anstoss

  sehpferdvs sehpferds magazin für anstöße und anstößiges

buch

Die Berliner Autorin Tamara Domentat bürstet 70 Vorurteile gegen Huren gegen den Strich – von „Licht und Schatten“ des Gewerbes über „Gewinn und Verlust“ bis hin zum „Kartell der Gutmenschen“.

Ihr Fazit: Die These, dass Sexarbeit Frauen grundsätzlich psychisch schädigt oder traumatisiert, entbehre jeder Grundlage. Und für die „Retter“, die meist aus den Kreisen bürgerlicher „Gutmenschen“ stammen, hat sie auch wenig übrig: es ginge den Kritikern, so schreibt sie, hauptsächlich darum, die „Hegemonie ihres eigenen Lebensstils als zeitlos mustergültig zu verteidigen“.

Tamara Domentat:
"Laß dich verwöhnen" – Prostitution in Deutschland

Gebundene Ausgabe - 320 Seiten - Aufbau-Verlag
Erscheinungsdatum: Februar 2003
ISBN: 3351025505

Wer englisch kann, gerne lacht oder jemanden kennt, der englisch kann und Sinn für Humor hat, der oder die hat ein Weihnachtsgeschenk gefunden: eine Position für jeden Tag, und zum Schaltjahr noch eine dazu - als Buch, selbstverständlich.

Wer keinen Humor hat oder aufreizende Lusterfüllung bereits beim Lesen des Buches sucht, wird allerdings kaum glücklich werden. Die Autorinnen sie die berühmten „Em & Lo", bürgerlich Lorelei Sharkey und Emma Taylor, und normalerweise betreiben die beiden eine humorvolle Sexberatung in ihrem Magazin, das auf den schönen Namen „Nerve" hört.

Art: Paperback, 384 Seiten in englischer Sprache
Herausgeber: Chronicle Books, gerade herausgekommen
ISBN: 0811839575.

Extrem viele Frauen, so die Tübinger Verlegerin Claudia Gehrke, würden heute über ihre sexuellen Erlebnisse und Fantasien schreiben. Damals vor 25 Jahren, als sie ihren Verlag gründete, sei dies noch anders gewesen: Weibliche Autoren, die über Sex schreiben konnten, seien kaum zu finden gewesen: Sie hätten sich ständig gefragt, was „feministisch und lesbisch korrekt" gewesen sei - wusste Bluewin zu berichten.

Auch englische Frauen schreiben eine Menge über Erotik, sie allerdings bevorzugen Flagellationsfantasien: Hauptsache, der Rohrstock und die schottische „Tawse“ werden häufig benutzt, und natürlich spielt vorzugsweise alles in Internaten. (Archiv Sehpferd Press).

Während uns die Boulevardpresse, allen voran die Seiten, die mir dauernd von T-Online um die Ohren gehauen werden, eine gewisse Michaela Schaffrath bereits als Schauspielerin feiert, ist „TAZ -Redakteur Martin Weber die kritische Distanz noch nicht abhanden gekommen: „Von ein paar Nebenrollen in Krimis könne man nun mal nicht leben" war sein Kommentar zu einem der überflüssigsten Machwerke auf dem (Hör-)Büchermarkt: „Ich, Gina Wild".

Prüde? Nein, Werbung war niemals Prüde, wenn sie sich an eine männliche Kundschaft wandte. Darauf weist Professor Dr. Tom Reichert in seinem neuen Buch „Die Geschichte der erotischen Werbung" hin. (Bisher nur in Englisch erhältlich: „The Erotic History of Advertising").

Paperback: 300 Seiten
Herausgeber: Prometheus Books; (Mai 2003)
ISBN: 1591020859

Heide-Ulrike Wendt ist Autorin und macht es sich leicht: Erst schreibt sie ein Buch über Frauen, die von ihren Männern betrogen wurden, dann eines von Männern, die von ihren Frauen betrogen wurden, und nebenbei lässt sie sich noch herumreichen als „Expertin" für Seitensprünge: Ziemlich geschwätzig hat sie gerade in „WOMAN" georakelt, dass „fremdgehende Frauen meist verliebt seien" während „Männer das Abenteuer suchten".

Nun, Dienstmädchenliteratur ist ja gerade wieder in Mode gekommen. Vielleicht werden jetzt auch noch Dienstmädchen-Sachbücher Mode.

"Sie hat micht betrogen. Männer erzählen von Liebe, Betrug und Verrat"
Autorin: Heide-Ulrike Wendt
Broschiert - 320 Seiten - Schwarzkopf
Erscheinungsdatum: Oktober 2003
ISBN: 3896024566

Man kann sie mieten wie ein Hotelzimmer, aber man kann sie nicht besitzen: Etwa so bildet der Fotojournaslist Reagan Louie asiatische Huren ab. Auf den ersten Blick weiß man nicht, was man empfinden soll, den bei den Bildern stellt sich weder Lust noch Frust ein: Was man sieht, ist was man bekommt: Junge Frauen bei der Arbeit – nur, dass ihre Arbeit darin besteht, Männern ihre Dienste anzubieten.

