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Das wöchentliche Geblubber aus den Algen - fast immer sonntags

Bei der Entwicklung der Blogs kann, wer will, in den letzten Monaten erhebliche Veränderungen feststellen.

Die Tendenz, die eigene Webseite durch ein Blog zu ergänzen, ist eine der Varianten, die andere (ich gestehe, sie selbst zu verfolgen), ist mehrere Blogs auf eine einzige Webseite zu verlinken, auf der dann die allgemeinen Daten zu finden sind, während die tagesaktuellen Daten im Blog besser aufgehoben sind. Mein Europe City Blog Projekt folgt klar diesem Trend.

Wer als Datenverarbeiter oder DV-Organisator wirklich kompetent ist, weiß, wie unterschiedlich Stamm- und Bewegungsdaten gehandhabt werden, und in Blogs ist nun mal kein geeigneter Platz für Stammdaten.

Doch diese rein technische Frage ist nicht der Grund für die Veränderungen in den Blogs: Vielmehr sind Blogs zu einem weiteren Fühler von Wirtschaftsunternehmen, Verbänden, Organisationen und einzelnen Gewerbetreibenden geworden, um das eigene Unternehmen in der Öffentlichkeit zu präsentieren – und zwar in einem anderen Licht als auf den offiziellen Webseiten. Dem Trend folgen in Amerika auch die Escort-Agenturen: Die offiziellen Seiten, manchmal als Schmuddelseiten verschrien und stets mit dem Etikett „nur für Erwachsene“ behaftet, werden durch ganz normale Blogs ergänzt. In denen die Damen ein paar Interna aus ihren Gewerbe bloggen – immer so, dass es nicht gegen die guten Sitten verstößt.

Womit ich bei den „guten Sitten“ wäre. Zunächst einmal haben wir hier in Deutschland das Recht, unsere Meinung in Wort, Schrift und Bild zu verbreiten – wir unterliegen also keiner Zensur. Dieses Recht kann freilich durch Gesetze eingeschränkt werden: Zum Beispiel dürfen die Persönlichkeitsrechte nicht verletzt werden, und der Jugendschutz muss beachtet werden. Dennoch wird bei so genannten „Erotikblogs“ in deutschsprachigen Ländern sehr schnell herumgeschrien, dass es sich um Pornografie handeln würde – und das ist in den meisten Fällen eben nicht der Fall. Sexualität ist so natürlich wie Essen und Trinken, und eine „halb nackte“ junge Frau ist kein Fall für den Staatsanwalt. Doch denke auch, dass man sich über harmlose „Fetische“ (die meist gar keine sind) hier durchaus unterhalten kann: Zwar sind eingefleischte Fußerotiker ausgesprochen langweilig, doch kann die Liebe zu den Füßen im Rollenspiel durchaus die eheliche (und natürlich auch die außereheliche Lust, Schelminnen und Schelme) durchaus steigern.

Wieder zurück zu den Blogs – ich denke, die „Erotikbloggerinnen“ und die seltenen "Erotikblogger" sollen aufhören, sich zu vereinzeln. Sie können sich nur durchsetzten, wenn sie ihre Konkurrenzkämpfe auf das Inhaltliche legen und nach außen gemeinsam auftreten. Wie man das machen kann? Ganz einfach – man bildet eine Arbeitsgemeinschaft mit Gütesiegel. Das nimmt den Leuten draußen jedenfalls erst mal den Wind aus den Segeln.

Bei dieser Gelegenheit noch ein Wort zu den Gemeinschaften („Communitys“). Sie existieren nicht wirklich, sondern werden von manchen Blogbetreibern dazu genutzt, um einmal angemeldete Benutzer bei der Stange zu halten. Das ist legitim, und kann sowohl zu gemeinschaftlichem Handeln wie auch zur gemeinschaftlichen Ausgrenzung führen, oder mit anderen Worten: Man findet schneller Freunde, kann aber nicht so leicht verhindern, dass Leute einem gemeinschaftlich in den Vorgarten pinkeln. Insoweit sollten sich selbstbewusste Bloggerinnen und Blogger nicht von der „Cummunity“ an der Nase herumführen lassen – was wirkt, wirkt auch nach außen. Man ist also nicht auf den engen Kreis der eigenen „Gemeinde“ angewiesen.

Tja, heute ist Pfingsten. Warum ich darüber kein Wort verliere? Weil sich heute die Kirche selbst feiert. Soll sie mal. Ich bin nicht ihr Mitglied, und habe mindestens mit diesem Fest so gar nichts zu tun.
 

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