anstoss

  sehpferdvs sehpferds magazin für anstöße und anstößiges
In Paderborn ist man nicht „verklemmt oder bekloppt“. Es ist doch sehr beruhigend, dies zu wissen.

Doch die Sache hat einen Schönheitsfehler: Eine Zensur findet statt. Jedenfalls, wenn es einer Kioskbesitzerin in den Kram passt und sie geeignete Ansprechpartner findet.

Endlich mal ein etwas anderes Blog – und doch eines, das viele Geheimnisse beinhaltet, die hier auf etwas andere Art ausgeplaudert werden. Es ist etwas für all jene, die Lesen und Sehen zu einem Vergnügen verknüpfen wollen.

Soll ich meinen Leserinnen und Leser auch etwas gestehen? Ich lese manchmal Befindlichkeitsblogs. Aber: sagen sie es bitte niemandem weiter, vor allem keinen Bloggerinnen.

Und bevor ich dies vergesse: Via Notizblog.

Recently I've been thinking about money a lot, specifically what things in my life I'll do for money, what I'll do for love, and how/when to combine the two”.

Die Frage stellt sich natürlich überwiegend, wenn man in der Erotikbranche arbeitet – doch ich denke, dass die Gratwanderung zwischen „etwas aus Liebe tun“ und „etwas für Geld tun“ doch noch einige Farbschattierungen kennt, die selbst mir entgangen sind.

Ich möchte bitte keinen Kommentar lesen, dass man Liebe nicht kaufen kann, sonst muss ich hier den ganzen Text von „Love for Sale“ veröffentlichen, und dann bekomme ich Ärger mit dem Urheber.

Wie es das Schicksal so wollte, erwischte mich die Fabulierlust just bei den Entenhausener Pfadfindern, deren Motto bekanntlich lautet: Ein Pfadfinder findet immer einen Pfad, und da ich gerade mal wieder bei den Sexblogs war, fielen mir all diese sexy Leute ein ... Oma Duck (habe ich aber verschwiegen), Donald, Daisy und natürlich Daniel Düsentrieb.

Sehen sie, und wenn ich so weit bin, dann freue ich mich immer, dass auch anderen schon das Licht des Helferleins strahlend hell aufgegangen ist:

Männliche Ingenieure erreichen ihre höchste sexuelle Anziehungskraft später als normale Männer, werden jedoch zu unwiderstehlichen erotischen Magneten in ihren Mittdreißigern bis Endvierzigern. Betrachten Sie nur die folgenden Beispiele sexuell unwiderstehlicher Männer in technischen Berufen:
· Bill Gates.
· Daniel Düsentrieb
"

Ich bin keine Frau, aber ich glaube, wenn ich die Wahl hätte, also ... vielleicht würde ich Daniel Düsentrieb vorziehen.

Das Zitat entstammt dieser hellsichtigen Quelle.

Für den einen gibt es schon zu viele, für die anderen niemals genug – Sexblogs. Wie alle meine Leserinnen und Leser wissen, verweise ich häufig und gerne auf erotische Blogs (nun fragen sie mich bitte nicht: Gibt’s die? Ich will heute nämlich nicht ins Grübeln kommen) und vor allem auf erotische Fotografie (ja, sie finden meine E-Mail-Adresse hier, aber bitte verschonen sie mich mit Amateuraktfotos).

Nun aber beginnt die Sache fieselig zu werden: Ich verweise nämlich, aus gutem Grund, überwiegend auf erotische Textblogs, die ein Mindestmaß an Qualität haben: Ich möchte einfach nicht, dass meine Leser so hopphopp mit männlichen und weiblichen Genitalien verwirrt werden, die sie (so jedenfalls) nicht zu sehen wünschen – und das passiert leider nur allzu oft. Verhindern kann selbst ich es nicht, weil ich nicht weiß, was morgen in den Blogs gepostet wird, die sich heute noch literarisch geben.

Was mir so auffiel: Jane (Janes Guide) verweist in letzter Zeit häufiger auf Sexblogs oder jedenfalls erotische Blogs, die sich bestenfalls als Strohfeuer entpuppen, und ich habe (beispielsweise) den Schmuddelblogger aus meiner Linkliste herausgeschmissen, weil er zu unbeständig ist und zu vieles schreibt, das ich persönlich nicht lesen möchte.

Oh, ich weiß, dass Halcyon und Tassy ein wilderotisches Sexblog führen (ich wusste schon immer, dass rosa wundervoll ist) – aber das trägt eben ein Schild draußen, dass alles, was drinnen ist, nur für Erwachsene ist – und das bedeutet für mich, dass ich zwar bis vor die Haustür verlinken könnte, aber keinen Schritt weiter – und das nun erscheint mir „unbloggerisch“ um es mal so zu sagen. Ähnliches gilt für zahllose Links, die mir „Fleshbot“ täglich anbietet.

