Irgendetwas ist passiert innerhalb der deutschen Bloggerei – und ich habe es nicht einmal am Rande mitbekommen. Mag sein, dass es so ist, weil Handys sind für mich Telefone sind und keine Soundmaschinen, mag aber auch sein, dass ich die einschlägigen Fernsehsender, die angeblich die Werbung der nervenden Klingeltöne verbreiten, nicht sehe. Die Rede ist von „Jamba“, einem Unternehmen, das Klingeltöne verkauft, von einem Blogger, der das Geschäftsgebaren dieses Unternehmens kritisiert hat und von der Verbreitung dieser Information über weitere Blogger.
Mag sein, dass ich als Empfänger solcher Nachrichten auch nicht in Frage komme – mit Klingeltönen beschäftigt sich offenbar vornehmlich die Jugend, ja, und selbst wenn ich alles doch gesehen oder gelesen hätte – die Sache wäre mir, mit Verlaub, zu trivial gewesen.
Das allerdings ist nicht das Ende der Geschichte, sondern erst der Anfang. Urheber der ganzen Erregung, ich sagte es schon, war also ein Blogger, der ein Weblog namens Spreeblick führt. Von ihm ging die Geschichte aus, und er steht heute wieder im Mittelpunkt: Sat 1, ein kommerzieller deutscher Fernsehsender, hatte die Sache innerhalb seiner Sendung „Planetopia“ nicht gerade zugunsten des Bloggers dargestellt. So etwas soll vorkommen. Na und?
Plötzlich jaulen sie, die Blogger, genau jetzt, wo es einen von ihnen getroffen hat. Die Presse mag Prominente, Politiker oder auch mal einen Tatverdächtigen zur Sau machen – das hat meine Damen und Herren Bloggerkollegen noch nie interessiert – es sei denn, sie hätten dazu noch Beifall geklatscht. Doch die Hintergründe solcher Berichte waren so gut wie allen stets schnurzpiepegal – abgesehen von vielleicht einem Dutzend deutscher Blogs, die ich zu kennen glaube. Damit ich nicht missverstanden werde: Klar muss man eine Berichterstattung bemängeln, die nicht den Tatsachen entspricht. Aber es gab schlimmere Presseausrutscher, und vor allem solche, die Menschen wirklich geschadet haben. Die Reaktionen der Blogger, wie wir sie heute vorfinden, sind zum großen Teil völlig überzogen. Merkwürdigerweise hauptsächlich bei den nicht direkt Betroffenen: der Schockwellenreiter reagierte gelassener.
Würden wir nachdenken, bevor wir schreiben, könnten wir Erkenntnisse gewinnen. Zum Beispiel, wie Pressearbeit funktioniert. Oder wir könnten erkennen, dass wir einen Teil der öffentlichen Kommunikation darstellen, und nicht zuletzt, dass wir deswegen auch für die Wirtschaft interessant sind. Bereits vor einigen Tagen erschien ein Artikel, der unserer Wirtschaft rät, sich mit Bloggern zu befassen: Wer etwas zu sagen hat, kann auch Gutes über Wirtschaftsunternehmen sagen.
Der Spiegel brachte die Sache schon vor Tagen auf den Punkt: Was immer passiert ist, es hat dem Spreeblick genützt: Er hat seine Stammleserschaft vervierfacht. Man möchte ergänzen, dass viele Ereignisse der letzten Wochen und Monate den Blick auf die Blogger gelenkt haben, und es hat uns allen genützt. Machen wir uns doch bitte zu nutzen, was jeder Werbemensch weiß: Es ist gut, wenn über uns geredet wird. Vorrangig spielt dabei gar keine Rolle, wie man über uns redet. Oder hören wir ruhig einmal hin, was das angegriffene Unternehmen „Jamba“ zu sagen hatte: „Das Ganze ist nicht zuletzt PR in eigener Sache für die Blogger-Community". Na also. Was wollen wir denn eigentlich noch? Den Pulitzerpreis?
Mag sein, dass ich als Empfänger solcher Nachrichten auch nicht in Frage komme – mit Klingeltönen beschäftigt sich offenbar vornehmlich die Jugend, ja, und selbst wenn ich alles doch gesehen oder gelesen hätte – die Sache wäre mir, mit Verlaub, zu trivial gewesen.
