte Büfett und andere kalt servierte Speisen zu, und in der Schweiz ist der Begriff der „Serviertochter“ nicht ungewöhnlich.

Nun ja, der Mauermann wurde zum Maurer, von Mauermädchen hörten wir noch nichts, doch dürfen wir „Maurer“ schreiben? Die Feministinnen wollen bestimmt, dass wir Maurer(innen) schreiben, und wenn wir eine Barfrau suchen, die bestimmt eine Frau sein soll, werden sie besonders närrisch – so, wie sie nicht verstehen können, dass der Chef eben eine Sekretärin sucht und keinen Sekretär – die Chefin nebenbei auch.

Apropos Chef: Wird ein Chef der Rang oder ein Chef de Partie gesucht, weiß jede und jeder, dass sowohl männliche wie auch weibliche Kräfte angenehm sind. Sucht ein Barbetrieb hingegen eine Tischdame, so sollte sich besser kein Herr bewerben.

Sie meinen, ich würde das Thema nicht sehr ernsthaft angehen? Ich kenne §611a BGB so gut wie sie (oder so schlecht wie sie). Aber ich meine, dass wenigstens wir Schriftsteller unser Worte wählen können, wie wir wollen, ohne ständig einen Blick darauf werfen zu müssen, ob wir ein Großes „I“ oder „(m/w)“ vergessen haben. Dass Dummdeutsch der Universitäten, liebe LeserInnen, schreibe ich ohne nicht. Bei mir heißt es: „Liebe Leserinnen und Leser“. Im Englischen müsste ich mir nicht einmal das antun: Da reicht „dear Reader“.

Nach einem Bericht der in Österreich erscheinenden „Computerwelt“ sind Blogger unter bestimmten Voraussetzungen dazu verpflichtet, Gegendarstellungen zu veröffentlichen. Dies sei bei allen Meldungen der Fall, die „über die Darstellung des persönlichen Lebensbereichs des Inhabers hinausgehen und deren Informationsgehalt die öffentliche Meinungsbildung beeinflussen könnten“.

Damit würden die Blogger in diesem Punkt den Verlegern gleich gestellt, die auch zur Gegendarstellung verpflichtet sind.

Weit mehr als 200 Millionen Euro, nach manchen Presseberichten sogar bis zu 400 Millionen Euro, sollen die deutschen Apotheker als Nachzahlungen von den gesetzlichen Krankenkassen bekommen. Die deutsche Gesundheitsministerin hat die Rechtslage bestätigt, will aber ihre schlampigen Vereinbarungen durch einen Appell an den „freiwilligen Verzicht“ der Apotheker abmindern.

Keine Frage, dass es sich um einen Skandal handelt. Handelt: Die Ungeheuerlichkeit liegt darin, dass man den satten Apothekern überhaupt irgendwelche „Ausgleichszahlungen“ zugestanden hat – schließlich sollte Frau Schmidts Gesundheitsreförmchen zur Kostensenkung bei den Krankenkassen und damit beim Verbraucher beitragen.

Das ist mehr als „eine schallende Ohrfeige“ für die Versicherten, wie ein Patientenvertreter sagte. Es ist der erneute Beweis dafür, dass die rotgrüne Regierung und Ministerin Ulla Schmidt dem Bürger etwas vorgegaukelt haben – denn dort hätte man ja längst wissen können, dass die Apotheker auf diese Weise ihre Pfründe gesichert hatten.

Offenbar gehen die Apotheker davon aus, dass in Deutschland niemand fähig ist, nachzurechnen: „Der Apotheker lebt nicht vom Umsatz, sondern von dem, was nach Abzug aller Kosten übrig bleibt. Und da sieht es nicht gut aus, die Margen liegen überwiegend nahe null“, belehrte der Apotheker Heinz-Günter Wolf, Vizepräsident des Apothekerdachverbandes ABDA einst die Politikerin Birgitt Bender. Nun, das behaupten alle Gewerbetreibenden, doch ist ohne Umsatz eben gar kein Gewinn zu machen, und wo sich der Umsatz mit jenen Produkten steigert, deren Spannen die typischen „Apothekerpreise“ ergeben, bei dem wird zu Recht auch Gewinn vermutet.

Auf der anderen Seite ist völlig gleichgültig, was die Apotheker sich jetzt von dem abschneiden können, was ihnen zwar nach dem Gesetz zustehen mag, was sie aber keinesfalls verdient haben – versagt hat abermals die Gesundheitsministerin, und mit ihr das gesamte rotgrüne Konzept. Oder wie will Frau Schmidt einer armen Rentnerin erklären, dass sie 40 Euro beim Arzt im Jahr für genau gar nichts zahlen muss, wenn jeder Apotheker in Deutschland aus Anlass der Gesundheitsreform für genau gar nichts mehr als 10.000 Euro als Geschenk von den Sozialkassen erhält?

Das Blog der „Huffington Post“ wurde mit großem Aufwand von Arianna Huffington inszeniert – sollte doch die US-amerikanische Linke hier endlich ihr Forum finden. Doch die Macher haben sich verrechnet: das am 9. Mai gegründete Blog reißt die Leser nicht vom Stühlchen. Grund: permanente Langeweile.

Da fragt eine deutsche Zeitung schon mal, ob die Linke an sich derzeit nichts Interessantes mitzuteilen hätte. Sie fragt dies für die USA.

Selbstverständlich könnte man sich für Deutschland ähnliche Fragen stellen, nur – hier schaffen es weder Sozialdemokraten noch Christdemokraten, Blogs auf die Beine zu stellen – ja, nicht einmal der liberale oder grüne Standpunkt wird interessant und publikumsnah gebloggt. Erstaunlicherweise finden die Extremlinken allerdings immer wieder Eingang in die Blogs – sei es über eigene Stellungnahmen oder über Verlinkungen.

 

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