Natürlich ist mir klar: Ein erotischer Pfadfinder findet immer einen Pfad. Aber dieses alte Entenhausener Motto wird mich nicht dazu führen, mir erneut Gedanken über das Sexleben des Donald Duck, der Daisy Duck und vielleicht gar des Daniel Düsentrieb Gedanken zu machen. Ich habe schon genug damit zu tun, meine Gummibärchen davon abzuhalten, sich voller Vereinigungswut zu Klumpen zusammenzufügen.

gummiorgie

Bild:
Gummibärchen nach einer wilden Orgie - alle wurden Opfer ihres frevelhaften Tuns.

Kein junges Gemüse - aber eben doch ein Eindruck vom Frühling aus einer Markthalle in Budapest (keine, in die sich Touristen verlaufen).

spring in budapest

Ja, selbstverständlich verkauft sich Sex ... vor allem als Salz- und Pfefferstreuer, und erst recht, wenn der Designer Alberto Mantilla heißt. MOMA veröffentlichte seine Verkäufe: 113 in der letzten Woche, 376 im letzten Monat.

Die Dinger sehen natürlich nie Pfeffer oder Salz und bleiben stets im Schrank. Wer wagt es schließlich noch, Pfeffer in einem simplen Streuer auf den Tisch zu bringen? Ach, was schrieb ich da?

Mindestens 80 Prozent aller Abfütterungsbetriebe in diesem unserem Land, Pardon, Gaststätten in Deutschland, finden diese Tischkultur ganz vorzüglich.

Wenn sie einmal gar nicht mehr wissen, über was sie schreiben sollen, können sie ja DENISE PENNY nacheifern. Die schreibt inzwischen darüber, was Geschäftsleute in New York City so am meisten verkauft haben.

Nun, ich gebe zu, dies wird, sagen wir, in Nürtingen und anderen Krämerstädten mit Neidbedrohung nicht gehen. Na, dann ziehen sie eben in die Großstadt um – sie haben doch schließlich einen Internet-Anschluss?

Die Bundesagentur für Arbeit hat mal wieder gedacht. Das geht erfahrungsgemäß nie gut, vor allem, wenn Spargel gestochen werden soll, oder Gurken gepflückt oder gar Erdbeeren. Da kann man mal wieder nach Herzenslust Presserklärungen abgeben, sich im Rundfunk hören oder im Fernsehen sehen.

Nein, lieber Herr Heinrich Alt, diesen Treppenwitz hätten sie sich schenken können. Damit hat uns schon mal jemand verkohlt – schade, dass sich die Leute nie erinnern können. Die Retourkutsche kam dann auch postwendend in dieser Form von Dietrich Paul, dem Vorsitzenden der Vereinigung der Spargelanbauer in Niedersachsen: „Luftnummern, die nur Kosmetik für eine misslungene Wirtschaftspolitik sind. Wir Spargelbauern wollen nicht die Versuchskaninchen für Minister Clement sein. Der Spargel muss termingerecht raus, das schaffen wir nur mit polnischen Helfern“.

Hätte er gesagt: „Mit motivierten Arbeitskräften“ so wäre dies auch nicht falsch gewesen.

Obwohl ich seit einiger Zeit in deutlich weniger Kategorien schreibe, unterhalte ich hier einen Gemischtwarenladen, dass es dem Teufel graust – doch wenigstens habe ich noch den einen oder anderen Leser (und selbstverständlich auch Leserinnen).

Doch was lieben diese Leserinnen und Leser eigentlich? Dass ich jeden Käse noch grammweise abwiege, wenn es sein muss? Dass ich die Herkunft meiner eingedosten Flusskrebse noch bis an die Quellen verfolge? Oder dass ich als einziger so viele Sorten Hirnpfeffer verkaufe?

Vielleicht sollte ich mehr über die Stadt bloggen. Nein, nicht über die, in der ich schon viel zu lange lebe, sondern über die, in der ich Straßenbahn und Metro fahren kann und nicht jeden Tag im selben Café dieselben Rentner angucken muss.

Wobei mir einfällt – wer führt eigentlich Städetblogs?

Wenn Weblogs „unser“ Medium sind, dann sind „wir“ unberechenbar: Nur sind Weblogs eben nicht „unser“ Medium, sondern ein Medium, das jeder nutzen kann. Wer Marketingkauderwelsch liebt, wird dies mögen: „Das Phänomen Weblogs ist zwar noch nicht am Zenit seiner Bedeutung für die Cyberspacekultur, es ist aber ein schnelles Wachstum zu erkennen.“. Ach ja, „Phänomen“, „Zenit“, „Cyberspacekultur“: Wie steigert man noch „geschwätzig“?

 

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