anstoss

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Falls sie kein Blut sehen können: Sehen sie sich die Bilder vorsichtshalber nicht an. Wovon ich berichte? Von einem Krieg, einer Katastrophe, von einem Attentat?

Nein, nichts dergleichen – von einem neuen Sport, genannt „body suspension“ (deutsch etwa: „Körperhängen“). Man bekommt mehrere ca. 7,6 cm große Stahlangelhaken für Tiefseefische ins Fleisch gesteckt und wird daran aufgehängt. Wer es erleben will, muss (nach Presseangaben) 100 USD zahlen, wer nur zusehen will, zahlt 15 USD.

Falls sie, meine Leserinnen und Leser, nun glauben, es handele sich um einen Aprilscherz: mitnichten. Es gibt bereits eine „Suspension“-Organisation, aber falls sie weiter als bis zur Startseite klicken wollen, muss ich Ihnen auch hier sagen – sie sollten Rettungssanitäter(in), Arzt oder Ärztin oder Krankenpfleger(in) sein, bevor sie sich die Bilder ansehen.
chaetzle meinte am 9. Apr, 18:32:
wie dumm
wird die menschheit noch? 
chaetzle meinte am 9. Apr, 18:38:
...und,
was fehlt diesen menschen im leben? ausser die eine oder andere gehirnzelle? meines erachtens gehören diese personen allesamt in eine psychiatrische behandlung. da stehen ernsthafte persönlichkeitsstörungen dahinter.
aber nun gut. sollen sie sich das fell über die ohren ziehen lassen.
"papierkorb nachrichten" eben. 
sehpferd antwortete am 9. Apr, 18:57:
Der Zufall
Ich sollte vielleicht noch berichten, dass ich diese (aktuelle) Nachricht zufällig gefunden habe, als ich ein Foto aus dem Yahoo-Archiv gesucht habe. 
creature antwortete am 9. Apr, 19:09:
bilder und berichte waren erst kürzlich hier in einer österreichischen tageszeitung zu sehen.
diese art von "persönlichkeitsstörung" müßte man dann auch den liebhabern von spanking, versklavung und piercing zuordnen, wenn menschen darin befriedigung finden ist das ihre sache, wer weiß schon genau welche mechanismen dahinterstecken und, sie tun ja niemand weh damit ausser sich selbst! 
sehpferd antwortete am 9. Apr, 19:44:
Suche nach moralischen Grenzen
Versklavung ist zwar eher eine mentale Angelegenheit und Piercing (auch Ohrenstechen ist Piercing) nicht so ganz vergleichbar. Auch Spanking alleine ist ja nicht wirklich schmerzvoll, und doch ist dies plausibel: Irgendwie führt eine Spur von der gepiercten Zunge über den vom Rohrstock schwer malträtierten Hintern über die ins Fleisch gestochenen Angelhaken bis hin zu noch extremeren Beschäftigungen, die ich hier mal weglassen will.

Wir haben es also mal wieder mit einer moralischen Frage zu tun: Wie weit dürfen Menschen in welchen Situationen gehen, um sich selbst und andere aus Lust zu verletzen? Ich hätte auf diese Frage keine wirklich brauchbare Antwort, und zu sagen: „Das müssen die ja selber wissen“ wäre mir zu wenig – könnte es nicht sein, dass irgendjemand da draußen morgen in eine derartige Situation hineingeriete? Und sollten wir nicht demjenigen mindestens eine Wegweisung mitgeben können? 
chaetzle antwortete am 10. Apr, 01:37:
wie weit
ein jeder sich selbst schmerz zufügt, ist jedem seine sache. auch der, der in diesem fall die angelhacken sticht, tut nur, was eine andere person aus eigenem willen fordert. ein wegweiser- ein rat, möchten diese menschen glaube ich gar nicht hören. jedem mit normalem menschenverstand ist wohl klar, dass diese angelegenheit bar jeglicher logik ist. jeder mensch hat einen eigenen willen, einen verstand, diese beiden sollten eingesetzt werden. nur um hip zu sein, oder um mal wieder einen kick zu bekommen, sich zu verstümmeln, na ich weiss nicht, da fehlte es doch im oberstübchen. ich glaube, verschiedenen menschen geht es zu gut. sie haben ein falsches bild vom leben, vom sinn des lebens. sie versuchen durch extremsituationen an ihre grenzen zu stossen. der kick für kurze zeit. danach? muss was neues her. bis etwas kommt, das ihnen die eigenen grenzen aufzeigt. die körperlichen. der geist ist anscheinend schon länger an seine grenzen gestossen. 
Lyssa antwortete am 10. Apr, 17:26:
"Irgendwie führt eine Spur von der gepiercten Zunge über den vom Rohrstock schwer malträtierten Hintern über die ins Fleisch gestochenen Angelhaken bis hin zu noch extremeren Beschäftigungen, die ich hier mal weglassen will."

Die Spur läßt sich bestimmt finden. Aber mir steht da zu sehr der Gedanke einer unweigerlichen Spirale dahinter, die Menschen ganz automatisch nach immer mehr rufen läßt. Die allermeisten Menschen haben nämlich auch bei SM-Experimenten eine sehr saubere Grenze, die sich mal in die eine oder andere Richtung verschieben kann, die aber nicht ständig zwanghaft erweitert wird. Und die allermeisten Menschen brauchen Akzeptanz, aber keine Wegweiser, denn den Weg finden sie erstaunlich sicher ganz allein (na gut, mit einem entsprechenden Partner, aber ohne moralischen Zeigefinger Dritter).
Alles andere ist eine Kindergartenschauergeschichte. 
sehpferd antwortete am 10. Apr, 17:46:
Danke für den Beitrag
Ich verkenne nicht, dass gebildete Erwachsene bei der Lust am Schmerz Grenzen kennen, und ich bin weit davon entfernt, hier als Dritter irgendwelche Finger zu heben (schon gar keine Zeigefinger). Aber - was ist eigentlich mit Menschen, die sich noch durch die Orientierungsphasen beim Erwachsenwerden schleichen? Sie sehen, ich vermeide den Begriff "Jugendliche", denn solches kann auf Menschen jeden Alters zutreffen. 
Lyssa antwortete am 10. Apr, 19:02:
Auch die haben meiner Erfahrung nach ein gutes Gespür zumindest für ihre körperlichen Grenzen. Und sie brauchen erst recht Akzeptanz, denn nichts ist schlimmer, als sich in einer schwierigen Orientierungsphase zu befinden und dabei vermittelt zu bekommen, das, was einem das Kopfkino als begehrenswert vorspielt, sei krank und abartig.
Was die seelischen Grenzen und Grenzverletzungen angeht, ist das schon schwieriger. Ich will nicht zynisch klingen, aber ich fürchte, Erwachsenwerden geht völlig unabhängig von der Form der eigenen Sexualität nie ohne seelische Blessuren ab. Man muß sich an etwas / jemandem reiben, um seine eigene Form kennenzulernen. Und man fällt auf der Suche nach dem eigenen Beziehungsideal fast immer auch auf die Nase, ganz egal wie das Ideal aussieht. 
sehpferd antwortete am 11. Apr, 00:06:
Ich würde gerne ...
... noch etwas dazu sagen, aber wäre es nicht interessanter, noch andere Meinungen zu diesem Thema zu hören? 
 

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