Die Galerie

Nerve(Mitgliederbereich)

Das Buch:
Orientalia: Sex In Asia
Paperback, 192 Seiten
Verlag: powerHouse Books, erschienen im September 2003
ISBN: 157687186X

Eine 39-jährige Marketingfrau hat ein Buch für Frauen von „35 bis 105“ über ein Thema geschrieben, an dem sich schon viele Autorinnen und Autoren vergangen haben: Wie finde ich einen Ehemann?

Folgt man der Autorin Rachel Greenwald, so muss die heutige Frau vor allem erkennen, dass sie eine Ware ist, und sich entsprechend vermarkten muss – und dazu braucht sie Zeit und natürlich Geld.

Ob sich der Einsatz lohnt? Neben den üblichen begeisterten Stimmen zum Buch (man will es schließlich verkaufen) gibt es jedoch auch einige, die dazu aufrufen, doch mal wieder auf den Boden herunterzukommen: Nachdenken über sich lohne immer, aber eine komplette Strategie für die eigene Marke zu entwickeln und sie dann gezielt an den Mann zu bringen – das erscheint vielen doch suspekt.

Nebenbei bemerkt ist die Gruppe zwischen "35 und 105" natürlich etwas weit gegriffen. Die größten Schwierigkeiten bei der Partnerfindung haben ja nicht die über 40-jährigen, sondern diejenigen, deren biologische Uhr für alle hörbar tickt - doch welcher Mann will ein Kind mit einer Frau, die kein anderes Ziel hat, als schnell mit einem Mann ein Kind zu zeigen, bevor es zu spät ist?

Sehpferd las den ausführlichsten Artikel bei boston.com , aber es gibt deren hunderte. Außerdem verwendete Sehpferd Archivmaterial eigener Recherchen und Leserkritiken.

"Find a Husband After 35" von Rachel Greenwald
In englischer Sprache von Ballantine Books
Erschienen am 1. September 2003
ISBN: 034546625X

Körpersprache ist alles - das behauptet jedenfalls Tracey Cox, die Autorin von „Superflirt", und sie verrät im britischen „Mirror" auch gleich mal ein paar ihrer Tricks.

Wichtig sei vor allem, die Körpersprache zu beherrschen, rät sie den potenziellen Superflirterinnen, denn bereits innerhalb von 10 Sekunden würden sich die Männer entscheiden, ob sich der Flirt für sei selbst lohnen würde. Vor allem aber: Lächeln und Augenkontakt suchen. Wussten wir das nicht alles schon? Wenn nicht, kann man hier noch mehr darüber lesen:

gelesen im mirror


Das Buch:
Superflirt, von Tracey Cox, Verlag Dorling Kindersley, Uk-Preis £12.99.

Der Autor David Loftus, der für sein Buch „Watching Sex“ etwa 150 Männer nach ihren Gewohnheiten beim Sehen von Pornografie befragt hat, kam zu folgendem überraschenden Ergebnis, das er in sieben Punkten zusammenfasste:

1. Männer würden gerne mehr Handlung und mehr romantische Liebe in Porno-Filmen sehen
2. Sie mögen Nahaufnahmen von Genitalien nicht besonders
3. Sie finden sowohl Gewalt gegen Frauen wie auch ihre Unterwerfung nicht sexy, sondern ihre Lust lässt bei derartigen Szenen eher nach – wenn sie denn je überhaupt solche Szenen gesehen haben.
4. Obwohl sie mögen, wenn Frauen mit anderen Frauen Sex haben, glauben sein nicht, dass diese Frauen tatsächlich Lesbierinnen sind.
5. Sie haben nicht aktiv nach wilderer, perverserer oder gewaltverherrlichender Pornografie gesucht, sondern sind entweder dabei geblieben, was sie gerne mochten oder aber sie suchten schon nach wilderen Dingen, kamen aber dann auf die Inhalte zurück, die sie in der Pornografie interessieren. Manche haben das Interesse an Pornografie ganz verloren.
6. Sie mögen die Art, in der Männer in Pornos gezeigt werden, nicht sonderlich.
7. Sie sind dagegen, Orografie an Kinder weiterzugeben, obwohl viele von ihnen bereits vor dem zwölften Lebensjahr mit Pornografie in Kontakt kamen.

Das Buch, so meint der Autor, könne Männern helfen, sich selbst besser zu erkennen und sich selbst mehr zu akzeptieren, während es Frauen dazu verhelfen könne, die Männer an ihrer Seite besser zu verstehen.

"Watching Sex: How Men Really Respond to Pornography"
von David Loftus
Paperback - Thunder's Mouth Press 12/2002
ISBN: 1560253606

 

Add to Technorati FavoritesMy Popularity (by popuri.us)

twoday.net AGB

xml version of this page

xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma