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In den nächsten Tagen wird versucht werden, die Karstadt-Sanierung und den Opel-Kahlschlag in einen Topf zu werfen: diejenigen, die es (wie immer) sowieso schon wussten, werden wieder die Leier vom Kapitalismus und der Globalisierung klingen lassen, und die Boulevardzeitungen werden schrille Angstschreie ausstoßen und so das Land noch tiefer in den Pessimismus treiben, in dem es ohnehin schon fast zu ersticken droht.

Doch schon jetzt wird deutlich: General Motors hat ihre Abrechnung mit Europa ohne die Europäer gemacht. Die amerikanischen Manager von GM haben versagt – versagt auf der ganzen Linie, und ihre Entscheidung, Werke in Europa teilweise stillzulegen, zeigt nur, wie kopflos das General-Motors-Management handelt.

Die Opel-Arbeiter reagierten mit Streiks – die einzige Sprache, die in den USA vielleicht verstanden wird. Da kann Herr Clement so jovial sein, wie er will: Die Opel-Arbeiter haben Recht, und dies auf der ganzen Linie: Europäische Arbeiter haben nicht die Unfähigkeit der US-amerikanischen Managements zu vertreten.

Aber noch eine andere Sprache wird in den USA mit Sicherheit verstanden: Nicht nur die deutschen Arbeiter, auch die deutschen Autokäufer sind sehr sensibel für Aktionen, die letztlich gegen unser Europa gerichtet sind – dies wurde heute in zahllosen Kommentaren deutlich. Die „Badische Zeitung“ sagte es heute klar: Die Opel-Händler erwarten ein klares Wort – und zwar eines, das die deutsche Opel-Produktion nachhaltig sichert. Sonst, so schlussfolgert die Zeitung „werden sich noch weniger Kunden für ein Modell aus ihrem Angebot entscheiden“.

Europa kann, darf und soll dem US-amerikanischen GM-Management die Zähne zeigen: Die Leute bei General Motors brauchen uns alle nämlich noch – als Käufer für ihre Autos. Es scheint, man habe in denn USA vergessen, dass es gerade am europäischen Markt sehr viele ernst zunehmende Wettbewerber gibt – von Europäern, die in Europa produzieren bis hin zu Japanern, die teilweise eben auch in Europa produzieren.
kdany meinte am 16. Okt, 00:18:
statt (fallweiser) kritik mal eine zustimmung! 
tuxel meinte am 16. Okt, 07:10:
prima....
und keiner hat mehr Angst seinen Job zu verlieren. Wo wird denn noch "made in germany" produziert? Oder anders gefragt. Welche Politik tut was dafür? 
sehpferd antwortete am 16. Okt, 10:06:
Made in ...
Das Thema ist mir zu wichtig, um es in einem Kommentar abzuhandeln: Das eine ist "Hergestellt in", das andere "Erdacht in", und dann noch eine Menge mehr. Vor allem aber dies: "Made in the EU". 
 

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