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GQ nutzt die Sommerflaute, die das Magazin eigentlich das ganze Jahr befällt, mit einem Füller für die Mittelseiten: „Die besten Partien“. Damit meint das Herrenmagazin neben wenigen gestandenen Frauen vor allem ein paar durchschnittlich aussehende Partygirls, die irgendwelchen Ehen im Showgeschäft entstammen. Als „Experte“ fungiert der Filmemacher und Autor Dirk Wittenborn, der bis zu drei Sternchen für Sex, Geld und Glamour verteilen durfte.

Wie die Wertungen zustande kamen, ist mir nicht klar – und den meisten anderen Lesern wohl auch nicht. Auf Platz 1 steht jedenfalls Jade Jagger, während man auf Platz acht überraschenderweise Mavie Hörbiger platzierte. Das Foto in GQ hätte ich nicht einmal für ein Passbild akzeptiert. Das ist freilich noch gar nichts gegen das Foto von Theodora und Alexandra Richards – muss bei der Kostümprobe für eine Wohlfahrtsveranstaltung aufgenommen worden sein. Zu Elisabeth und Maria von Thurn und Taxis sagt der Herr Regisseur „Hübsch! Und aus einer tollen Familie, die viel für die Kunst getan hat“. Möglich, dass Letzteres zutrifft.

Insgesamt brachte QG es auf 44 Prominententöchter plus ein paar Schwestern derselben nebst einiger Nichten und anderer Verwandter. Gegensätzliches tummelt sich am Ende: Waffa Bin Laden auf Platz 43 (nicht seine Tochter, seine Nichte), sowie die Bush-Töchter Jenna und Barabara auf Platz 44.

Was das Ganze soll? Fragen Sie doch mich nicht. Fragen Sie den GQ-Chefredakteur oder meinetwegen Herrn ... ach, wie heiß dieser Regisseur nochmal? Ich habe es vergessen. Nicht vergessen habe ich, dass der Kommentar zu Emma Parker-Bowles auf der Brust der Hilton-Schwestern klebt – was macht schon ein bisschen Schlampigkeit bei so viel Prominenz. Vielleicht sollte man beide Kommentare zitieren, um das GQ-Niveau hervorzuheben: Zu Frau Parker-Bowles (Platz 37) fiel dem Herrn ein „Irgendwie riecht es hier komisch.“, und bei den Hilton-Schwestern (Rang 40) roch es, wie es scheint, auch merkwürdig: „Sie haben aus Scheiße Gold gemacht“.

Dennoch: Kaufen. Wegen eines Artikels von Pater Anselm Bilgri, zum Beispiel, oder wegen des Aufmachers „Der Krieg der Welten“. Der ist wenigstens informativ. GQ, August 2004, 4 Euro.

Anmerkung: Die Links führen nicht zu GQ, sondern zu beliebigen Webseiten. Es sind nicht die Fotos, die in QG Verwendung fanden.
 

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