interna
Sollte es etwas Verwirrung mit den „zuletzt geänderten“ Beiträgen geben – dies liegt vor allem daran, dass ich mein Menü bereinigt habe. Die Rubrik „Beziehungs Beratung“ musste ich leider entfernen, da ich sie im Rahmen eines neuen Projektes benötige, alle anderen Beiträge sind aber weiterhin vorhanden.
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Das wöchentliche Geblubber aus den Algen
Die Kommune, innerhalb derer ich schreibe, ist zur Ruhe gekommen: Die Turbulenzen der vergangenen Woche scheinen überwunden zu sein und offenbar hat eine Zeit der inneren Sammlung begonnen.
Um noch einmal bei einem kürzlich von mir benutzen Bild zu bleiben: Die Kasperl haben ihre Klatschen beiseite gelegt und pfeifen sich ein Liedchen, die Krokodile haben die Schlammschlachten satt und liegen träge in ihren Flussbetten. Die Gretel sind überraschenderweise mit Einsichten beschäftigt und die Großmütter verlegen sich erneut auf das Stricken ihrer Erfahrungen. Ich hoffe, die Damen und Herren, die natürlich alle keine Kasperl, Gretel, Krokodile und Großmütterchen sind, haben Humor. Bei Twoday braucht man ihn bisweilen.
Irgendetwas muss den Wandel ausgemacht haben. Bei gläubigen Katholiken könnte es die Fastenzeit sein, bei anderen die Sonnenscheindauer. Vielleicht sammeln auch alle Kräfte für die kommende Paarungszeit?
Nun, offenbar ist der Friede noch nicht über alle gekommen, denn gerade las ich fast eine ganze Seite Mutmaßungen über mich, mit den üblichen Verdächtigungen. In meiner ursprünglichen Heimat sagt man an solchen Stellen „Du kannst tun, was du willst – die Leute reden so oder so über dich“. („Do, watt du wullt – de Lüd snakt doch“). (Nein, für den letzten Satz übernehme ich keine Garantie bezüglich der Rechtschreibung – weder alt noch neu).
Ich, für meinen Teil, schreibe weiter wie es mir gefällt, lese auch noch jene, von denen ich glaube, dass sie die Zeit repräsentieren und ignoriere einfach den Rest. Dazu gehört auch, ob jemand meine Beiträge kommentiert oder nicht – sie werden auch ohne Kommentare heftigst gelesen, und da nicht alle Meinungen darstellen – was soll Mensch da schon zu kommentieren haben? Wobei ich diese Woche eines zum ersten Mal getan habe: Unflätige Kommentare gelöscht.
Den Rest des Unrats sammele ich gerade ein: Alles, was eifrige Damen und Herren so über mich geschrieben haben – veröffentlichen werde ich diese amüsante Kollektion zum Jahresende. Ich kann schon jetzt versichern, dass sie einen gewissen Unterhaltungswert hat.
Das Positive? Nun, einige ernsthafte Diskussionen auf anderen Webseiten, an denen ich mich unauffällig beteiligt habe, die starke Resonanz (auch Kritiker heben den Wert eines Blogs), und mindestens die Hoffnung, dass einige neue Blogger dem Twoday frischen Wind unter den Segeln verschaffen.
Die Kommune, innerhalb derer ich schreibe, ist zur Ruhe gekommen: Die Turbulenzen der vergangenen Woche scheinen überwunden zu sein und offenbar hat eine Zeit der inneren Sammlung begonnen.
Um noch einmal bei einem kürzlich von mir benutzen Bild zu bleiben: Die Kasperl haben ihre Klatschen beiseite gelegt und pfeifen sich ein Liedchen, die Krokodile haben die Schlammschlachten satt und liegen träge in ihren Flussbetten. Die Gretel sind überraschenderweise mit Einsichten beschäftigt und die Großmütter verlegen sich erneut auf das Stricken ihrer Erfahrungen. Ich hoffe, die Damen und Herren, die natürlich alle keine Kasperl, Gretel, Krokodile und Großmütterchen sind, haben Humor. Bei Twoday braucht man ihn bisweilen.
Irgendetwas muss den Wandel ausgemacht haben. Bei gläubigen Katholiken könnte es die Fastenzeit sein, bei anderen die Sonnenscheindauer. Vielleicht sammeln auch alle Kräfte für die kommende Paarungszeit?
