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Über den Sinn und Unsinn von Blogs wird in letzter Zeit viel geschrieben – selten etwas wirklich Sinnvolles, wie ich meine.

Dies hier ist eine Ausnahme:

„ich mag diese rolle der in die leere schreibenden und lesenden nicht länger ausfüllen. Blogs bieten eine menge ungewöhnlicher kontaktebenen, aber wenn sie ungenutzt bleiben und lediglich unverbindlich smallgetalkt wird, befriedigt mich das nicht“.

Was bedeutet: Die Möglichkeiten, die es tatsächlich gäbe, werden kaum genutzt, und ich möchte ergänzen: Fragen sie sich doch selbst einmal bitte, in welchem Verhältnis das Geschwafel vom sozialen Nutzen des Bloggens zum tatsächlich erlebten sozialen Nutzen steht.

Was bleibt? Eine Peep-Show, oder, wie ich meine, eine Barnum-und-Bailey-Welt, ein grandioser Zirkus mit vielen Bühnen, auf die man guckt und dann nach Hause geht – uns sich manchmal hernach freut, dass man nicht so leben muss wie die Zirkusleute.

Bleibt dies Problem: Der Zirkus bekommt wenigstens Eintritt, die Peepshowdame einen anständigen Stundenlohn.

Nur die Blogger singen am Ende den „Angeschitten-and-Gelackmaiert“-Blues: Sie bekommen von ihren Lesern nicht einmal eine Rose – oder etwa doch?

zirkus

Hingucken und nach Hause gehen : © 2005 by sehpferd
Sachsenpaule meinte am 7. Jul, 19:16:
Streicheln
Obwohl doch oberflächlich sind das was die Menschen wesentlich bei der Kommunkation antreibt Streicheleinheiten.
Wie wir diese auch körperlich brauchen, so brauchen wir das auch geistig (Vergleich: Eric Berne - Spiele der Erwachsenen).
Dort hast du die Rose, die ja letztendlich ja auch nur ein Streicheln ist 
sehpferd antwortete am 7. Jul, 19:24:
Thanks, but ...
Ich besitze das Buch seit mindestens 35 Jahren - und es ist wirklich, na ja, ein bisschen altbacken. 
Sachsenpaule antwortete am 7. Jul, 19:28:
Das freut mich, aber: nunja
die Relativitätstheorie ist auch noch gültig, und die ist älter.
Nur wurde später rausgefunden das sie auf Quantenebene nicht funktioniert.
Im Prinzip also erweitert.

Hast du viellicht weitere neuere Empfehlungen im Bereich der Spieltheorie und Transaktionsanalye? 
sehpferd antwortete am 7. Jul, 19:50:
Sorry, no TA
Nein, aber ich verfolge dergleichen auch nicht (mehr). Ich weiß, dass es noch einige Kommunikationstrainer gibt, die ihre Kurse auf der Transaktionsanalyse aufbauen. Ich mach das aber seit 20 Jahren nicht mehr. Vorsichtig eingestreut kann man natürlich immer noch ein paar Teile daraus verwenden.

Ich denke, das ist aber ein ganz anderes Thema: TA setzt zwar nicht unbedingt körperliche Anwesenheit voraus, funktioniert aber eigentlich nur im Dialog – genau so, wie fast alle anderen Kommunikationstrainings auch. 
Lyssa meinte am 8. Jul, 00:25:
Vielleicht bin ich sowie auch mein bloggendes Umfeld die große Ausnahme von der scheinbar tristen Regel. Aber für mich, und das gilt in weiten Teilen auch für viele der mir persönlich bekannten Blogger, trifft der (ungeliebte) Begriff von der social software zu.
Ich habe durch das Bloggen einige Menschen kennengelernt, die ich heute nicht mehr missen möchte. Dazu gehört auch die wunderbarste Frau ever (tm), die in den letzten zwei Jahren zur besten Freundin geworden ist. Keine Ahnung, wie ich das so lange ohne eine derartig enge Frauenfreundschaft ausgehalten habe.
Dazu gehören aber auch viele meiner Leser, die mich immer wieder motivieren, die mir in langen Mails aus ihrem Leben erzählen, in schwierigen Zeiten mitfühlende Mails schreiben und mich recht regelmäßig mit Geschenken überhäufen.
Und dazu gehören nicht zuletzt neue berufliche Perspektiven, die sich durch das Bloggen eröffnet haben.
Meine Peepshow kostet keinen Eintritt, aber viele lassen mehr da, als ich je gefordert hätte. 
sehpferd antwortete am 8. Jul, 07:17:
Weit über den Tag hinaus
Ich denke, ihr Beitrag geht weit über das hinaus, was ich hier, heute und in der gebotenen Kürze behandeln könnte – ein Salon wäre kein schlechter Ort, es zu diskutieren, doch fällt mir vielleicht auch noch etwas anderes ein. Das generelle Thema, das sie ansprechen, ist doch: Ich tauchte in eine andere Welt ein, sah die Dinge in einem neuen Licht und veränderte mich dadurch“. Das brauchen sie nur das Wort „Blog“ oder „Software“ durch ein anderes Wort zu ersetzen, dann haben sie irgendeine andere aufregende Lebensbeschreibung.

Sehen sie, ihr kleines Journal ist nun wirklich etwas Besonderes – aber auch das ist ein Thema, das man hier in der Kürze nicht beschreiben kann – und dahinter verbirgt sich auch sehr die Frage, welche Art von Persönlichkeit man selber ist, und in welche Richtung man sich entwickeln kann oder will. 
 

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