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Die Gretchenfrage an jeden, der Kommunikationsseminare anbietet, wird stets lauten: „Worauf berufen Sie sich eigentlich?" - und da Kommunikationstrainer in der Regel wortgewandt sind, haben sie stets eine Antwort zur Hand: Meist ist es eine psychologische Ausrichtung, oft eine Kombination davon.

So leicht möchte ich es mir nicht machen. Meine Theorie, meine Praxis und damit meine Seminare haben mehrere Wurzeln. Lassen sie mich die Wichtigste zuerst nennen, selbst wenn man im wissenschaftsgläubigen Deutschland die Nase rümpfen wird: Die Grundlage fast aller Kommunikationsseminare (nicht nur meiner) ist Erfahrungswissen. Irgendwann hatte man einmal seinen ersten Lehrer, bei dem man sich die Grundlagen angeeignet hat. Ich darf Ihnen versichern, dass sie in keinem Lehrbuch stehen, aber auch nicht geheim sind. Im Grunde sind es nichts als Beobachtungen, die man in einem Kern vereinigt hat und dann lehrt.

Die drei Schwestern dieses Erfahrungswissens sind die Kybernetik (wahlweise auch die Nachrichtentechnik) für die technisch-wissenschaftlichen Grundlagen, die Psychologie für die Interpretationen der Zustände, in denen sich die Partner befinden und die Rhetorik für bestimmte Anwendungen, wie beispielsweise die Fragetechnik. Aus der Mischung ergibt sich dann das Konzept, nach dem gelehrt wird.

Es ist üblich geworden, dass Kommunikationstrainer nicht die Namen ihrer Lehrer verbreiten, sondern die Namen jener, die am Firmament der Wissenschaft glänzen: Paul Watzlawick, Fritz Perls, Carl Rogers, Virginia Satir oder Eric Berne, um nur einige zu nennen. Das ist teils nötig, um dem Teilnehmer wenigstens zu zeigen, in welcher Richtung man sich bewegt, teils aber auch lächerlich, weil in Kommunikationsseminaren meist nur ein sehr schmalbandiger Bereich aus den Werken dieser Wissenschaftler entnommen wird. Die Wahrheit ist: Man kann sich nicht wirklich auf sie berufen. Ich komme später darauf zurück, warum das so ist.
syscomm meinte am 7. Nov, 13:04:
Der Trainer als "Gesamtpaket"
Eine Umfrage unter Personalentwicklern in der Schweiz hat vor einiger Zeit ergeben, dass es ihnen und auch den Führungskräften in den Unternehmen meist herzlich egal ist, auf welcher psychologischen Ecke der Trainer kommt. Es geht vielmehr um die Person, das Praxiswissen und den speziellen persönlichen Bezug zur Materie. Dieses Dreigestirn wird auch in vielen Auftragsgespräch von vielen Personalern auf Herz und Nieren abgeprüft. 
sehpferd antwortete am 10. Nov, 08:58:
Das ist sicher richtig
Allerdings ist es nur wenigen Personalern oder anderen Interessenten gleichgültig, welche Ideologien "mitvepackt" werden. Im Allgemeinen ist es ganz so, wie Sie sagen: Viel Persönlichkeit, gute Praxiskenntnisse (auch in der Materie, in der die Mitarbeiter tätig sind) und natürlich vor allem Kompetenz. 
 

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