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Sie erinnern sich? „Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment“ – seit jenen Jahren haben ich die begriffe „das Establishment“ und die „Etablierten“ schon lange nicht mehr gelesen.

Jetzt allerdings weiß ich: Wer bloggt, gehört nicht zum Establishment – meint jedenfalls ein Herr namens Louis Rossetto, der ein weltbekannter Publizist sein soll. Denn es ist so: Zweimal nicht mit derselben zu pennen, ist ja noch kein deutlicher Beweis für die Nichtzugehörigkeit zum Establishment – man muss dazu auch noch bloggen.

Dann tut man auch keine Sünden wie beim wilden Herumpennen – sondern es ist ein „Wechsel zum Guten“ – zu einer „demokratischen Diskussion auf fundamentalem Niveau“. Nun hätte der Herr auch sagen können „ein fauler Wechsel, auf das Gute ausgestellt“ – das wäre ebenso wenig zu widerlegen gewesen. Oder er hätte schreiben können „auf fundamentalistischem Niveau“, wenn er denn einige Kommentare in deutschen Wahlblogs gelesen hätte, zum Beispiel hier.

Ach ja, und dies: „Menschen sprechen mit Menschen, von Hirn zu Hirn“. Auszug aus einem futuristischen Roman? Ein unbekanntes Märchen der Gebrüder Grimm? Ein Vorgriff auf kommende Biotechnologie-Ergebnisse?

Nein, der Herr meint wirklich Blogs: Kalender, in denen auch ein paar Texte stehen: Und in den meisten von ihnen steht ein solcher Müll, dass ich ihn lieber nicht in meinem Hirn hätte – falls je jemand auf die Idee kommen sollte, sein Hirn direkt mit meinem sprechen zu lassen: Nein, ich eigne mich nicht für die Müllentsorgung, Schwester oder Bruder.

And, by the way: Ce n'est pas un blog.

Mehr beim PR-Blogger.
 

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