anstoss

  sehpferdvs sehpferds magazin für anstöße und anstößiges
Nach Informationen eines Forums soll Jenna Jameson angeblich ihre schönen Plüschaugen derzeit im Maxim zeigen, und er riskierte auch einen scheuen Blick. Erstaunlicherweise trägt sie Kleidung am Körper, zwar wenig, aber doch mehr als in den meisten ihrer Filme.

Das US-Magazin Maxim hat inzwischen dementiert - nein, das seien nicht die Aufnahmen aus der Februarausgabe 2005. Nun, irgendwo müssen die Bilder ja herkommen, denn links unten auf den Bildern ist klar das Maxim-Copyright zu sehen. Und siehe da: Sie erscheinen in der deutschen Maxim-Ausgabe vom Februar 2005. Sehpferd hat es natürlich gesehen und Fleshbot flugs eine Korrektur geschickt.

Also spotted: Gorilla Mask

Zitat: „Die Hitliste ... zeigt die besten Weblogs der Woche an, der "Weblog der Woche" ist der "Allerbeste". Wessen Weblog als Link bei Herrn Schmid erscheint, kann nicht mehr "Weblog der Woche" werden“.

Also, das ist nun wirklich eine sehr, sehr wichtige Information für die Welt – wie konnte ich sie bisher übersehen? Das Weblog heißt hochtraben „Sprachspuren“ und ist offenbar ein internes Forum einer Bildungsstätte.

Nicht, dass mich so etwas stört, aber: Wäre so etwas in einem Intranet nicht passender?

Was mich an diesem Land so stört? Sie wollen es wissen? Ich sage es ihnen:

Dass wir die Probleme der Zukunft nicht mutig anpacken, sondern über Grundsatzfragen schwadronieren, bis die anderen uns die Butter vom Brot geklaut haben.

Da ist die Diskussion um die Moral, ob ein Vater ein Vater sein muss, wenn er kein Vater ist, hier die Diskussion darüber, ob man Geschäfte machen soll, wenn doch sowieso alle kein Geld haben, um etwas zu kaufen, und morgen werden wir sicher darüber diskutieren, ob sich der Niedergang Deutschlands nicht durch ein Forschungsprojekt über den Niedergang Deutschlands noch verhindern ließe. Ich könnte diese Liste fortsetzen, aber ich verkneife es mir.

Ach, sie glauben, ich hätte abgehoben? Mitnichten. Ich bin mitten auf der Erde, in einer Kleinstadt. Vorhin war ich zum Beispiel einkaufen. Zwei junge Frauen diskutierten darüber, dass sie vielleicht bald sonntags arbeiten müssen. Vor einigen Monaten diskutierten sie noch darüber, dass sie jetzt am Samstag länger arbeiten müssen, und vor ein paar Jahren haben sie darüber diskutiert, dass sie jetzt bis 20 Uhr arbeiten müssen. Ihre Argumente waren immer die Gleichen: „Die Kunden haben doch Kühlschränke, was müssen die so spät noch bei uns einkaufen“. Dass ihre besseren Tante-Emma-SB-Läden und damit ihre Arbeitsplätze überhaupt nur noch existieren, weil die Kundschaft weiß, dass sie hier ihren Tagesbedarf noch schnell decken kann, wann immer es ihr gefällt, beachteten sie nicht.

Deutschland eben. Der Kunde hat gefälligst das zu tun, was die Ladenmädchen wollen – sonst werden sie pampig.

Dies sollte ich vielleicht hinzufügen: zwei Bahnstationen mit der S-Bahn weiter ist der "Badische Bahnhof". Man muss nur einsteigen, sechs Minuten fahren und befindet sich dann in einem herrlichen Supermarkt, der jeden Tag bis Mitternacht geöffnet ist. Es heißt, dass er auch viele deutsche Kunden habe, vor allem an Wochenenden und an Feiertagen.

Irgendwie haben wir es ja geahnt: Wenn wir die die „Epiphaniepredigt von Joachim Kardinal Meisner nicht auf einen Satz reduziert“ hätten, dann hätten wir sie verstanden und wären zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen. Darüber belehrt uns nicht etwas das aufdringliche Katholikennetz, sondern der stellvertretende Chefredakteur des Rheinischen Merkur, der katholische Theologe Matthias Gierth, in einem Leitartikel..

Sehen sie, so geht das: Wir missverstehen einfach alles, und wenn wir gründlich missverstanden haben, dann diskutieren wir auch noch in eine völlig falsche Richtung, denn wir schweigen über die „stetig fortschreitende Relativierung der Abtreibung in unserem Land“.

Nein, tun wir nicht. Wir wenden uns nur dagegen, dass biblische Geschichten, verbrecherische Völkermörder und die einzelnen Frauen, die abgetrieben haben, in einen Topf geworfen werden. Wir halten dies, mit Verlaub, für eine unchristliche Haltung. Das war es, Herr Gierth.

