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Gentlemes World (GQ) könnte eigentlich eine hervorragende Herrenzeitschrift sein. Wenn die Chefredaktion nur endlich wüsste, wohin der Weg gehen soll. Aber das weiß Chefredakteur Reinhard Haas leider nicht, und so salbadert er an seine „Lieben Leserinnen und Leser“ heran, dass im Beruf (nicht ein seinem!) wieder die „Wahren Werte“ gelten würden. Na, nicht verschrieben, Herr Haas? Meinten Sie nicht die „Warenwerte“?

Nein, dieses Geschwätz ist wirklich absolut unerträglich. Zitat: „unser moderner Businessmann hat wieder eindeutige moralische Entscheidungsgrundlagen“. Da kann man sich, mit Verlaub, nur an den Kopf fassen.

Was drinsteht? Ein Kessel Buntes, nichts Genaues. Wie so oft, ist die Werbung das beste im ganzen Heft, und auch nur die hat halbwegs Stil: Was soll man bitte erwarten von einem Herrenmagazin, dass Friedmann, Carrell, die Klitschko-Brüder und die Hilton-Schwestern in einer einzigen Ausgabe bringt? Manche Artikel sehen aus, als seien sie gar nicht richtig angefangen worden, andere wirken, als seien sie nicht zu einem Ende gebracht.

Als Flop erweist sich auch die neue Kolumnistin: Dita von Teese mag zwar die berühmteste Stripperin der USA sein, aber die berühmteste Kolumnistin Deutschlands wird sie nicht – schon allein, weil sie nur von sich selbst schreibt, und das noch erbärmlich schlecht: „Sich Mühe zu geben bedeutet, Opfer zu bringen“, schreibt sie. Welche Opfer muss sie gebracht haben, um solches zu schreiben?

Warum man die April-Ausgabe trotzdem kaufen sollte? Vielleicht wegen der Werbung. Dia hat Klasse. Der redaktionelle Teil leider nicht. Es sei denn, sie halten es für einen wertvollen Hinweis, besser nicht ihre Sekretärin zu beschlafen.
 

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