Nun, offenbar ist der Friede noch nicht über alle gekommen, denn gerade las ich fast eine ganze Seite Mutmaßungen über mich, mit den üblichen Verdächtigungen. In meiner ursprünglichen Heimat sagt man an solchen Stellen „Du kannst tun, was du willst – die Leute reden so oder so über dich“. („Do, watt du wullt – de Lüd snakt doch“). (Nein, für den letzten Satz übernehme ich keine Garantie bezüglich der Rechtschreibung – weder alt noch neu).
Ich, für meinen Teil, schreibe weiter wie es mir gefällt, lese auch noch jene, von denen ich glaube, dass sie die Zeit repräsentieren und ignoriere einfach den Rest. Dazu gehört auch, ob jemand meine Beiträge kommentiert oder nicht – sie werden auch ohne Kommentare heftigst gelesen, und da nicht alle Meinungen darstellen – was soll Mensch da schon zu kommentieren haben? Wobei ich diese Woche eines zum ersten Mal getan habe: Unflätige Kommentare gelöscht.
Den Rest des Unrats sammele ich gerade ein: Alles, was eifrige Damen und Herren so über mich geschrieben haben – veröffentlichen werde ich diese amüsante Kollektion zum Jahresende. Ich kann schon jetzt versichern, dass sie einen gewissen Unterhaltungswert hat.
Das Positive? Nun, einige ernsthafte Diskussionen auf anderen Webseiten, an denen ich mich unauffällig beteiligt habe, die starke Resonanz (auch Kritiker heben den Wert eines Blogs), und mindestens die Hoffnung, dass einige neue Blogger dem Twoday frischen Wind unter den Segeln verschaffen.
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Obgleich ich schon einige Erdbeben erlebt habe, ist es doch immer wieder ein merkwürdiges Gefühl: Diesmal fand mich das Beben schreibend auf meinem Stuhl. Es kam ähnlich wie ein heftiger Windstoß, die Erde ruckelte zwei Mal, Boden und Wände wackelten, dann war alles vorbei. Gerade las ich: eines der stärksten Erdstöße in Deutschland der vergangenen Jahrzehnte: 5,1 auf der Richterskala wurden in Freiburg gemessen.
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Das wöchentliche Geblubber aus den Algen
Die Woche war ziemlich uneinheitlich: Die Nachrichten gaben nicht viel her, wenn man von dem üblichen Gebrabbel über Stars und Sternchen einmal absieht. Die Boulevardpresse hatte freilich ihre Sensation: Der „Goldene Bär“ fiel auf einen Film, dessen Hauptdarstellerin auch schon mal in Pornos zu sehen war – doch mich interessieren billige Filmchen wie „Sex auf der Kükenfarm“ nun wirklich nicht.
Allerdings ist die Welt immer noch an einer Hotelerbin interessierte: Solange Paris Hilton in den Schlagzeilen ist, wird auch mein Artikel gelesen, woran man mal wieder sieht: Qualität zählt nicht. Mein Artikel ist völlig belanglos, verweist nur auf einen anderen Blogger und hat überhaupt keinen journalistischen Wert – und dennoch nähert er sich dem 5000sten Zugriff.
Irgendwann hat mich letzte Woche gestört, dass es Blogerinnen und Blogger gibt, die offenbar den ganzen Tag nur in den Spiegel sehen und sich und ihre Schreibe wunderbar finden – und leider auch ihr Verhalten, das zu wünschen übrig lässt: Wer Menschen, die freundlich sein wollen, als „Schleimer“ abtut, wer Menschen hin- und herschiebt als seien sie Schachfiguren, muss sich auch der persönlichen Kritik stellen - dies würde im realen Leben kaum anders sein.
Freilich – während viele Blogger sich nicht zu schade sind, jede Reaktion irgendeines beliebigen Politikers mit Dreck zu bewerfen, reagieren sie gereizt, wenn man selbst kritisiert werden. Ach, wie schön, wenn man endlich mal der Weltöffentlichkeit zeigen darf, wie großartig man ist: Da kann man beispielsweise das Gefieder aufplustern und „Diksussionskultur“ einfordern – nur schade, wenn man selber keine hat.