Eine so dumme Überschrift habe ich (außer in unseren bekannten Boulevard-Blättchen) schon lange nicht mehr gelesen: „Lautstarker Sex in Schweden erlaubt“.

Es geht um ein Pärchen, über das sich die Nachbarn bei der Wohnungsbaugesellschaft beschwert hatten. Die Beschwerde wurde zurückgewiesen. Sex gehöre schließlich zum ganz normalen Familienleben. Allerdings soll der Vermieter dem Paar geraten haben, die Liebe doch eher auf den Nachmittag zu verlegen.

Mit der Frage, was in Schweden beim Sex erlaubt oder verboten ist, hatte der Artikel allerdings überhaupt nichts zu tun. Vielleicht erklären wir den Redakteuren einmal, dass es in Schweden nicht nur Städte gibt, sondern auch einsame Höfe, auf denen die Bäurin höchstens mit der Elchkuh um die Wette schreien kann. Gerade bemerke ich, dass ich nur die Bäurin und die Elchin erwähnte. Es gibt männliche Gegenstücke dazu.

Glaubt man den Umfragen, die Herrenzeitschriften so veranstalten, so hat über ein Drittel der deutschen Frauen einen Mann schon mal mit einer Lüge ins Bett gebracht, und weit über ein Viertel der befragten Frauen Schickern Männer an, um sie ins Bett zu lotsen. Doch scheinen deutsche Frauen ganz besonders gewaltbereit zu sein: 15 Prozent gaben an, ihre Liebhaber schon einmal zum Sex gezwungen zu haben.

Das mit dem Lügen verstehe ich, das mit dem Alkohol bis zu einem gewissen Grad (war zu viel Alkohol nicht potenzschädlich?), aber die Sache mit der Gewalt? Handschellen? Queening? Hiebe? Nun, vielleicht erfahren wir darüber ja noch mehr im FHM, das dergleichen behauptet.

Männliche Fußfetischisten sind zumeist Kreaturen, die sich an weiblichen Füßen, Zehen und Schuhen gar nicht satt sehen können und mit Vorliebe ihre Zunge nutzen, um diese zu belecken. Weibliche Fußfetischisten sind selten, dafür sind die Schuhfetischistinnen unter den Frauen reichlich vertreten. Nein, sie belecken sie nicht, sie sammeln sie.

Wer mehr als 20 Paar Schuhe besitzt, ist dabei noch nicht einmal akut gefährdet. Die Suchtschwelle soll, unbestätigten Berichten zufolge, bei mehr als 100 Schuhen liegen.

Auf diesem Blog liegt eine nicht ganz erst gemeinte Anleitung zum Auffinden von Fußfetischistischen Blogs, während Manoloshoes separat aufgeführt wird ... ja, es sind alles edle Blogs. Die Schuhfetischisten unter den Männern gehen auf andere Seiten, auf denen simuliert wird, dass die Dame mit der Sohle Nüsse knackt. Keine Walnüsse, wie man sich denken kann – und daher auch leider kein Link.

Persönliche Dinge sollte man unter Verschluss halten, doch spreche ich bisweilen davon, dass ich neben gutem Essen auch ein gutes Glas Rotwein nicht verschmähe – besonders angetan haben es mir aber die Weine aus Südafrika.

Was mich sehr verwundert: Es gibt ein spezielles Blog über den Wein von Kap – capewine eben, und zwar auf Deutsch. Es muss also noch mehr ZA-Weinliebhaber in Deutschland geben.

Heute ist der Tag der Kommentare. Thema ist der Bankert, und wieder einmal ist es der Tag der Edelmenschen unter den Kolumnisten.

„Wer heiratet, ist prinzipiell bereit, alle Kinder der Gattin als eigene mit zu Erziehen. Wer die Vaterschaft eines nichtehelichen Kindes annimmt, sagt Ja zur Vaterrolle. Laut Gesetz soll diese Vaterrolle nur in extremen Ausnahmefällen hinterfragt werden können, damit das Kind ein stabiles Umfeld hat.“. Das schrieb Christian Rath in der taz, und, ganz ähnlich, in der „Badischen Zeitung“.

Man könnet über dergleichen Aussagen in Zynismus verfallen: der Bankert gehört zu Familie wie die Waschmaschine. Auf Gutmenschendeutsch: „die hohen Hürden … bei der Vaterschaftsanfechtung … dienen … dem Wohl des Kindes“.

Ein Kind, das einen fremden Mann für seinen Vater hält? Man könnte hohnlachen. Kinder bleiben nicht immer Kinder, und es ist ein Menschenrecht, zu wissen, wer sein Vater ist. Das „Wohl des Kindes“ wird einmal mehr vorgeschoben.

Natürlich bin ich zu einer differenzierteren Betrachtung bereit und in der Lage. Nur bedarf es dazu auch differenzierterer Kommentare. Wer heiratet, ist eben nicht prinzipiell bereit, jeden Bankert mit zu erziehen.

 

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