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Sie werden die Situation kennen: ein Freund oder eine Freundin lamentiert, dass das Leben nicht so verlaufen würde wie gewünscht. Man versucht, ihn oder sie zu trösten - mit mehr oder weniger Erfolg, weil sich die Klagen über das Schicksal ständig wiederholen. Schließlich bietet man Hilfe an - und sieht am Ende, dass man Perlen vor die Säue geworfen hat.

Trost ist oft nötig – aber man kann einem Menschen damit nur vorübergehend helfen, ihn durch eine Situation geleiten, mit ihm über eine schmale Brücke gehen – aber schon bald, je nach Schwere des Problems und Lebensalter des Menschen – hilft Trost nicht mehr. Wenn fremde Hilfe überhaupt nötig und erwünscht ist, muss es nun Wegweisung sein.

Man sagt, dass die Dauer der Trauer über das eigene Versagen, das Verlassenwerden oder ähnliche Probleme im Schnitt etwa ein Zehntel bis ein Zwanzigstel des Lebensalters anhalten darf (also fünf bis zehn Prozent). Für einen Menschen um die 40 also zwei, maximal vier Jahre. Wenn Sie also eine 30-jährige Dame treffen, die behauptet, seit fünf Jahren nichts als Lebensprobleme zu haben und dass ihr niemand wirklich helfen könne - seien Sie auf der Hut. Möglicherweise lebt sie davon, andere Menschen emotional auszusaugen - das mag legitim sein, tut Ihnen als Helfer aber bestimmt nicht gut.

Wenn Sie also ein „ewiger Helfer“ sind – überlegen Sie sich, ob es ihnen wirklich gut tut. Für diejenigen aber, die Heute diese, Morgen jene Hilfe in Anspruch nehmen (und dabei auch noch ansprüchlich auftreten) sollten wir einen anderen Rat verwenden – den radikalen Lebensumbau. Der Weg hinaus ist durch die Tür – im Raum der Probleme finden wir nur Probleme und sonst gar nichts mehr.

Das Motto der Bremer Stadtmusikanten kann man leicht umbauen: Nicht nur etwas Besseres als den Tod, auch etwas Besseres als ein Leben in Schwermut finden wir überall.
 

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