Mein eigener Fehler scheint dabei zu sein, dass ich mich von dieser Unkultur anstecken lasse und manchem Blogger eine Antwort gebe, die ihm gebührt, die aber gleichwohl ungebührlich ist.
Wobei sich die Frage ergibt, was Blogs eigentlich sind. Weblogs? Tagebücher? Nur wenige von uns haben erkannt, was sie wirklich sein können: Rufe in die Welt, um Informationen frei zu verbreiten, die sonst keine Öffentlichkeit fänden. Dieses Blog wie auch die meisten, die ich hier täglich lese, erfüllen diese Funktion meist nicht.
Kann aber ein Blog nicht auch zur kulturellen Wertschöpfung beitragen? Freilich. Aber nur, wenn wir alle unsere guten Eigenschaften einbringen. Dazu gehört, sich selbst zurückzustellen und wahrhaftig zu werden. Der Unterschied zwischen „wahrhaftig sein“ und „Gefühle zeigen“ ist dabei auf Blogger bezogen (und etwas übertrieben) ungefähr so groß wie der zwischen der „Zeit“ und dem „Goldenen Blatt“.
Ich selber schreibe, solange andere schreiben. Kürzlich las ich, dass ich „mir meine Nachrichten jeden Tag ergoogeln“ würde. Charmant, aber leider nicht wahr. Ich frage gezielt ganz bestimmte Nachrichtenquellen ab, und schreibe auch einmal gar nichts, wenn es keine Nachricht gibt, die ich verbreiten möchte.
Die Woche war ziemlich uneinheitlich: Die Nachrichten gaben nicht viel her, wenn man von dem üblichen Gebrabbel über Stars und Sternchen einmal absieht. Die Boulevardpresse hatte freilich ihre Sensation: Der „Goldene Bär“ fiel auf einen Film, dessen Hauptdarstellerin auch schon mal in Pornos zu sehen war – doch mich interessieren billige Filmchen wie „Sex auf der Kükenfarm“ nun wirklich nicht.
Allerdings ist die Welt immer noch an einer Hotelerbin interessierte: Solange Paris Hilton in den Schlagzeilen ist, wird auch mein Artikel gelesen, woran man mal wieder sieht: Qualität zählt nicht. Mein Artikel ist völlig belanglos, verweist nur auf einen anderen Blogger und hat überhaupt keinen journalistischen Wert – und dennoch nähert er sich dem 5000sten Zugriff.
Irgendwann hat mich letzte Woche gestört, dass es Blogerinnen und Blogger gibt, die offenbar den ganzen Tag nur in den Spiegel sehen und sich und ihre Schreibe wunderbar finden – und leider auch ihr Verhalten, das zu wünschen übrig lässt: Wer Menschen, die freundlich sein wollen, als „Schleimer“ abtut, wer Menschen hin- und herschiebt als seien sie Schachfiguren, muss sich auch der persönlichen Kritik stellen - dies würde im realen Leben kaum anders sein.
Freilich – während viele Blogger sich nicht zu schade sind, jede Reaktion irgendeines beliebigen Politikers mit Dreck zu bewerfen, reagieren sie gereizt, wenn man selbst kritisiert werden. Ach, wie schön, wenn man endlich mal der Weltöffentlichkeit zeigen darf, wie großartig man ist: Da kann man beispielsweise das Gefieder aufplustern und „Diksussionskultur“ einfordern – nur schade, wenn man selber keine hat.
Mein eigener Fehler scheint dabei zu sein, dass ich mich von dieser Unkultur anstecken lasse und manchem Blogger eine Antwort gebe, die ihm gebührt, die aber gleichwohl ungebührlich ist.
Wobei sich die Frage ergibt, was Blogs eigentlich sind. Weblogs? Tagebücher? Nur wenige von uns haben erkannt, was sie wirklich sein können: Rufe in die Welt, um Informationen frei zu verbreiten, die sonst keine Öffentlichkeit fänden. Dieses Blog wie auch die meisten, die ich hier täglich lese, erfüllen diese Funktion meist nicht.
