anstoss

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Gestern geriet ich zufällig in eine Diskussion hinein, in der behauptet wurde, dass Frauen und Männer unterschiedlich kommunizieren. Ich verweise dergleichen gerne in den Bereich der Binsenweisheiten - sie klingen gut und sagen doch nichts aus.

Die meisten Menschen passen ihre Kommunikation nämlich dem Kreis der Gesprächspartner an, weil sie gelernt haben, auf diese Weise das Beste für sich selbst (und manchmal möglicherweise für andere) zu erreichen – warum sollten sie sich sonst überhaupt auf Gespräche einlassen?

Zudem widersprechen Aussagen wie „(alle) Männer kommunizieren so" und „(alle) Frauen kommunizieren so" dem, was Kommunikation eigentlich ist: ein Prozess, zu dem alle Beteiligten beitragen und der sich dadurch stetig verändert. Mich erstaunt stets, wie Menschen, die nicht einmal in der Lage sind, solche Prozesse zu beobachten, zu ihren weitgehend dümmlichen Aussagen kommen.

Wer behauptet, dass Frauen und Männer „unterschiedlich kommunizieren“ könnte sich deshalb in einem Gespräch nicht, wie vielleicht erwünscht, als besonders klug, sondern als halbgebildet herausstellen – eigentlich schade, nicht wahr?

Darüber hinaus „kommunizieren“ Frauen und Männer natürlich wirklich unterschiedlich – biologisch bedingt und aus einem unterschiedlichen Verhaltensrepertoire. Doch wollte man soweit gehen, müsste man schon erhebliche Kenntnisse in der analogen Kommunikation haben – und die fehlt den Gesprächsteilnehmer, die auf Partys kühne Behauptungen aufstellen, meist völlig.

 

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