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Jeder weiß, dass Forscher edelmütige Menschen sind, die nichts anderes im Sinn haben, als die Wahrheit herauszufinden. Doch wild ist der Westen, und schwer ist der Beruf: Wie sonst könnten die „Süddeutsche Zeitung“ und der „Stern“ auf so unterschiedliche Zahlen kommen:

Süddeutsche (Emnid): „In der Gruppe der 14- bis 17-Jährigen hat lediglich jeder Dritte bereits Geschlechtsverkehr gehabt“. Stern (Forsa): „Jeder zweite 16-Jährige hatte schon einmal Geschlechtsverkehr“.

Süddeutsche (Emnid): „Für 42 Prozent der Mädchen ist das erste Mal entweder „nichts Besonderes“, mit einem „schlechten Gewissen“ behaftet oder „unangenehm“. Stern (Forsa):“ 77 Prozent der Mädchen sagten, das erste Mal sei ein schönes Erlebnis gewesen“.
Mahalanobis meinte am 7. Feb, 01:38:
ad 1:
Aussage 1: 33,33% der 14- bis 17-Jährigen hatten schon einmal Geschlechtsverkehr.
Aussage 2: 50% der 16 Jährigen hatte schon einmal Geschlechtsverkehr.

Möglicher Grund des Ergebnisses: Die meisten 14 und 15 Jährige haben noch nie Geschlechtsverkehr gehabt und ziehen deswegen den Anteilswert in der Gruppe der 14- bis 17- Jährigen hinunter.

ad 2:
Vielleicht sind "schlechtes Gewissen haben" und "schönes Erlebnis sein" keine disjunkte (sich ausschließende) Ereignisse. Wenn ich mit der Freundin meines Freundes schlafen würde, dann hätte ich sicherlich ein schlechtes Gewissen danach - aber ein schönes Erlebnis... ok, lassen wir das (ich glaub ich müsst mich beim Akt übergeben ;-D) 
sehpferd antwortete am 7. Feb, 10:44:
Die Ergebnisse sind einfach nichts wert
Nun ja, das ist mir natürlich geläufig: Meinungsforscher manipulieren durch ihre Fragestellung aber behaupten selbstverständlich, es nicht zu tun, die redaktionelle Bearbeitung dieser Daten seitens der Institute führt dann zu weiteren sprachlichen Manipulationen und letztlich werden diese Daten dann an die Presse verfüttert, die noch einmal anders zusammenzählt. Das ergibt zumindest beim Leser den Eindruck: Sie sind alle unseriös, diese Befragungen. Langsam komme ich selbst zu dem Eindruck, dass sie es auch tatsächlich sind – und dies gilt vor allem für Online-Befragungen. 
Mahalanobis antwortete am 7. Feb, 14:48:
Re: Die Ergebnisse sind einfach nichts wert
Da geb ich dir vollkommen Recht. Meistens ist auch die Stichprobe so klein, dass man meinen könnte, der Verfasser hat die Datenerhebung beim Kaffeeholen in der Kantine durchgeführt.

Btw, ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der typische "Stern"-Leser zu irgendeinem Thema Gedanken machen kann.

Michael 
 

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