Kann aber ein Blog nicht auch zur kulturellen Wertschöpfung beitragen? Freilich. Aber nur, wenn wir alle unsere guten Eigenschaften einbringen. Dazu gehört, sich selbst zurückzustellen und wahrhaftig zu werden. Der Unterschied zwischen „wahrhaftig sein“ und „Gefühle zeigen“ ist dabei auf Blogger bezogen (und etwas übertrieben) ungefähr so groß wie der zwischen der „Zeit“ und dem „Goldenen Blatt“.
Ich selber schreibe, solange andere schreiben. Kürzlich las ich, dass ich „mir meine Nachrichten jeden Tag ergoogeln“ würde. Charmant, aber leider nicht wahr. Ich frage gezielt ganz bestimmte Nachrichtenquellen ab, und schreibe auch einmal gar nichts, wenn es keine Nachricht gibt, die ich verbreiten möchte.
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Auf meinem heutigen Weg durch die Blogs der Kolleginnen und Kollegen fiel mir auf, wie viel über mich geredet wird - Böses überwiegend, und vor allem dies:
Wie kann ein Mensch eigentlich überhaupt ein sinnliches Blog betreiben? Wenn er das nun aber schon tut, wie kann er es wagen, fast niemals von sich selbst zu erzählen? Man hätte ihn doch so gerne einmal wirklich persönlich angegriffen.
Wenn man ihn schon nicht persönlich angreifen kann, muss der Autor des Blogs wenigstens schwachsinnig sein, sollte sich dies aber nicht als korrekt erweisen, muss man ihn bezichtigen, „schmalspurig“ zu sein, und sollte er sich denn auch nicht als schmalspurig ausweisen können, muss man ihm wirklich unterstellen, sehr wenig authentisch zu sein oder jedenfalls in keiner Weise sinnlich zu schreiben.
Nun, ich gebe zu, mich gelegentlich ein wenig zu ärgern, wenn so etwas gesagt wird, aber es zeigt mir immerhin, wie interessant ich doch wohl für andere sein muss, und deswegen sage ich auch dies:
„Beiss mir nicht in den Finger – schau, welchen Weg er dir weist“.
Denn eines fiel mir bei alledem auf: Kritik – ob begründet oder nicht, ist bei so gut wie allen Bloggern unbeliebt. Blogger haben Recht, weil sie die besseren Journalisten sind, und sind sie nicht die besseren Journalisten, so sind sie wenigstens die besseren Menschen. Selbstkritik? Geht nicht, weil man keine Zeit dafür hat. Man muss ja noch das wichtige Erlebnis aus dem Supermarkt aufschreiben, damit man auch morgen wieder gelesen wird.
Wie kann ein Mensch eigentlich überhaupt ein sinnliches Blog betreiben? Wenn er das nun aber schon tut, wie kann er es wagen, fast niemals von sich selbst zu erzählen? Man hätte ihn doch so gerne einmal wirklich persönlich angegriffen.
Wenn man ihn schon nicht persönlich angreifen kann, muss der Autor des Blogs wenigstens schwachsinnig sein, sollte sich dies aber nicht als korrekt erweisen, muss man ihn bezichtigen, „schmalspurig“ zu sein, und sollte er sich denn auch nicht als schmalspurig ausweisen können, muss man ihm wirklich unterstellen, sehr wenig authentisch zu sein oder jedenfalls in keiner Weise sinnlich zu schreiben.
Nun, ich gebe zu, mich gelegentlich ein wenig zu ärgern, wenn so etwas gesagt wird, aber es zeigt mir immerhin, wie interessant ich doch wohl für andere sein muss, und deswegen sage ich auch dies:
„Beiss mir nicht in den Finger – schau, welchen Weg er dir weist“.
Denn eines fiel mir bei alledem auf: Kritik – ob begründet oder nicht, ist bei so gut wie allen Bloggern unbeliebt. Blogger haben Recht, weil sie die besseren Journalisten sind, und sind sie nicht die besseren Journalisten, so sind sie wenigstens die besseren Menschen. Selbstkritik? Geht nicht, weil man keine Zeit dafür hat. Man muss ja noch das wichtige Erlebnis aus dem Supermarkt aufschreiben, damit man auch morgen wieder gelesen wird.
Das wöchentliche Geblubber aus den Algen
Diese Woche hat mich überrascht: Irgendwie war ich ein paar Stunden lang unter den zehn meistgelesenen deutschen Bloggern. Warum? Ich weiß es nicht. Vermutlich habe ich aus Versehen über eine nackte Prominente oder über eine prominente Nackte berichtet, die gerade mächtig anderwärts im Gespräch ist – denn globale erotische Sensationen gab es nun wirklich nicht.
