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fotografie im blick

Die Fotografin Elena Dorfman stellt gegenwärtig in der Edwynn Houk Gallery, New York City, aus. Unter dem Titel „Still Lovers“ bringt sie verschiedene Interieurs, in denen sich zwar manchmal auch Menschen, aber stets Sexpuppen befinden – keine Aufblasbaren, versteht sich. Die stillen Damen treten auch keinesfalls als Sexobjekte auf, sondern als Hausgenossen, zum Beispiel wenn der Herr und sein Püppchen gemeinsam fernsehen.

Via: Fleshbot
"Rebecca" das Foto in guter Qualität hier.

Fotografie ist keine Kunst – schon deshalb nicht, weil das Licht sich auf der lichtsensiblen Schicht selbst abbildet, ohne dass der Fotograf im geringsten eingreifen muss. Der Maler, Fotograf und Dadaist Man Ray hat es deutlicher und kompetenter gesagt, als ich es kann.

Doch inzwischen ist die Fotografie in allen Museen zu finden – und die Kuratoren tun sich verdammt schwer damit, denn nach wie vor ist Fotografie nicht eigentlich eine Kunst, sondern lediglich ein weiteres Mittel in der Hand eines Künstlers, während es in der Hand des Berufsfotografen ein genau kalkulierbares Werkzeug ist – die Emotionen werden durch geeignete Objektive oder die Lichtführung erzeugt, das Einzige, was man braucht, ist Erfahrung und (hoffentlich) etwas Sensibilität sowie ein Mindestmaß an Kommunikationsbereitschaft.

Fotografie ist keine Kunst – und das meiste, was heute in unseren Musen zu besichtigen ist, sei es von Helmut Newton oder Annie Leibowitz (oder von wem auch sonst) ist eben keine Kunst – es sind Zeitzeugnisse, die besonders gut aufbereitet wurden. Vielleicht haben sie als solche eine Berechtigung in den Museen.

Seit Fotografie nur noch flüchtig und beliebig ist – und dies ist so, seit es Digitalkameras gibt – muss die Frage freilich nochmals gestellt werden. Fotografie, für sich genommen, ist ohnehin keine Kunst, und ein Bild kann erst dann zur Kunst werden, wenn der Fotograf bestimmt hat, welche endgültige Version er für „sein“ Bild hält. Gerade um die Hinterlassenschaft von Man Ray gab es großen Streit, weil sich die Frage ergab, ob von den so genannten „Originalen“ weitere Positivabzüge hergestellt werden durften. Man Ray selbst hätte dazu deutlich „nein“ gesagt: Für ihn war das endgültige Bild ausschließlich ein nachgearbeiteter Positivabzug.

Und heute? Heute nimmt der Digitalfotograf Software, um sein Bild nachzubearbeiten. Es ist weder vorher noch nachher Kunst, aber es kann Kunst sein – sowohl vorher wie auch nachher. Aber woher bitte wird die Nachwelt erfahren, was uns der künstlerische Autor der Fotografie wirklich zeigen wollte? Wir werden in Zukunft Nachlässe bekommen, die jeder Beschreibung spotten, egal, ob der Besitzer ein Künstler war oder nicht. Nein, Freunde: Fotografie ist nach wie vor keine Kunst. Das endgültige Bild aber kann Kunst sein.

Ob die heutigen Kuratoren der Museen zur Unterscheidung dessen fähig sind, muss bezweifelt werden. Also werden wir wohl weiterhin keine Kunst, sondern nahezu ausschließlich Zeitzeugnisse in den Museen hängen sehen.

"La photographie n'est pas de l'art"
Man Ray

"Fotografie ist keine Kunst, sondern ein Produkt der Zeit"
Gisèle Freund

Was tun, wenn der Schnee plötzlich so hoch liegt, dass man sein Auto kaum noch findet?

