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Sylvie aus Innsbruck im österreichischen Tirol weiß, wie man Leser gewinnt: Man muss irgendein Reizwort als Titel in seinem Blog haben und dann vor allem dicke Backen machen: „Pornoblogs gehen mir auf die Nerven“, schreibt also Twodays Bloggerin „Nichtmädchen“, um dann sogleich als wichtiges Mädchen im Kreis ihrer Leserinnen und Leser zu verkünden: „hier bei twoday wimmelts ja nur so von lustreisen und sklave sowieso und S/M sowieso und irgendwelchen männern, die unter einem frauennamen pornostories schreiben und denken, keiner kommt drauf, dass sie kerle sind.“

Also, meine liebe Sylvia aus Innsbruck, erst einmal würde ich an deiner Stelle versuchen, zwischen „Pornografie“, „Erotik“ und „Literatur“ zu differenzieren, dann würde ich mich mir einen Abakus kaufen (oder Microsoft Excel) und mal hübsch zusammenzählen, wie viele Blogs es bei Twoday gibt und wie viele davon erotisch sind – Zweckmäßigerweise zählt man dazu Einträge – dann bekommt man ein sehr gutes Bild.

Drittens würde ich mir mal Gedanken über Wert oder Unwert der eigenen sexuellen Präferenzen machen, mein Toleranzspektrum und mein Selbstbild darin überprüfen und dann vielleicht mal überlegen, warum „die derzeitige Männersituation haarsträubend“ ist (Ihre Worte, verehrteste Sylvie).

Viertens möchte ich anmerken, dass es nicht nur „Kerle“ gibt, die „unter Frauennamen Pornostorys“ schreiben, sondern auch "Tussen" (ich hätte ich jetzt „Damen“ sagen sollen – es war lediglich eine Replik auf ihr Unwort „Kerle“), die durchaus wissen, was ein eigenes Sexualleben ist, und dies bei Twoday (zumeist beschönigt) beschreiben. Letzteres ist indessen legitim - man nennt es "Literatur".

Aber das ist es ja gar nicht: Mal das Empörungskorsett anlegen, Sylvie, nicht wahr? Ei, das bringt Leserinnen und Leser ... und außerdem kann man sich so schön aufregen dabei, und kommt mit so viel Menschen ins Gespräch: einfach toll, nicht wahr?

Sagte ich schon, dass ich keine Erotikblogs mag, es sei denn, sie wären intelligent? Nein? Dann sage ich es jetzt. Und für Nichtmädchen geht der Daumen nach unten. Nun ja, Sophie hatte eigentlich schon eine interessantere Antwort auf das Lamento des Nichtmädchens geschrieben als ich.
 

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