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seltsame welt

Ihren Ausweis bitte! Familienstammbuch, Lohnsteuerkarte! Mal ein bisschen plötzlich - und ihre Maske nehmen Sie auch besser gleich ab, Sie ... sonst weiß man ja nicht mal, wie alt Sie sind - ich meine, wer will denn schon auf die Oma hopsen?

Ich interpretiere gerade eine Pressemitteilung.

Schön, wenn man mal einen Blogger im gleichen Geiste trifft (nun ja, sagen wir mal. In einem ähnlichen). Jedenfalls hält Michael Marth, ebenso wie ich, einen großen Teil der Web 2.0-Anwendungen für offenkundigen Blödsinn und bezeichnet die Leute, die sie machen, als „Stammtisch-Unternehmer“.

Die Schlimmsten? Mit Sicherheit eine Seite zur Pissnavigation per PC (hatte ich ja hier auch schon mal in der Zange). Bei einer anderen (Skribit) werde ich mich mal anmelden – ich gehe ja nach dem Motto vor: Erst in der Küche herumschnuppern, dann erbrechen. Bei den meisten „tollen“ Empfehlungen der Vergangenheit fiel mir jedenfalls schon mal der Griffel aus der Hand: Web 2.0 leidet vor allem an zwei Dingen: Erstens, es gibt viel zu viele Glücksritter und zweitens, es gibt viel zu wenig kreative Anwender. Das ist so ähnlich wie bei den Blogs – nur dass Blogs nicht so teuer sind.

Drittens: Dating. Spezialseiten – auch so ein Thema. Was einfach fehlt? Seiten für Menschen mit starker Körperbehaarung („Affe sucht Äffin“)? Alles andere gibt es schon. Äh – wie war das? Zum Beispiel dies: „Tu was für die Liebe und greif jemand unter die Arme“. Was? Unter die Arme? Ist das was für Achselhaarfetischisten?

Nun, nun – gemach. Das könnte man natürlich auch als Tauschbörse aufziehen: „Suche jemanden, der mir unter die Arme greift – greife ihm dafür gerne in die Hose“ – aber so etwas sollte man nie schreiben – vor allem nichts als gesitteter Autor.

(Dieser Artikel erscheint ausschließlich bei "twoday" - da staunen Sie, nicht wahr?

Dieser Herr liebt Anna. Leider gewährt sie ihm nur eine halbe Stunde – ja, hätte er da nicht eine ganze Stunde buchen können?

hiergibts

Frauen, Damen - alles im Angebot. Gefunden bei Google.

Jeder kann sich seine Modelle vom Menschen ausdenken, wie er will. Ich habe auch nichts dagegen, wenn eine ganze Gruppe von alt gedienten Psychotherapeuten, Psychotrainern und Transaktionsanalysten den alten Hut von der unheiligen Dreifaltigkeit eines Ich, eines Es und eines Über-Ich weiter verbreitet. Nur hörte ich gestern, dass dies auch heute noch an Hochschulen üblich ist – nicht als historische Randnotiz, sondern als geltende Lehre.

Können mir die Damen und Herren Freudianer vielleicht mal erklären, wie ein solches Modell alltagstüchtig werden soll? Wie es sich auf neue Situationen einstellen kann? Wie es vorausdenken und Probehandeln kann? Und wie die Menschen mit diesem Patchwork ihr Selbst finden und sich dessen sicher werden sollen, von der Entwicklung der Persönlichkeit einmal ganz zu schweigen?

Das Modell von Herrn Freud blockiert sich doch permanent selbst. Wenn ich zynisch wäre, könnte ich ja sagen: Man merkt es an seinen Befürworterinnen und Befürwortern. Sie sind nicht lernfähig.

Die guten Ratschläge sind da – und wenn sie sogar im „independent“ stehen, muss ja etwas dran sein.

Roger Dobson empfiehlt denn auch Verständliches: Mehr Sex haben führt zu besserem Schlaf, und (man höre und staune) eine Vasektomie stärkt den Geschlechtstrieb. Letzteres überrascht freilich.

Für Nicht-Mediziner: Eine Vasektomie ist die „operative Entfernung eines Teiles des Samenleiters zur Unfruchtbarmachung des Mannes“.

Mehr als eine großartige Schwimmerin – das will Franziska van Almsick sein. Auf ihrer Webseite zeigt sie sich jedenfalls mit neuen Fotos – und dies sehr sexy. Da wir gerade beim Sport sind: Man kann auch in Unterwäsche allerlei Sportarten ausüben – hier wird eine davon gezeigt. Das Ganze stammt aus einem Jahresrückblick auf das Sport- und Sexjahr 2004.

