Ich sollte doch häufiger Jimmiz Journal lesen. Dann hätte ich schon eher gewusst, dass Jim diese Musik liebt: Mingus, Dolphy. Coltrane. Ich war lange Jahre ganz süchtig danach. Deutlich erinnere ich mich an das Mingus-Konzert in Bremen, an die Arroganz von Siegfried Schmidt-Joos, der keinen Hehl daraus machte, dass er sich bei Mingus die Nase rümpfte: „Mingus wird sich an Deutschland gewöhnen müssen, nicht Deutschland an Mingus“.
Das ist alles lange her. Der kräftige Bass von Mingus, das Genie Dolphy, die dialoge beider auf der Bühne, die Erneuerung. Aber auch der Ekel der Brubeck- und Modern-Jazz-Quartett-Hörer, wenn echte emotionale Leidenschaft auf die Bühne kam – ich erinnere mich gut.
Was davon bleibt: Die Erkenntnis, Recht gehabt zu haben: Charles Mingus war ein Genie wie es wenige im Jazz gibt, John Lewis nur ein guter Marketing-Mann, der Musik für Hörer produzierte, die eigentlich viel lieber Kammermusik gehört hätten.
Doch was Bedeutet das alles heute? Fast gar nichts mehr. Die Zeit fegt über ihre Genies hinweg, und wer kennt schon noch Mingus und seine Kompositionen? „All the things you are“ wurde zu „All the things you could be by now if Sigmund Freud’s Wife was Your Mother“. Ja, gelegentlich wird noch “Orange was the color of her dress” gespielt.
Ach ja, ich verkaufe alle meine Mingus- Coltrane und Dolhy LPs, und noch hundert andere dazu – von raren Armstrongs über seltenen Jelly Roll Mortons bis zu einer schönen Parker-Sammlung.
Zum Schluss möchte ich meinen leser ein Buch empfehlen: "Beneath the Underdog" - Charles Mingus Autobiografie.
Das ist alles lange her. Der kräftige Bass von Mingus, das Genie Dolphy, die dialoge beider auf der Bühne, die Erneuerung. Aber auch der Ekel der Brubeck- und Modern-Jazz-Quartett-Hörer, wenn echte emotionale Leidenschaft auf die Bühne kam – ich erinnere mich gut.
Was davon bleibt: Die Erkenntnis, Recht gehabt zu haben: Charles Mingus war ein Genie wie es wenige im Jazz gibt, John Lewis nur ein guter Marketing-Mann, der Musik für Hörer produzierte, die eigentlich viel lieber Kammermusik gehört hätten.
Doch was Bedeutet das alles heute? Fast gar nichts mehr. Die Zeit fegt über ihre Genies hinweg, und wer kennt schon noch Mingus und seine Kompositionen? „All the things you are“ wurde zu „All the things you could be by now if Sigmund Freud’s Wife was Your Mother“. Ja, gelegentlich wird noch “Orange was the color of her dress” gespielt.
Ach ja, ich verkaufe alle meine Mingus- Coltrane und Dolhy LPs, und noch hundert andere dazu – von raren Armstrongs über seltenen Jelly Roll Mortons bis zu einer schönen Parker-Sammlung.
Zum Schluss möchte ich meinen leser ein Buch empfehlen: "Beneath the Underdog" - Charles Mingus Autobiografie.
sehpferd - am Donnerstag, 16. September 2004, 10:40 - Rubrik: heute - damals
Jim meinte am 16. Sep, 11:29:
wenn du eine liste der titel hast, kannst du sie mir mailen?
sehpferd antwortete am 16. Sep, 11:46:
Sobald möglich
Ja, mach ich - aber erst am Wochenende.
kris meinte am 16. Sep, 16:38:
vielleicht ist auch was fuer mich dabei?
so abstrakte maennermusik ist meins nicht, aber ein paar platten mit soul-jazz oder hammond-zeug koennte ich asyl geben.
sehpferd antwortete am 16. Sep, 16:42:
Lächel ...
... für den Ausdruck "abstrakte Männermusik". Ich hätte noch ein paar Billie Holidays auf Vinyl - und Ray Charles, glaube ich.