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Die Quellen der erotischen Schreiberei fallen nicht vom Himmel, und manchmal habe ich den Eindruck, bereits als Quelle benutzt zu werden. Amüsante erotische Nachrichten tendieren gegen null und Umfragen sind mittlerweile so langweilig geworden, dass sie niemand mehr liest: Beispiel Seitensprünge. Wer wen wann und wie außerhalb der Basisbeziehung seitenbespringt oder wer auch immer sich seitenbespringen lässt, verkommt zu einem Spiel der Frauenzeitschriften, die sich gegenseitig in Sensationsmeldungen zu übertreffen versuchen. Wie viele Frauen taten es? Wie viele würden es tun? Wann würden sie es tun? Warum taten sie es oder würden es tun? Wie viele fantasieren darüber?

Nun, und welche Wirkung soll das alles auf Männer haben? Sollen sich die Machos und Gigolos unter uns freuen, dass ihnen die Früchtchen massenweise in den Schoß fallen? Oder die Dauerstressarbeiter und Bravfamilienväter ärgern, dass ihre Frauen sich Fremdvergnügungen bei eben jenen Machos und Gigolos verschaffen?

Eigentlich ist es ärgerlich, die Dauerflittchen so heftig ins Licht zu ziehen. Seitensprünge kommen vor, daran wird siech wohl nie etwas ändern. Aber muss man in der Öffentlichkeit den Eindruck erwecken, dass sich inzwischen fast 50 Prozent der gebundenen Frauen "vorstellen könnten", das Höschen leichtfertig anderwärts herunterzulassen?

Ich denke, dass es nicht gut tut, ja, ich denke nicht einmal, dass es stimmt. Ich glaube viel mehr, es kommt auf die Art der Frage an – damit kann man schon ein paar Prozent Seitensprungbereitschaft herauskitzeln.
 

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