Was mir so auffiel: Moraldiskussionen, zuletzt verbunden mit der Heroisierung von Sportlerinnen. Erinnerte mich fatal an „ein deutsches Mädel tut es nicht“, aber es waren ja nicht unbedingt deutsche Maiden gemeint, sondern alle: Sportlerinnen, zieht auch nicht aus, sonst ziehen sich bald alle aus. Nun ja, tun sie das nicht ohnehin schon?
Tja, dann war da noch die verkaufte Jungfrau, die mir reichlich Leser bescherte. Rosie heißt die Dame, die ihre Jungfräulichkeit erfolgreich verauktionierte. Ob das Ganze tatsächlich ernst gemeint war oder nur ein Gag der Dame, um auf Umwegen an das Geld zu kommen, steht für mich noch lange nicht fest. Dennoch habe ich recherchiert, wie denn der Preis der Jungfräulichkeit im Laufe der Jahrhunderte war, und siehe. Er fiel und fiel und fiel, von 50 Silberschekel zur Zeit Mose auf 0,00 Euro nach dem BGB – der entsprechende § 1300 existiert nicht mehr.
Moralische Probleme? Nicht damit. Ich hatte eher schon Probleme damit, 50 Silberschekel irgendwie in Euro umzurechnen.
Neuere Artikel von mir werden nach wie vor wenig gelesen: Immer noch wuseln Leute durchs Netz, die nicht genug über die Hotelerbin Paris Hilton erfahren konnten – und dies, obwohl sie bei mir auch nicht mehr erfahren – dennoch näherte sich die Anzahl der Zugriffe der Zahl 3500. Was nun Österreich betrifft: Über 1000 Surfer wollten mittlerweile den Artikel über die nackten Jungbäurinnen lesen – an Österreicherinnen muss wohl etwas besonders sein.
Diese Woche hat mich überrascht: Irgendwie war ich ein paar Stunden lang unter den zehn meistgelesenen deutschen Bloggern. Warum? Ich weiß es nicht. Vermutlich habe ich aus Versehen über eine nackte Prominente oder über eine prominente Nackte berichtet, die gerade mächtig anderwärts im Gespräch ist – denn globale erotische Sensationen gab es nun wirklich nicht.
Was mir so auffiel: Moraldiskussionen, zuletzt verbunden mit der Heroisierung von Sportlerinnen. Erinnerte mich fatal an „ein deutsches Mädel tut es nicht“, aber es waren ja nicht unbedingt deutsche Maiden gemeint, sondern alle: Sportlerinnen, zieht auch nicht aus, sonst ziehen sich bald alle aus. Nun ja, tun sie das nicht ohnehin schon?
Tja, dann war da noch die verkaufte Jungfrau, die mir reichlich Leser bescherte. Rosie heißt die Dame, die ihre Jungfräulichkeit erfolgreich verauktionierte. Ob das Ganze tatsächlich ernst gemeint war oder nur ein Gag der Dame, um auf Umwegen an das Geld zu kommen, steht für mich noch lange nicht fest. Dennoch habe ich recherchiert, wie denn der Preis der Jungfräulichkeit im Laufe der Jahrhunderte war, und siehe. Er fiel und fiel und fiel, von 50 Silberschekel zur Zeit Mose auf 0,00 Euro nach dem BGB – der entsprechende § 1300 existiert nicht mehr.
Moralische Probleme? Nicht damit. Ich hatte eher schon Probleme damit, 50 Silberschekel irgendwie in Euro umzurechnen.
Neuere Artikel von mir werden nach wie vor wenig gelesen: Immer noch wuseln Leute durchs Netz, die nicht genug über die Hotelerbin Paris Hilton erfahren konnten – und dies, obwohl sie bei mir auch nicht mehr erfahren – dennoch näherte sich die Anzahl der Zugriffe der Zahl 3500. Was nun Österreich betrifft: Über 1000 Surfer wollten mittlerweile den Artikel über die nackten Jungbäurinnen lesen – an Österreicherinnen muss wohl etwas besonders sein.