Das allerdings ist nicht das Ende der Geschichte, sondern erst der Anfang. Urheber der ganzen Erregung, ich sagte es schon, war also ein Blogger, der ein Weblog namens Spreeblick führt. Von ihm ging die Geschichte aus, und er steht heute wieder im Mittelpunkt: Sat 1, ein kommerzieller deutscher Fernsehsender, hatte die Sache innerhalb seiner Sendung „Planetopia“ nicht gerade zugunsten des Bloggers dargestellt. So etwas soll vorkommen. Na und?
Plötzlich jaulen sie, die Blogger, genau jetzt, wo es einen von ihnen getroffen hat. Die Presse mag Prominente, Politiker oder auch mal einen Tatverdächtigen zur Sau machen – das hat meine Damen und Herren Bloggerkollegen noch nie interessiert – es sei denn, sie hätten dazu noch Beifall geklatscht. Doch die Hintergründe solcher Berichte waren so gut wie allen stets schnurzpiepegal – abgesehen von vielleicht einem Dutzend deutscher Blogs, die ich zu kennen glaube. Damit ich nicht missverstanden werde: Klar muss man eine Berichterstattung bemängeln, die nicht den Tatsachen entspricht. Aber es gab schlimmere Presseausrutscher, und vor allem solche, die Menschen wirklich geschadet haben. Die Reaktionen der Blogger, wie wir sie heute vorfinden, sind zum großen Teil völlig überzogen. Merkwürdigerweise hauptsächlich bei den nicht direkt Betroffenen: der Schockwellenreiter reagierte gelassener.
Würden wir nachdenken, bevor wir schreiben, könnten wir Erkenntnisse gewinnen. Zum Beispiel, wie Pressearbeit funktioniert. Oder wir könnten erkennen, dass wir einen Teil der öffentlichen Kommunikation darstellen, und nicht zuletzt, dass wir deswegen auch für die Wirtschaft interessant sind. Bereits vor einigen Tagen erschien ein Artikel, der unserer Wirtschaft rät, sich mit Bloggern zu befassen: Wer etwas zu sagen hat, kann auch Gutes über Wirtschaftsunternehmen sagen.
Der Spiegel brachte die Sache schon vor Tagen auf den Punkt: Was immer passiert ist, es hat dem Spreeblick genützt: Er hat seine Stammleserschaft vervierfacht. Man möchte ergänzen, dass viele Ereignisse der letzten Wochen und Monate den Blick auf die Blogger gelenkt haben, und es hat uns allen genützt. Machen wir uns doch bitte zu nutzen, was jeder Werbemensch weiß: Es ist gut, wenn über uns geredet wird. Vorrangig spielt dabei gar keine Rolle, wie man über uns redet. Oder hören wir ruhig einmal hin, was das angegriffene Unternehmen „Jamba“ zu sagen hatte: „Das Ganze ist nicht zuletzt PR in eigener Sache für die Blogger-Community". Na also. Was wollen wir denn eigentlich noch? Den Pulitzerpreis?
sehpferd - am Montag, 17. Januar 2005, 18:56 - Rubrik: blog nachrichten
Eriador meinte am 17. Jan, 19:52:
Wer lesen kann ist klar im Vorteil
sehpferd antwortete am 17. Jan, 19:57:
Dem habe ich ...
... nichts hinzuzufügen. Nur liest jeder anders. Dazu, sich selbst ein Bild zu machen, sind solche Verlinkungen ja gedacht. Nur nebenbei: Mein Artikel enthält ein ganz klein wenig mehr als den Link zu ihrer Webseite, durch die ich auf die Sache aufmerksam wurde. Also schlage ich vor: Lesen.
schnatterliese meinte am 17. Jan, 20:08:
wissen sie herr sehpferd,
ich bin komplett durchamüsiert. ehrlich jetzt.ich bin nämlich wirklich in gänze ihrer meinung. aber sowas von.
damit muss ich jetzt erst mal fertig werden....
sehpferd antwortete am 17. Jan, 20:13:
Hinter dem "von" ...
... fehlt doch noch etwas, oder irre ich mich?
schnatterliese antwortete am 17. Jan, 20:22:
na aber aber....
sie können selbstredend ein 'ihrer meinung' antackern. oder auch ein 'in gänze', vielleicht auch ein 'vollumfassend' oder (sprachlich unschick) ein 'wirklich, in ehrlichkeit und offenheit, ihrer meinung, bin ich', was sowohl wie auch eine überflüssigkeit wäre.