anstoss

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Auch hier kann man ja viel über den Weltschmerz lesen, der bei Trennungen auftaucht. Aber gehört das alles wirklich in die Öffentlichkeit? Bloggerin „Marmelade“ meint „ja“ und beschreibt ihren Umzug ebenso wie die Schwierigkeiten bei der Finanzierung ihrer Möbel. Nun ja, früher haben sich Leute, die kein Bargeld hatten, die Möbel vom Sperrmüll geholt.
kdany meinte am 1. Feb, 12:02:
(liebes-)leidende bloggerInnen
wenn die veröfentlichung von 'liebesleid' & allem was dazu gehört :-)) dazu beiträgt, menschIn das leben, die gefühle erträglicher zu machen, gleichsam alles unangenehme hinaus in die virtualität zu posaunen um damit für sich selbst einen (be-)freienden akt, eine tat, eine aktivität zu setzen, dann gehört es durchaus ins weblog. und wenn the virtuality community daran in gewisser weise anteil nimmt, dann kann dies auch dazu beitragen, dass menschIn leichter, rascher daüber hinwegkommt. ein befreiender akt, sozusagen. oder auch eine beichte. oder eine (kostenlose) stunde am bett des psychiaterIn. wie mensch das auch sehen will. die objektivierung eigener sinnlichkeit(en) geht einher mit einer ent-subjektivierung. also: weblog statt beichte... andere zeiten, andere sitten, wie auch immer. 
sehpferd antwortete am 2. Feb, 08:41:
Vielleicht gar gefährlich?
Ich weiß. Früher half das Tagebuch über manchen Schmerz hinweg, jetzt ist es das Lebens-Logbuch. Nur: der private Herzschmerz kann, massenhaft vorgetragen, eben auch kitschig wirken, was noch ginge, oder aber peinlich, was der Seele hernach oft nicht mehr so gut tut.

Ich befürchte außerdem, dass die ständige Veröffentlichung der Intimsphäre auch Beleidiger (wie hier schon geschehen) und vielleicht gar Kriminelle auf den Plan ruft – niemand ist so leicht auszubeuten wie ein liebeskranker Mensch.

Meine eigene Meinung: Wenn die Sache literarische Qualität hat, will ich sie auch lesen. Wenn nicht, weil ich damit verschont werden. 
kdany antwortete am 2. Feb, 09:43:
bin bei dir
ja, ich muss dir (leider) recht geben. insbesondere dann, wenn weblogs mit kriminellen absichten ausgewertet und identitäten (aus-)spioniert werden, wird's kritisch und problematisch. zum einen. zum anderen: literarische qualität(en) oh ja. und doch wage ich nicht darüber zu urteilen, was bzw welche einträge, notizen, stories etc. nun als literarisch zu bezeichnen sind. bewusster(er) umgang mit sprache, text(en), fiktionalität - vielleicht. andererseits hat herzschmerzender mensch(In) oft nicht in diesen seinen (ihren) gefühlswallungen die kraft des kritisch-fiktionalen... doch davon abgesehen: in der chance zu deleten liegt (auch) die chance der um-/neu-formierung/ -strukturierung des gedächnises - und davon sollte mensch(In) auch irgendwann gebrauch machen. zumindest ich hab's mir so vorgenommen (zumal ich meine eigenen postings nicht als literarisch bewerten würde)! 
bertl meinte am 2. Feb, 20:17:
ich weiss nicht
seit einigen tagen wird wie wild kritisiert wer schreibt was und ist es gut oder schlecht oder intellektuell oder geistig nicht sehr ansprechend.

nur WARUM, wenns mich nicht interessiert muss ich es ja auch nicht lesen oder? 
sehpferd antwortete am 2. Feb, 20:22:
Warum? Weil es öffentlich ist ...
... das ist ja gerade das Problem: Wer nicht kritisiert werden will, sollte nicht schreiben. Wer an die Öffentlichkeit geht, setzt sich immer der Kritik aus. Das ist völlig normal.

Kritik hat auch ihre guten Seiten, du wirst schon sehen ... 
 

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