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
ja, richtig gelesen: sehpferd ebenso sinnige wie sinnliche Seiten gehörten jedenfalls heute zu den 10 beliebtesten Blogs in Deutschland: Diese wusste die Wochenzeitung DIE ZEIT online.
(Diese Angabe kann selbstverständlich auf der aktuellen Webseite abweichen)

(Diese Angabe kann selbstverständlich auf der aktuellen Webseite abweichen)

Backlogs sind eine wirklich gute Sache - vor allem dann, wenn man sich für seine Leser interessiert. Leider haben sich in letzter Zeit aber ein paar Blogger breit gemacht, von denen sehr zweifelhaft ist, ob sie denn welche sind. Auf meine Seite greifen zum beispiel regelmäßig folgende Mitglieder von blogspot.com zu, bei denen der Backlog regelmäßig im Chaos endet:
- download-paris-hilton-video.blogspot.com
- free-amateur-sex-pages.blogspot.com
- free-asian-thumb.blogspot.com
- free-blowjob-pictures.blogspot.com
- free-chatroom.blogspot.com
- free-porn-movie.blogspot.com
- free-teen-lesbian-sex.blogspot.com
- gabriola.blogspot.com
- gabriola-bed-breakfast.blogspot.com
- gabriola-coast-realty.blogspot.com
- gabriola-cycle-kayak.blogspot.com
- gabriola-homes-for-sale.blogspot.com
- gabriola-island-fishing-charter.blogspot.co...
- gabriola-island-map.blogspot.com
- gabriola-property-for-sale.blogspot.com
- gabriola-real-estate.blogspot.com
- gay-sex.blogspot.com
- go-fuck-yourself.blogspot.com
- janet-jackson.blogdrive.com
- janet-jackson-breast.blogspot.com
- janet-jackson-exposed.blogspot.com
- janet-jackson-halftime.blogspot.com
- janet-jackson-naked.blogspot.com
- janet-jackson-nude-pic.blogspot.com
- janet-jackson-nude-pics.blogspot.com
- janet-jackson-pics.blogspot.com
- janet-jackson-pictures.blog-city.com
- janet-jackson-pictures.blogspot.com
- janet-jacksons-breast.blogspot.com
- janet-jacksons-breasts.blogspot.com
- janet-jackson-super-bowl.blogspot.com
- janet-jackson-superbowl-half-time.blogspot....
- janet-jackson-video.blogdrive.com
- janet-superbowl-show.blogdrive.com
- marijuana-seeds.blogspot.com
- milf-seeker.blogspot.com
- nude-britney-spears.blogspot.com
- nude-pics.blogspot.com
- paris-hilton-nude-pics.blogspot.com
- paris-hilton-nude-pictures.blogspot.com
- paris-hilton-photo.blogspot.com
- paris-hilton-pic.blogspot.com
- paris-hilton-video-free.blogspot.com
- paris-hilton-videos.blogspot.com
- pic-of-paris-hilton.blogspot.com
- pictures-of-paris-hilton.blogspot.com
- pot-seeds.blogspot.com
- sex-com.blogspot.com
- sex-paris-hilton.blogspot.com
- sex-toy.blogspot.com
- sex-video-paris-hilton.blogspot.com
- superbowl-halftime.blogspot.com
- superbowl-halftime-show.blogspot.com
- the-springbreak.blogspot.com
- toys-sex.blogspot.com
- video-janet-jackson.blogspot.com
- videos-janet-jackson.blogspot.com
- wild-party-movies.blogspot.com
- wild-sex-movies.blogspot.com
- world-sex.blogspot.com
- www.gabriola-island.com
Weiß irgend jemand, wie und warum diese Leute so etwas machen? Und warum (fast) alle ausgerechnet von blogspot.com kommen?
Bitte nicht in den Browser eingeben - ausdrückliche Warnung - habe mit viel Mühe die "http's" entfernt.
- download-paris-hilton-video.blogspot.com
- free-amateur-sex-pages.blogspot.com
- free-asian-thumb.blogspot.com
- free-blowjob-pictures.blogspot.com
- free-chatroom.blogspot.com
- free-porn-movie.blogspot.com
- free-teen-lesbian-sex.blogspot.com
- gabriola.blogspot.com
- gabriola-bed-breakfast.blogspot.com
- gabriola-coast-realty.blogspot.com
- gabriola-cycle-kayak.blogspot.com
- gabriola-homes-for-sale.blogspot.com
- gabriola-island-fishing-charter.blogspot.co...
