In den letzten Monaten ist eine merkwürdige Gruppe von Leuten der ultralinken und sozialistischen Szenerie entstanden, die mit dem Begriff „Neoliberal“ herumschmeißt wie mit faulen Eiern. Doch die meisten so genannten „Neo-Liberalen“ sind ganz einfach Liberale. Die Wirtschaft ist für sie ein Teil ihres liberalen Weltbildes, und er wird von den meisten liberalen Bürgern keinesfalls hervorgehoben.
Meine eigene Meinung hat sich in den letzten Jahren nur in einem Punkt gewandelt: Ich trete nach wie vor für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit im Rahmen der demokratischen Möglichkeiten ein. Nur mache ich mir mehr Gedanken über die Gerechtigkeit. Das muss erlaubt sein, auch für einen eher Altliberalen, der dennoch kein F.D.P-Anhänger ist. Das „Neo“ schenke ich jenen zurück, die gerne Schlagworte gebrauchen oder in den Kellern wissenschaftlicher Begrifflichkeit gefangen sind.
Meine eigene Meinung hat sich in den letzten Jahren nur in einem Punkt gewandelt: Ich trete nach wie vor für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit im Rahmen der demokratischen Möglichkeiten ein. Nur mache ich mir mehr Gedanken über die Gerechtigkeit. Das muss erlaubt sein, auch für einen eher Altliberalen, der dennoch kein F.D.P-Anhänger ist. Das „Neo“ schenke ich jenen zurück, die gerne Schlagworte gebrauchen oder in den Kellern wissenschaftlicher Begrifflichkeit gefangen sind.
sehpferd - am Donnerstag, 9. September 2004, 09:00 - Rubrik: aufgegriffen
Salvatore meinte am 9. Sep, 11:55:
Neoliberal
Endlich sagts mal einer. Es stimmt, neoliberal ist ein linker Kampfbegriff, so wie früher "bürgerlich" "Kapital" "Patriarchat" und was weiß ich noch. Dabei wird der Begriff äußert falsch benutzt. Neoliberal war ursprünglich eine Schule, die den staatlichen Einflußfaktor im Gegensatz zum klassischen Liberalismus, Stichwort "Nachtwächterstaat", vergrößern wollte. Ein anderer Begriff dafür war Ordoliberalismus. Im Grunde möchte der Liberale, so wie auch andere, dass es sovielen Leuten wie möglich gut geht, materiell und anderweitig. Nur ist er der Meinung, dass der Staat (Politik und Verwaltung) zentral dazu nicht in der Lage ist. Und ehrlich gesagt ist das auch so. Der Staat ergreift Maßnahmen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, das Ergebnis ist dann meist ein völlig anderes(siehe "Cobra Prinzip" von Horst Siebert). Das ist keine böse Absicht, sondern ein Phänomen aller zentraler Steuerungen. Deshalb ist der Sozialismus auch nicht nur schlecht ausgeführt worden, sondern ist als Idee schon schlecht. Völliger Unsinn ist es, den Staat als gut und sozial hinzustellen und Privatleute als unsozial und egoistisch. Die schlimmsten Untaten hat fast immer der Staat begangen. Ich weiß nicht, wie dieser Blödsinn, dass der Staat sozial wäre, entstanden ist. Vielleicht liegt es daran, dass viele, und vor allem viele Linke, Transferzahlungen des Staates erhalten und ganz gut damit fahren, und vor allem auch Macht nur durch den Staat erlangen können, dass sie den Staat so lieben. Da ist der Liberale geradezu eine Bedrohung. Über Sehpferd hab ich neulich gelesen, er hasse alles, was sozial ist. Ehrlich gesagt, dass was Linke Heuchler unter sozial verstehen, kann man hassen, ohne auch nur ein Funken unsozial zu sein. Der Liberale nimmt den einzelnen Menschen ernst, der Linke berherrscht und erzieht ihn.Ciao
Salvatore
Insatiable antwortete am 10. Okt, 16:10:
Bravo, Ihr beiden!
Das hätte ich kaum besser ausdrücken können!Zu dem von Salvatore angesprochenen erzieherischen Anspruch der Linken lasse ich mich in meinem Blog auch gerne mal aus, wie gerade eben zur Deutsch-Quote im Radio.