Twoday. net wurde mit den Mitteln der Wissenschaft untersucht – oder sagen wir mal lieber: Mit den Mitteln, die Geisteswissenschaftler für wissenschaftlich halten.
Eigentlich müssen sie das selber lesen, aber einen Auszug gebe ich ihnen hier doch mal, um ihn so richtig auf der Zunge zergehen zu lassen:
„Darauf bauen soziale Netzwerke auf, die über die blogbasierte Kommunikation hinausgehen und den Beteiligten Sozialkapital zur Verfügung stellen“.
Falls sie ihr Sozialkapital dann bei der blogbasierten Sozialbank abholen wollen, werden sie allerdings voraussichtlich enttäuscht – aber das wurde ja nicht untersucht.
Was der Satz da oben heißen könnte? Oh, vielleicht dies: Mieze liest Katers Blog, Mieze kommentiert Katers Blog. Kater wird davon so mauschig, dass er Mieze auf ein Glas Wein einlädt, und weil Mieze sowieso schon rollig ist, gehen beide ins Bett, vergessen das Kondom, und Mieze hat nun das Sozialkapital am Hals.
Na, ich denke, sie lesen es doch lieber selber. Es spiegelt die Realität tatsächlich ein wenig wider: zuerst die paar eingefleischten Leute, die bei Twoday Kommune spielten, und heute einfach ganz gewöhnliche Blogs, die nebeneinander stehen. Doch der Autor meint, dass Twoday dies vielleicht ändern sollte, oder gar verändern möchte. Im Soziologenchinesisch heißt es dann:
„Innovationen in soziotechnischen Lösungen sollen das Präsentations- und Informationsmanagement innerhalb von Mikro-Portalen weiter erleichtern und so eine soziotechnische Infrastruktur für onlinegestütztes Networking bieten“
Heißt auf Deutsch: Man sucht nach Wegen, die unterschiedlichen Interessen wieder überschaubar zu machen und dadurch bessere Kontakte unter den Benutzern zu ermöglichen. Viel Glück – aber ohne mich. Ich bin sehr zufrieden, dass es die alte „Community“ nicht mehr gibt – wenn sie denn jemals das Wort „Community“ verdiente.
Eigentlich müssen sie das selber lesen, aber einen Auszug gebe ich ihnen hier doch mal, um ihn so richtig auf der Zunge zergehen zu lassen:
„Darauf bauen soziale Netzwerke auf, die über die blogbasierte Kommunikation hinausgehen und den Beteiligten Sozialkapital zur Verfügung stellen“.
Falls sie ihr Sozialkapital dann bei der blogbasierten Sozialbank abholen wollen, werden sie allerdings voraussichtlich enttäuscht – aber das wurde ja nicht untersucht.
Was der Satz da oben heißen könnte? Oh, vielleicht dies: Mieze liest Katers Blog, Mieze kommentiert Katers Blog. Kater wird davon so mauschig, dass er Mieze auf ein Glas Wein einlädt, und weil Mieze sowieso schon rollig ist, gehen beide ins Bett, vergessen das Kondom, und Mieze hat nun das Sozialkapital am Hals.
Na, ich denke, sie lesen es doch lieber selber. Es spiegelt die Realität tatsächlich ein wenig wider: zuerst die paar eingefleischten Leute, die bei Twoday Kommune spielten, und heute einfach ganz gewöhnliche Blogs, die nebeneinander stehen. Doch der Autor meint, dass Twoday dies vielleicht ändern sollte, oder gar verändern möchte. Im Soziologenchinesisch heißt es dann:
„Innovationen in soziotechnischen Lösungen sollen das Präsentations- und Informationsmanagement innerhalb von Mikro-Portalen weiter erleichtern und so eine soziotechnische Infrastruktur für onlinegestütztes Networking bieten“
Heißt auf Deutsch: Man sucht nach Wegen, die unterschiedlichen Interessen wieder überschaubar zu machen und dadurch bessere Kontakte unter den Benutzern zu ermöglichen. Viel Glück – aber ohne mich. Ich bin sehr zufrieden, dass es die alte „Community“ nicht mehr gibt – wenn sie denn jemals das Wort „Community“ verdiente.
sehpferd - am Sonntag, 3. Juli 2005, 09:26 - Rubrik: blog nachrichten
JanSchmidt meinte am 4. Jul, 17:36:
von Sprachdifferenzen und so..
Hallo, es ist ja immer ganz interessant, die Verweise auf die eigenen Texte zu verfolgen. Die Zusammenfassung der Studie in meinem Blog, aus der auch die beiden Zitate stammen, ist tatsächlich sehr komprimiert, wodurch der Eindruck von Soziologenchinesisch zustande kommen mag - aber der Text ist ja auch vor allem ein wissenschaftlicher Bericht, da lassen sich Fachbegriffe und etwas komplexere Gedanken nun mal nicht vermeiden. Über die unterschiedlichen Verständnisse von Sozialkapital und Katzencontent können wir ja auch gerne nochmal diskutieren... ;-) Beste Grüße, Jan Schmidt
sehpferd antwortete am 4. Jul, 20:03:
Lächel ...
es bringt mich jedenfalls immer wieder zum Schmunzeln, dass Wissenschaftler (jedenfalls in Deutschland und Österreich) Dinge immer so beschreiben müssen, dass man einen Übersetzer braucht, während sie ansonsten doch recht verständlich sprechen und schreiben können.Sollte es daran liegen, dass sie füreinander schreiben?
(Grinst mal)
JanSchmidt antwortete am 5. Jul, 11:05:
re
Wie gesagt, die in meinem Blog zitierten Zusammenfassungen sind notgedrungen etwas komprimiert; ich würde schon behaupten, dass sich der restliche Text auch für Nicht-Soziologen flüssiger lesen läßt. Aber sicher, ein Abschlußbericht eines Forschungsprojekts ist zunächst mal eine Dokumentation meiner Arbeit für meinen Geldgeber (DAAD) und die akademischen Kollegen; vor Studenten oder einem interessierten "Laienpublikum" o.ä. spreche/schreibe ich anders.. :)Ich habe, auch durch diese kleine Konversation hier angeregt, mir vorgenommen, bei nächster Gelegenheit die Ergebnisse der Studie auch noch in anderer Form aufzubereiten, weil mir selber ja auch daran gelegen ist, dass möglichst viele Blogger an der Diskussion teilnehmen.