Manchmal frage ich mich, warum ich überhaupt gegen die Dummheit schreibe, es nützt ja doch nichts. Die neueste Journalistenverunglimpfung fand ich via „Spalte 1“ beim Linksnetz.
Zitat:
„In den Redaktionen, auch und gerade in den fürs Feuilleton Zuständigen, sitzen dem Kapitalismus verpflichtete Journalisten, die wachhündisch Witterung aufnehmen, sobald Schriftsteller die Sache der sozial Benachteiligten zu ihrem Thema machen.“
Da könnte ich polemisch antworten, dass die Damen und Herren Schriftsteller doch jüngst gerade damit beschäftigt waren, vehement an der Rechtschreibreform herumzunörgeln, aber nun muss ich doch wohl dagegen halten: Wir haben viel zu viele unpolitische deutschsprachige Schriftsteller, und noch weniger kämpferische Intellektuelle, die sich gegen das Unrecht der Welt auflehnen.
Freilich meine ich mit „kritisch“ auch wirklich „kritisch“. Leute, die dauernd den „Arbeiter“ im Munde führten, ohne je einen gekannt zu haben, hatten wir schon in den 68ern genug. Der Einzige Unterschied: Jetzt heißen die nicht mehr „Arbeiter“, sondern die „Abhängigen und Benachteiligten„. Woran man mal wieder dies erkennen kann: Die Namen werden ausgetauscht, das Blechgerede bleibt das Gleiche.
Die Redakteure haben nun einmal wirklich keine Schuld, wenn die Literaten nach Geld schielen und deswegen schreiben, was der Leser mag. Vor allem aber sind sie keine „Wachhunde“ irgendeines Systems – aber das wissen selbst die Leute, die so etwas schreiben: Doch sie finden Agitation offenbar schick.
Geschrieben hat die Linkspolemik im Ursprung ein gewisser Werner René Schwab. Ausser für fünf Artikel im „OSSIETZKY“ trat er bisher nirgendwo in Erscheinung.
Zitat:
„In den Redaktionen, auch und gerade in den fürs Feuilleton Zuständigen, sitzen dem Kapitalismus verpflichtete Journalisten, die wachhündisch Witterung aufnehmen, sobald Schriftsteller die Sache der sozial Benachteiligten zu ihrem Thema machen.“
Da könnte ich polemisch antworten, dass die Damen und Herren Schriftsteller doch jüngst gerade damit beschäftigt waren, vehement an der Rechtschreibreform herumzunörgeln, aber nun muss ich doch wohl dagegen halten: Wir haben viel zu viele unpolitische deutschsprachige Schriftsteller, und noch weniger kämpferische Intellektuelle, die sich gegen das Unrecht der Welt auflehnen.
Freilich meine ich mit „kritisch“ auch wirklich „kritisch“. Leute, die dauernd den „Arbeiter“ im Munde führten, ohne je einen gekannt zu haben, hatten wir schon in den 68ern genug. Der Einzige Unterschied: Jetzt heißen die nicht mehr „Arbeiter“, sondern die „Abhängigen und Benachteiligten„. Woran man mal wieder dies erkennen kann: Die Namen werden ausgetauscht, das Blechgerede bleibt das Gleiche.
Die Redakteure haben nun einmal wirklich keine Schuld, wenn die Literaten nach Geld schielen und deswegen schreiben, was der Leser mag. Vor allem aber sind sie keine „Wachhunde“ irgendeines Systems – aber das wissen selbst die Leute, die so etwas schreiben: Doch sie finden Agitation offenbar schick.
Geschrieben hat die Linkspolemik im Ursprung ein gewisser Werner René Schwab. Ausser für fünf Artikel im „OSSIETZKY“ trat er bisher nirgendwo in Erscheinung.
sehpferd - am Sonntag, 18. Juli 2004, 12:58 - Rubrik: aufgegriffen
Der-Andreas meinte am 18. Jul, 14:04:
Getroffene Hunde
Lustig fand ich aber schon, dass dieselben Redakteure, die in jedem Leitartikel von "Gürtel enger schnallen" und "Reformstau" reden, auf die Straße gingen, als es an ihren eigenen Gürtel ging. War es nicht so bei der letzten Tarifrunden?Sonst schon richtig: Viele "Linke" leben leider zu gut mit einem Weltbild, in dem jeder nur "Agent" ist, der nicht die Sache der "Linken" vertritt. Und gegen politsche Gegner in den eigenen Reihen funktioniert dass auch gut.
sehpferd antwortete am 18. Jul, 17:40:
Die größte Reform ...
... müsste freilich im Kopf stattfinden - sie würde keinen Cent kosten und geistige wie auch emotionale Erneuerung in Mengen bringen, und ein wenig Wirtschaftswachstum noch dazu: 1. Gejammer abschalten, Gehirn einschalten
2. Sich auch mal selbst in die Verantwortung nehmen
3. Sich erinnern, dass wir in einer Demokratie leben
Das alleine würde schon reichen.