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Manchmal kommt man ja als kritischer Weltbetrachter aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: Etwa dann, wenn das Bundesfamilienministerium eine Studie zu Männer verlangt, und im Ergebnis dann neben anderen sinnvollen und überflüssigen Themen auch dies gefragt wird: „Sollte Jesus Männern als Vorbild dienen“?

Das Erstaunliche: 2008 stimmten satte 30 Prozent der Männer diesem Satz zu -1998 waren es nur schlappe 18 Prozent. Übrigens stieg die Zahl bei Frauen auch, am Ende wollten aber 2008 nur 25 Prozent die Eigenschaften von Jesus in ihren Männern finden.

Fragen Sie mich bitte nicht, was die in einer Studie über Männer zu suchen hat. Sehen Sie lieber mal in ihrem dicken schwarzen Buch nach, wer der Religionsstifter war und was er tat:

1. Er führte eine wilde Gruppe von Männern und Frauen an, die für eine Erneuerung des Judentums eintraten, das sich damals gerade in einer Krise befand. Dabei wurde er verehrt wie ein Volksheld.
2. Er wies seine leibliche Mutter und seine Brüder ab und sagte stattdessen, dass seine Familie die neue religiöse Gruppe war.
3. Er versprach den Huren das Himmelreich, aber nicht den Priestern.
4. Er war angeblich nie verheiratet, hatte aber eine riesige Gruppe von „Yuppies“ um sich geschart, die nur teilweise enge Verbündete waren.
5. Er führte wilde und verwegene Reden gegen die herrschende Klasse der damaligen Priester. Sie waren mutig, aber auch leichtfertig und hatten damals nicht den gewünschten Erfolg.

So, und solch ein Vorbild wünschen Sie sich? Damit sie nicht auf falsche Gedanken kommen: Ich mag diesen Mann, weil er sich gegen die verkrustete Macht der religiösen Eliten stellte und mutig gegen sie kämpfte. Doch frage ich mich ernstlich: Warum sollte ein Mann, der nie verheiratet war, für Männer im 21. Jahrhundert ein Vorbild sein?

Die Studie wird auch hier bei sehpferd erwähnt.

Das deutsche Bundesfamilienministerium weiß jetzt nicht nur, was Männer über Jesus denken (ja, wirklich) sondern auch, dass Partnerschaften unheimlich schwierig sind. Tenor: Frauen "modernisieren" sich schneller als Männer.

Potz - einige Gedanken zum spekulativen Teil der Studie - hier.

Es gibt sie wirklich, die guten Erotik-Autorinnen. Warum auch eigentlich nicht? Einen Artikel über eine dieser Autorinnen fand ich in der Süddeutschen - hier meine Gedanken dazu,

Wie viel Erotik-Lexikon braucht der Mensch? Brauchen wir sie überhaupt, die Wörterbücher der Liebe, der Lust, der Erotik und der Sexualität?

Ich weiß dies: lechzen.de ist das einzige deutschsprachige Erotiklexikon mit mehr als 3333 Einträgen, hinter denen echter Text steht (also nicht nur das Wort oder eine unqualifizierte Verlinkung) - und ich weiß auch, dass dieses Lexikon mehr Freude braucht.

Haben Sie Vorschläge? Lassen Sie mal hören!

 

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