Anders kommt es immer, wenn man offen ist, wenn man neue Idee nicht nur hat, sondern sie auch hinauslässt.

Als ich vor gut zwei Jahren den Bytes „Gute Nacht“ sagte, wollte ich eigentlich die liebe Menschheit mit nichts als Weisheit beglücken. Das ging aber nicht, denn Weisheit ist gegenwärtig schwer verkäuflich – und geschenkt nimmt sie schon gar niemand mehr.

Kommunikationsseminare? Eine Freundin aus alter Zeit riet mir dringend, die Finger davon zu lassen. Der Markt sei ein Hauen und Stechen (was ich inzwischen bestätigen kann), die Wahrheit sei kaum noch gefragt (da setze ich auch einen Haken dahinter) und überhaupt – ich staunte. Statt Wissenschaft, wie ich sie kannte, wurde nur noch Ideologie verkauft – Schnellbleichen, um mal eben schnell ein paar Euro zu machen, eine Frau flachzulegen oder sonst irgendetwas, das ganz schnell gehen muss. Die Kosten dafür sind hoch, der Erfolg bescheiden – und des Volkes Massen blicken bei so etwas sowieso nicht durch. Die haben ja Astrologie, wenn sie Hokuspokus suchen. Wozu also?

Heute bin ich froh, dass ich es nicht getan habe: Nicht nur, dass die Kunden inzwischen eine Anspruchshaltung haben, die nicht mehr realistisch ist – auch Ideologie war noch nie meine Sache. Sagte ich Ihnen, dass mein Vater einmal Kostenrechner war? Irgendwie schlägt das doch noch durch. Doch was Sie nicht wissen (oder jedenfalls vielleicht nicht wissen) ich bin inzwischen ein recht erfolgreicher Contentschreiber geworden.

Ja sehen Sie – und das wollte ich Ihnen jetzt eigentlich sagen – empfehlen Sie mich ruhig einmal Ihrem Chef. Vielleicht braucht der noch einen Lohnschreiber?