Gestern sah ich auf Phönix ein Streitgespräch zwischen dem pragmatischen Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm (CDU) und dem konservativen Publizisten und WELT-Redakteur Konrad Adam, moderiert von Anke Plättner.
Es zeigte, was typisch für die gegenwärtige Situation in Deutschland ist: Der alternde Pragmatiker Blüm argumentiert gegen den mit Ideologien hantierenden WELT-Redakteur, der vehement und selbstherrlich aus dem Bauch heraus argumentiert – selbst an seinem Gesicht konnte man ablesen, wie er alle Ansätze, die auf sozialpolitischer Vernunft basieren, verabscheute.
Wir erfahren, dass aus irgendwelchen Gründen in Deutschland eine Familienideologie durchgesetzt werden muss – warum, erfuhren wir nicht, denn irgendwie stimmten alle darin überein, dass ein Geldregen über die Familien, gleich welcher Art, keine neuen Kinder bringen. Angeblich ging es Herr Adam um eine andere Interpretation der Gerechtigkeit, doch auch er dürfte mittlerweile in einem Alter sein, indem er wissen sollte, dass „hienieden“ keine Gerechtigkeit existiert, sondern nur ein Recht.
Hätten wir in Deutschland nur mehr Pragmatiker – wir wären schon viel, viel weiter. Aber solange jede Entscheidung zum Sozialstaat erst auf die Goldwaage der Ideologen gelegt wird, solange ist nichts mehr zu erwarten in diesem Land – und dies ist wirklich schade. Und so kann man nur mit Blüm weiterargumentieren: Wenn es genug Arbeitsplätze gibt, kann man auch über Kinder und damit über neue Rentenzahler reden, wenn nicht, brauchen wir damit gar nicht erst anzufangen.
Es zeigte, was typisch für die gegenwärtige Situation in Deutschland ist: Der alternde Pragmatiker Blüm argumentiert gegen den mit Ideologien hantierenden WELT-Redakteur, der vehement und selbstherrlich aus dem Bauch heraus argumentiert – selbst an seinem Gesicht konnte man ablesen, wie er alle Ansätze, die auf sozialpolitischer Vernunft basieren, verabscheute.
Wir erfahren, dass aus irgendwelchen Gründen in Deutschland eine Familienideologie durchgesetzt werden muss – warum, erfuhren wir nicht, denn irgendwie stimmten alle darin überein, dass ein Geldregen über die Familien, gleich welcher Art, keine neuen Kinder bringen. Angeblich ging es Herr Adam um eine andere Interpretation der Gerechtigkeit, doch auch er dürfte mittlerweile in einem Alter sein, indem er wissen sollte, dass „hienieden“ keine Gerechtigkeit existiert, sondern nur ein Recht.
Hätten wir in Deutschland nur mehr Pragmatiker – wir wären schon viel, viel weiter. Aber solange jede Entscheidung zum Sozialstaat erst auf die Goldwaage der Ideologen gelegt wird, solange ist nichts mehr zu erwarten in diesem Land – und dies ist wirklich schade. Und so kann man nur mit Blüm weiterargumentieren: Wenn es genug Arbeitsplätze gibt, kann man auch über Kinder und damit über neue Rentenzahler reden, wenn nicht, brauchen wir damit gar nicht erst anzufangen.
sehpferd - am Freitag, 8. April 2005, 18:10 - Rubrik: deutschland im blick