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Erinnern sie sich an meinen Artikel über die Mitarbeiterin eines Budapester Reisebüros, die behauptete, die Malev flöge nicht nach Oslo und an die Diskussion darüber, ob ich denn nun überhaupt für die angebotenen Freiflüge der Malev in Frage käme?

Also rief ich in Zürich an, wo sich das nächste Malev-Büro befindet. Die Damen dort kennen mich als Dauerkunden der Malev inzwischen und sie sind, wie immer, sehr freundlich. Aber das Angebot? Nein, das kennen sie nicht, dabei ist es ganz einfach:

„Don’t miss this! Two Holidays for the price of one!”. Man kauft also ein Ticket, man muss es zwischen dem 7. März und dem 7. April tun – und dann gibt einem die Malev ein Zweites, absolut frei. Genau so und nicht anders steht es in der Werbung, kleingedrucktes gab es nicht, und die Destination, den Zeitpunkt und überhaupt alles könne man frei wählen.

Also kaufte ich zwei Flüge im März für den Mai. Also bezahle ich sie. Also bekomme ich – die bezahlten Tickets. Aber keine Freiflüge.

Inzwischen war ich ohnehin klüger – denn was die Malev in ihrem „Frequent Flyer Newsletter“ Nr. 2/2005 so vollmundig ankündigte, erwies sich als eine kühne Mischung aus Behauptungen und Wahrheiten (und das ist übermäßig höflich ausgedrückt): Denn zwar gibt es Freitickets, aber diese dürfen nicht in den Sommermonaten angeflogen werden, und auch nicht auf den gleichen Strecken.

Das mag noch alles dahingehen, obgleich schon dies jeder Beschreibung spottet – von den Grundsätzen von Treu und Glauben in der Werbung einmal ganz abgesehen. Aber nun kommt der Clou: Da mir Zürich keine zufrieden stellende Auskunft geben kann, rufe ich also den DUNA-Club bei der Malev an, deren Mitglied ich bin. Eine nette Dame begreift nach mindestens dreimaligem Wiederholen meines Anliegens auf Englisch endlich, was ich wissen will (nein, ich will keinen Prämienflug, kein Upgrade und kein Partnerticket) und flötet mir ins Ohr, dass ich die Tickets dazu in Budapest hätte abholen müssen – aber auch dann hätte ich (wiederum geflötet) leider keinen Anspruch auf die Gutscheine für die freien Tickets, weil man diese leider ab Budapest hätte buchen müssen und nicht ab Zürich.

Ich habe mich heute bei der Geschäftsleitung der Malev beschwert. Und damit eines klar ist, liebe Malev: Ich will meine Freiflüge, auf den Strecken, die ich aussuche, sofort und ohne zusätzliches Herumgerede, genau so, wie ich es schriftlich vorliegen habe.

malev

Nachtrag am 6. März: Die Malev schweigt. Keinerlei Antwort auf meine Email.

Nachtrag vom 9. März

"we are very sorry if it escaped your attention, we are not in a position to offer you any compensation"

Deutsch:

"wie bedauern sehr, dass sie dies übersehen haben, und sind nicht in der Lage, Ihnen einen Schadenersatz zu gewähren" - nur: ich habe nichts übersehen.
 

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