Wenn man ein Magazin zur Hand nimmt, das sich mit Musikreproduktion beschäftigt, ist man immer wieder überrascht, wie wenig die Musik selbst darin vorkommt. Hat man akzeptiert, dass für die Mehrzahl der Wiedergabepäpste Musik äußerst zweitrangig ist, so erfährt man immer noch staunend, dass auch der Mensch höchst unbedeutend ist: er selbst, seine Erfahrungen mit dem Hören, sein Wohnraum und dessen sonstige Inhalte sind den Hohepriestern der High-End-Religion völlig fremd. Würde man ihnen sagen, dass es Menschen gibt, die ein erotisches Verhältnis zur Musik, ja, zu Stimmen und Instrumenten haben, so würden sie den Autor ansehen wie jemand, der geradeswegs aus einer Parallelwelt gekommen wäre – und so ist es auch.
Im Grunde schreiben diese HiFi-Redakteure nämlich fast nur für große Kinder, die mit leuchtenden Augen stets auf die neueste Technologie schauen – und sich bei dieser Gelegenheit auch mal vom „gemeinen Volk“ abheben wollen.
Umso mehr gefällt diese Seite: Sie diskutiert erst Musik, dann die Wiedergabe, schließlich die dazu nötigen Gerätschaften – und dabei kommt dann dies heraus: „Aber auf alle Fälle muss der Klang der Anlage wirklichkeitsgetreu sein um die Aufnahme wahrheitsgetreu wiederzuspiegeln, d.h. bei höhenbetonten Aufnahmen eben hell und bei basslastigen Aufnahmen eben dumpf. Eine HiFi-Anlage darf nicht immer "schön", "räumlich" oder "angenehm" klingen, da sie ja die Eigenheiten (und Fehler) jeder Aufnahme abbilden soll.“
Wenn nur mehr Menschen so ehrlich wären. Doch auf diese Weise lassen sich eben schwer 5000-Euro-Lautsprecher in 20-qm-Räume verkaufen – da braucht man den händlerüblichen Weihrauch.
Und noch etwas: Eine Google-Abfrage „hifi lautsprecher qualitätskriterien“ bringt ca. 40 Einträge, gibt man jedoch „hifi lautsprecher klangqualität“ ein, so erhält man deren 7600 – das sagt eigentlich schon alles.
Im Grunde schreiben diese HiFi-Redakteure nämlich fast nur für große Kinder, die mit leuchtenden Augen stets auf die neueste Technologie schauen – und sich bei dieser Gelegenheit auch mal vom „gemeinen Volk“ abheben wollen.
Umso mehr gefällt diese Seite: Sie diskutiert erst Musik, dann die Wiedergabe, schließlich die dazu nötigen Gerätschaften – und dabei kommt dann dies heraus: „Aber auf alle Fälle muss der Klang der Anlage wirklichkeitsgetreu sein um die Aufnahme wahrheitsgetreu wiederzuspiegeln, d.h. bei höhenbetonten Aufnahmen eben hell und bei basslastigen Aufnahmen eben dumpf. Eine HiFi-Anlage darf nicht immer "schön", "räumlich" oder "angenehm" klingen, da sie ja die Eigenheiten (und Fehler) jeder Aufnahme abbilden soll.“
Wenn nur mehr Menschen so ehrlich wären. Doch auf diese Weise lassen sich eben schwer 5000-Euro-Lautsprecher in 20-qm-Räume verkaufen – da braucht man den händlerüblichen Weihrauch.
Und noch etwas: Eine Google-Abfrage „hifi lautsprecher qualitätskriterien“ bringt ca. 40 Einträge, gibt man jedoch „hifi lautsprecher klangqualität“ ein, so erhält man deren 7600 – das sagt eigentlich schon alles.
sehpferd - am Dienstag, 16. Dezember 2003, 16:53 - Rubrik: kult und kultur