Als ob ich es geahnt hätte: Nach Dänemark hat die Presse nun das Vereinigte Königreich entdeckt. Auch hier werden Weihnachtsfeiern nicht selten zur ungewollten Reproduktion genutzt, doch gibt es auch ein harmloseres Vergnügen: Sich mit dem nackten Gesäß auf einen Fotokopierer zu setzen.

Doch immerhin – auch im UK gibt es Unfallverhütungsvorschriften, und deshalb: „Die Belegschaft sollte der Versuchung widerstehen, Körperteile auf dem Fotokopierer abzulichten – wegen des Risikos, sich zu verletzen, wenn das Gerät zersplittert“. Nun, es wird kaum zersplittern, wenn man die Hand darauf legt, doch sollte ein Fotokopiergerät der namhaften Hersteller auch den Gesäßangriff einer Dame unter 70 Kilogramm standhalten – mindestens, ohne dass dem Gesäß später Glassplitter entnommen werden müssen.

Die Männer haben schon vorgesorgt: Um 14 Prozent soll der Umsatz eines bekannten Potenzmittels in Dänemark gegenüber dem Vormonat gestiegen sein. Mag sein, dass es an den langen dunklen Nächten liegt, in denen man gerne mal zusammenkuschelt. Wahrscheinlicher ist freilich, dass die beliebte Pille eine Möglichkeit ist, die traditionellen dänischen Firmenweihnachtsfeiern standhaft zu überstehen: Bei den Feiern, „Weihnachtsfrühstücke“ (Julefrokost) genannt, werden unglaubliche Mengen von Aquavit, anderen scharfen Schnäpsen und Bier zu fetten Speisen getrunken.

Der Alkohol bewirkt dabei, wie es schient, vor allem bei jüngeren Frauen merkwürdige Änderungen des Paarungsverhaltens: Jedenfalls finden sich diese ledigen Frauen morgens oft in ihren eigenen Betten mit größtenteils verheirateten Männern wieder.

Der Januar bringt dann den Sexualberatungsstellen, Scheidungsanwälten und Umzugsunternehmen Zulauf: Schwangerschaften, Geschlechtskrankheiten, Ehescheidungen und Trennungen sind oft die Folge der alkoholgestützten Spontanliebesnächte.

Der Pillenartikel hier.

Kaum waren die neuen Daten über das Sexualverhalten der US-amerikanischen Teenager der Öffentlichkeit bekannt, da entbrannte schon wieder der Streit zwischen den religiös motivierten Enthaltsamkeitsfanatikern und den eher pragmatischen Safer-Sex-Predigern.

Am Ende können beide zufrieden sein: Die Enthaltsamkeitsgemeinde kann mit Freude feststellen, dass im Jahr 2002 nur rund 45 Prozent der Befragten bereits Geschlechtsverkehr hatten, während die Safer-Sex-Freunde mit Genugtuung sagen konnten, dass diejenigen Teenager, die trotz der Regierungsprogramme nicht ohne Sex leben wollen, zu einem hohen Prozentsatz Kondome benutzen. Ohnehin zeigt die Statistik, dass es nicht unbedingt die Regierung Bush und deren Abstinenzprogramm ist, das die Daten nach unten drückt: Auch Kamerad Trend sorgte dafür, dass die Rate nach unten sackt: Bei weißen männlichen Teenagern kann ohnehin keine sprunghafte Änderung des Sexualverhaltens festgestellt werden, und auch die weißen Mädchen haben ihr Verhalten nur moderat geändert: Die deutlich niedrigeren Zahlen stammen von Latino-Mädchen und schwarzen Jungs.

In Presseberichten ist auffällig oft die Rede davon, wie die Daten erhoben wurden, nämlich in 4-Augen-Gesprächen in den Wohnungen der Jugendlichen – dadurch sollen sie besonders authentisch sein. Immerhin könnte es aber auch sein, dass gerade durch diese Methode die Möglichkeit der ungewollten Beeinflussung der jungen Menschen sehr hoch war. Die besseren Zahlen könnten also auch daher rühren, dass inzwischen anders gefragt wird.

Immerhin sank die Geburtenrate bei den ganz jungen Mädchen innerhalb von 10 Jahren von 6,2 auf 4,3 Prozent, was sich abermals beide Fraktionen auf die Fahnen schreiben können – jedenfalls, so lange man keine Vergleichszahlen aus dem Ausland dagegenhält. Denn in Ländern, in denen Sex als etwas Lebendiges und Wünschenswertes angesehen wird, wie beispielsweise in Frankreich, liegt die Quote bei 0,8 Prozent.

Berichtet hatte unter anderem die San Francisco Chronical.

 

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