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Warum denken sie so, warum schreiben sie das, warum empfinden Sie die Dinge so?

Manchmal wird man mit derartigen Fragen förmlich gelöchert. Erstaunlich dabei ist vor allem, dass die Menschen, die Sie so etwas fragen, nicht einmal genau wissen, wie und was Sie denken, was und wo Sie schreiben und wie Sie die Dinge tatsächlich empfinden. Dazu muss man sich nämlich aufrichtig auf den Mitmenschen einlassen.

Das können viele nicht. Und gerade sie sind es, die dann „ warum?“ fragen.

Ob ich dabei helfen kann, diese lästigen Wirrköpfe abzuwehren?

Es kommt zunächst darauf an, ob diese Menschen ihnen wichtig sind. Vielleicht gibt es etwas, dass sie miteinander teilen können – doch dies erfordert abermals Zeit und wieder ein großes Maß an Aufrichtigkeit. Überprüfen Sie, ob die Menschen, die sie mit Fragen löchern, auch selbst bereit sind, sich einzulassen, etwas von sich preiszugeben. Wenn nicht, brechen Sie das Gespräch ab.

Ganz lästige Fragesteller kann man – entgegen meinen sonstigen Empfehlungen – auch mit einer Gegenfrage verblüffen: „Sie fragte mich gerade, warum ich dieses fühle – sagen sie mir doch bitte, was daran so wichtig für Sie ist – es fällt mir dann leichter, ihre Frage zu beantworten."

Seit es Seminare für Kommunikation und Persönlichkeitsbildung gibt, behaupten einzelne Trainer und Denkschulen, die einzige richtige, sichere Erfolgsmethode im Rucksack zu haben.

In Wahrheit sind all diese Methoden der Zeit und der Mode unterworfen. Wirkliche Neuerungen, wie die Erkenntnisse der Kybernetik für die Kommunikation, Carl Rogers Beobachtungen bei der Beratung, die einfache Welt der TA und Paul Watzlawicks umfassende Theorie sind oft weniger bekannt als Zeitplanungssysteme, Zielorientierung, Engpassstrategien, esoterische Denkschulen und allerlei Scharlatanerien am Rande.

Um Ihnen ein Beispiel zu geben - die Kraft des positiven Denkens ist eine Tatsache, die wir alle nutzen können, auch ohne dass uns die von den Türmen heruntertrompetet wird. Indessen hat auch das kritische Denken eine ungeheure, positive Kraft. Innovationen entstehen kaum, indem man positiv an einer bestehenden Sache herumdenkt - sondern dadurch, dass man eine bereits existierende Sache bezweifelt.

 

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