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Der Spiegel mokiert sich, wie ich meine mit recht, über das dummdeutsche Wort „Bereich“. Die Probe aufs Exempel: Google news (deutsch) findet 13900 Mal das Wort „Bereich“. Richtig verwendet, gilt das Wort dann, von von einem Gelände die Rede ist. Lassen könnte man das Wort auch noch für Geschäftsbereiche, obwohl man dort eigentlich Geschäftszweige sagen sollte - tut aber leider niemand mehr.

Ich persönlich benutzte dieses Wort auch dann und wann: „Mitgliederbereich“ heißt es bei mir offenbar allzu oft, doch kann ich mich damit herausreden, dass es sich wenigstens noch im einen virtuellen Ort handelt: 28 mal habe ich es bei „twoday“ getan, doch außer dem berühmten „Mitgliederbereich“ fand ich es meist in Zitaten.

Doch wann sagt der Deutsche „Bereich“? Erstens, wenn er die zutreffenden Wörter verlernt hat: von Abschnitt bis Zone, und dann, wenn es gar keine Bereiche gibt: Der Euro schwankt nicht in einem „Bereich zwischen“, er schwankt nur „zwischen“. Aktuelle Beispiele gibt es in Hülle und Fülle: Richtig ist „innerhalb der Familienberatung“ und nicht „im Bereich der Familienberatung“, ebenso muss es heißen „im Sport“ und nicht im „sportlichen Bereich“.

Die Krönung: „Im kirchlichen Bereich dürften Enttäuschungen über mangelnde Fortschritte im Bereich der Ökumene einen Schwerpunkt bilden“. Danke, das genügt.

Vielleicht schreibe ich bald so: „Im Erotikbereich werden die weiblichen Bedürfnisbereiche weitgehend ausgegrenzt“. Oder doch lieber nicht? Dieses Dummdeutsch, so scheint mir, haben nicht Journalisten erfunden, sondern Dummwissenschaftler, die nichts zu sagen hatten, aber eine Unmenge Wörter zu Papier bringen mussten.
 

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