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Die Liebeszeitung ist oftmals kritischer, als man denkt: Zum Beispiel , wenn von "neuen Liebesformen" die Rede ist. Denn bei der Definition von "Liebe" versteht das Radaktionsteam keinen Spaß: Jeder kann zwar leben, wie er will, aber man darf nicht jedem die Definitionsmacht über das Wort "Liebe" überlassen, schon gar nicht der cleveren Randgruppe, die das Wort "Polyamory" erfand. Übrigens: Ein Fremdwort zum K*****. Sollen die Leute doch bitte auf Deutsch schreiben, was sie wirklich meinen: die "freie Liebe".
steppenhund meinte am 6. Okt, 22:23:
Mir ist jetzt nicht ganz klar,
was wirklich bemängelt wird. Polyamory ist definitiv nicht freie Liebe. Wenn man es mit einem anderen Begriff erklären will, dann kommt eher Polygamie (ohne zweiten Trauschein) oder Polyandrie ( detto) heraus.
In der ursprünglichen Begriffsbildung, wie ich sie ursprünglich im angelsächsischen Raum kennen gelernt habe, ist nicht der Sex an sich frei. Es gibt (Liebe + Sex) und das n mal, wobei n so bei 2, oder maximal 3 liegt. Es geht nicht darum, dass man mit jemandem neben dem Partner beliebig herumvögeln kann.
Allerdings bin ich mittlerweile bei Begriffsbestimmungen geduldig geworden.
PISA ist keine Schimäre. Ich frage bei meinen Seminaren und Workshops, was die Leute unter dem Begriff "Modell" verstehen. Da sollten Sie einmal die Antworten hören. Von 100 Befragten bringen so ca. 5 eine einigermaßen brauchbare Definition zustande.
Wie sollte das dann bei einem Begriff funktionieren, der a) nicht so zum allgemeinen Basiswissen gehört und b) dazu noch tabuisiert oder gehyped wird. 
sehpferd antwortete am 14. Okt, 22:23:
Die Diskussion ist fast sinnlos
Ihre Meinung in Ehren – aber so etwas rechtfertigt nicht, einen neuen Begriff zu kreieren, nur weil man meint, dass einige wenige Menschen ihn gerne hätten. Ob es Liebe und Sex nun n Mal gibt oder Liebe n mal und Sex einmal oder umgekehrt, ist doch eine sinnlose Diskussion. Die Frage ist, ob wir wollen, dass jeder Hans und Franz die Begriffe, nach denen er selber lebt, zum Allgemeingut erheben kann. 
steppenhund meinte am 15. Okt, 14:30:
Tja ... lange gedehnt :)
Das mit den Begriffen ist so eine Sache. Eine, worunter ich leide.
Ich bin geneigt, Ihnen Recht zu geben. Allerdings erscheint mir das Beispiel Polyamorosity dabei wirklich nicht geeignet. Denn egal, wer den Begriff einführt, möchte er damit etwas bezeichnet wissen, was sich von "freier Liebe" sehr maßgeblich unterscheidet. Ob das alle Leser gleich sehen, bleibt dahin gestellt. Aber da muss man bei Fragen, die mit Moral oder Ethik zu tun haben, sowieso bescheiden agieren.
Das "Begriffs"-Thema ist eines, was mich persönlich sehr stark interessiert und auch frustriert.
Siehe meinen kürzlichen Beitrag: http://steppenhund.twoday.net/stories/deutsche-sprache/
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Es müssen nicht einmal Fachbegriffe sein. Fragen Sie jemand, wie er eine Katze definiert!
Ich wäre schon zufrieden, wenn jemand sagt: "Eine Katze ist ein Tier, welches 'miau' sagt." Oder eine ähnliche Beschreibung.
Eine typische Antwort wird vermutlich sein: (direkt ohne etwas davor zu sagen) "Naja, ich hatte einmal zwei Katzen."
Auf die Frage "Was ist das?" können Menschen heute nicht mehr antworten. Ich hab das noch in der Schule gelernt. Heute ist die Beherrschung der Sprache egal. Es wurde auch bei der deutschen Rechtschreibung dahingehend reformiert, dass man sie leichter schreiben kann, nicht dass man sie leichter lesen kann.
Wenn man das Verhältnis von Schreib- zu Lesevorgängen untersucht, kann man leicht feststellen, dass die Optimierung in Wirklichkeit das Gegenteil war.
Ach! Ich muss wieder weiter arbeiten. Ich könnte mich stundenlang über dieses Thema auslassen. 
 

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