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Unsere Lehrer redeten noch abfällig über ihn: Er sei ja eben nur ein LKW-Fahrer, was solle man da schon erwarten – schließlich waren Mozart und Beethoven nie Lastwagenfahrer. Doch trotz alledem wurde er die wichtigste Personen in der mittlerweile langen Geschichte des Rock ’n’ Roll. Er, der Weiße, er der Wilde, er, der Erotische. Elvis eben.

Die Schwarzen, die eigentlichen Erfinder des Rock, waren zwar wild und mindestens teilweise ebenfalls erotisch, doch sie waren eben nicht weiß: Elvis kam da gerade richtig.

Wie auch beim Jazz ist beim Rock die Frage nach dem Ursprung ungeklärt, nur eines erscheint bei beiden Musikformen mittlerweile sicher zu sein: die eigentlichen Macher wirkten im Hintergrund. Sobald die ersten rockigen Songs am Markt Erfolg hatten, wurden die Weichen für den neuen Zug gestellt, der bis heute über die Schienen donnert. Die Interpreten wurden Markennamen innerhalb eines gigantischen Geschäfts, das vielen nützte – und einigen schadete. Trompeter, Posaunisten und Klarinettisten verschwanden aus der Popmusik, und mit ihnen Engelschöre und Streicherwolken. Eine Weile noch röhrte das Tenorsaxofon wie eine rostige Axt durch den Rock, dann wurde es auch von den Gitarren erschlagen.

Rock? Nun ja. Langsam ist der Saft raus aus der Zitrone. Es wäre an der Zeit, etwas Neues zum Ausquetschen zu finden.
 

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