Der Nerve-Hausblogger und Fotograf Siege (Clayton Cubitt) weiß es jetzt. Eine Dame will mit ihm in den Schnee hinausgehen – aber eigentlich will er lieber zu Hause bleiben. Schließlich schlägt er vor, doch zu gehen: unter der Bedingung, dass sie unter ihrem Mantel nackt ist. Sie willigt ein, und er nimmt seine Kamera mit. Nun, Siege wäre nicht Siege, wenn er sie nicht auch benutzt hätte – im Schnee, aber ohne (ihren) Mantel.

Die Fotoserie „Snow Day“ Photography by Siege existiert nur im Mitgliederbereich von Nerve, und das Blog ist nichts für schwache Nerven.

snow

Foto: © 2005 Siege and Nerve.com, Inc

Eric Kroll, einer der bekanntesten (und sicher einer der am meisten überschätzten) Erotik-Fotografen, versuchte, dem Redakteur von „Clean Sheets“ klar zu machen, was der Unterschied zwischen seiner Fotografie („New York Girls“) und der von John Willie ("Betty Page") ist.

Hier seine Antwort: “The obvious difference between John Willie's period and mine is Adobe Photoshop. He didn't have it.”. Na schön: Der Hauptunterschied zwischen den Restaurants der alten Zeit und denen der Neuzeit ist Maggis Würze. Das ist fast genau so intelligent.

Das ganze Interview dann hier. Ohne Würze.

Robert Whitman ist ein professioneller Fotograf, der sein Geld mit Werbung verdient. Er versteht es, die Erotik eines Menschen so einzufangen, dass sie sofort verstanden wird – unerlässlich für manche Werbefotos, sollte man denken. Für Nerve freilich hat er etwas Lustigeres konzipiert: After Dinner. Was könnte man nach dem Abendessen tun? Ein Glas Wein miteinander trinken? Miteinander schlafen? Beides?

Zu sehen bei Nerve im Mitgliederbereich. Die Webseite des Fotografen alternativ hier.

afterdinner

(c) 2005 by Robert Whitman and Nerve

(damit das lustigste Foto auch mal zur Geltung kommt)

Viele Menschen werden Barbara Nitkes Fotos als pornografisch empfinden, aber das sind sie natürlich nur für Betrachter, die kaum Vergleiche haben. Tatsächlich geben ihre Fotografien die Gefühle hinter dem Geschehen wieder – so gut dies eben mit einer Kamera möglich ist.

Meiner Meinung nach kommt die leidenschaftslose Darstellung extremer sexueller Szenen in ihrer Schwarz-Weiß-Fotografie besser heraus als bei den Farbaufnahmen – aber urteilen sie selbst. (Die inneren Seiten sind laut Angaben der Fotografin erst für Personen über 18 Jahre geeignet und ich verlinke deshalb nur bis zur Haustür). Ihre Biografie finden Sie bei einem Kunsthändler - und selbstverständlich gibt es auch ein Buch: "Kiss of Fire".

Merlin Bronques ist ein besonderer Fotograf – er bittet Passantinnen und Partyhühner, sich für ihn auszuziehen. Viele tun es natürlich nicht, aber andere tun es eben – genug, um Fotoserien daraus zu machen. Kürzlich erschien er in Nerve (leider im Mitgliederbereich), aber es gibt ihn auch noch hier und dort an anderen Plätzen zu sehen.

Wang Qingsong ist Chinese und Fotograf – und er und seine Helfer müssen sehr geduldige Menschen sein, denn für die Vorbereitung seines Fotod "China Mansion" haben 20 Leute fünf Tage lang gearbeitet. Am eigentlichen Fototermin waren dann insgesamt 40 Leute beteiligt. Wie bitte? Für ein Foto? Nun, Herr Wang erklärt es Ihnen gerne.

Ein Tipp: Sie müssen das Foto am Bildschirm zunächst aufrufen, dann nach rechts ziehen.

 

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