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Gefühle wörtlich öffentlich zu machen ist außerhalb der Dichtung, bestimmter Männer- und vielleicht auch Frauenbünde und möglicherweise in der psychotherapeutischen Gruppenbewegung früher nicht üblich gewesen. Sie fristeten ihr Dasein in versteckten Tagebüchern und waren nicht dazu gedacht, jemals das Licht der Öffentlichkeit zu erblicken. Deshalb war eigentlich auch gleichgültig, was darin stand – es diente ja nur dem Dialog mit sich selbst, von dem man manches Mal auch Lebenshilfe erwartete.

Nun aber liegen diese Gefühlsäußerungen überall öffentlich herum – meist ohne einen Rahmen, in dem man sich wieder finden könnte, aber mit dem Anspruch, beachtet zu werden.

Die Frage, die sich nun stellt, ist doch: Was ergibt sich daraus? Neue Chancen oder vielleicht gar nur neue Risiken? Sind es Wege in die Ausweglosigkeit oder Wege, die irgendwo zu einem neuen Tor führen, hinter dem sich neue Welten auftun?

Und wir? Wie gehen wir damit um? Welche Beachtung sollen wir Gefühlen schenken? Sollen wir sie einfach respektieren? Dann dürften wie kaum Stellung beziehen. Oder aber sollten wir unseren Respekt nicht gerade darin äußern, dass wir kommentieren, und, wo nötig, auch einmal kritisieren?

Für mich steht diese Diskussion nach wie vor am Anfang.

Der Ausgangspunkt dieser Überlegung war hier.
 

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