anstoss

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Seit die Stadt die Gegend um den Moskauer Platz herum zu verschönern sucht, haben auch wir ein keines Fleckchen Park bekommen – einen Ex-Penner-Park, der jetzt schön begrünt und damit für Touristen wieder attraktiv wurde. Durch irgendwelche Wunder ist er trotz erneutem Pennerbefall, Hundescheißinvasionen und Papierablagerungen immer noch grün.

Heute lagen die Herren Penner strahlenförmig um einen Baum in der Mitte des Grüns, das gestern geschoren wurde – und überließen den Touristen die neu erstellte Bankgruppe. Es ist eben Sommer. Da wird das Herz leichter.

Budapest ist gegenwärtig voll von Touristen: Einzelne Reisende, Gruppen und natürlich Busse, aus denen dann die Menschen herausquellen und sich ein paar Fotos später wieder hineindrängen. Wer einmal in Helsinki am Sibelius-Denkmal war, weiß, was ich meine: Eine einsame Gegend, in die sich kaum jemand verirrt – außer eben jene Bustouristen. Doch die verirren sich nicht, sie werden angekarrt: Sie sehen nichts, sie hören nichts, und sie nützen niemandem. Außer Herrn Kodak, soweit es sich um Japaner handelt.

Aber ich bin nicht am Sibelius-Denkmal und schon gar nicht in Helsinki. Die Ladislauskirche hat es mir angetan: Straßenbahn Linie 6, dann die 28 am Chinesenmarkt vorbei. Eine Jugendstilkirche von Ödön Lechner, die an der Stelle, an der sie nun mal steht, kein Mensch vermuten würde. Vielleicht geht deswegen auch keiner hin. Vor allem kein Tourist. Nur ein paar Dame, die ihre unvermeidlichen Budapester Hunde zum Abkoten ausführten. Ob sie die Kirche jemals gesehen haben? Die Damen, nicht die Hunde.

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Ladislauskirche, Budapest (c) 2004 by sehpferd

Tausende von jungen Frauen, durch und durch gestylt, was Kosmetik, Kleidung und sogar die Haltung betrifft. Das ist einfach typisch für diese Stadt.

Frage: Was machen eigentlich die Damen, die nicht so schön sind? „Sie machen sich schön“. Oh, ich hatte vergessen, dass sich viele deutsche Frauen einfach „gehen lassen“, doch hier „machen sie sich schön“. Müssen sie auch, denn die Konkurrenz ist groß.

 

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