- gabriola-island-map.blogspot.com
- gabriola-property-for-sale.blogspot.com
- gabriola-real-estate.blogspot.com
- gay-sex.blogspot.com
- go-fuck-yourself.blogspot.com
- janet-jackson.blogdrive.com
- janet-jackson-breast.blogspot.com
- janet-jackson-exposed.blogspot.com
- janet-jackson-halftime.blogspot.com
- janet-jackson-naked.blogspot.com
- janet-jackson-nude-pic.blogspot.com
- janet-jackson-nude-pics.blogspot.com
- janet-jackson-pics.blogspot.com
- janet-jackson-pictures.blog-city.com
- janet-jackson-pictures.blogspot.com
- janet-jacksons-breast.blogspot.com
- janet-jacksons-breasts.blogspot.com
- janet-jackson-super-bowl.blogspot.com
- janet-jackson-superbowl-half-time.blogspot....
- janet-jackson-video.blogdrive.com
- janet-superbowl-show.blogdrive.com
- marijuana-seeds.blogspot.com
- milf-seeker.blogspot.com
- nude-britney-spears.blogspot.com
- nude-pics.blogspot.com
- paris-hilton-nude-pics.blogspot.com
- paris-hilton-nude-pictures.blogspot.com
- paris-hilton-photo.blogspot.com
- paris-hilton-pic.blogspot.com
- paris-hilton-video-free.blogspot.com
- paris-hilton-videos.blogspot.com
- pic-of-paris-hilton.blogspot.com
- pictures-of-paris-hilton.blogspot.com
- pot-seeds.blogspot.com
- sex-com.blogspot.com
- sex-paris-hilton.blogspot.com
- sex-toy.blogspot.com
- sex-video-paris-hilton.blogspot.com
- superbowl-halftime.blogspot.com
- superbowl-halftime-show.blogspot.com
- the-springbreak.blogspot.com
- toys-sex.blogspot.com
- video-janet-jackson.blogspot.com
- videos-janet-jackson.blogspot.com
- wild-party-movies.blogspot.com
- wild-sex-movies.blogspot.com
- world-sex.blogspot.com
- www.gabriola-island.com
Weiß irgend jemand, wie und warum diese Leute so etwas machen? Und warum (fast) alle ausgerechnet von blogspot.com kommen?
Bitte nicht in den Browser eingeben - ausdrückliche Warnung - habe mit viel Mühe die "http's" entfernt.
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Das wöchentliche Geblubber aus den Algen
Bei Twoday gibt es zwei Möglichkeiten, populär zu werden: Entweder um den Beliebtheitspreis buhlen oder kritisieren, was das Zeug hält: Es scheint, als ob weder Mittelmaß noch Qualitätsschreibe die Mitglieder je erreichen würden. Natürlich bin auch ich in die Kritik geraten, indem ich eine „Mistress Michelle“ wegen eines Plagiats kritisiert habe.
Blogger haben ja durchaus unterschiedliche Absichten. Manche wollen sich tatsächlich einmal in der Öffentlichkeit aussprechen, wohl in der Hoffnung, dass tausende Blogleserinnen und Blogleser mehr Wert sind als eine einzige Freundin oder eben ein einziger Freund. Ich begegne ihnen mit Respekt, wenngleich ich immer davor warne, zu viel von sich selbst an die Öffentlichkeit zu bringen: Böse Menschen hören und lesen mit. Ihnen entgegen stehen die Besserwisser: Sie picken sich Menschen aus Politik, Wirtschaft und Showgeschäft heraus, um sie mit Dreck zu bewerfen. Wobei ich bemerken muss: Nichts gegen innerösterreichische Probleme, aber auch Österreich ist ein Teil von Europa, und ein bisschen europäische Denke schadet den österreichischen Bloggerinnen und Bloggern nun wahrhaftig nicht – den Deutschen freilich auch nicht.
Die Dritten, die hier bloggen, sind die Interessenvertreter – aber ob es nun die ICH-AG ist, für die hier Kunden angeheuert werden sollen oder die Linksaußenparteien: Ich finde, dies gehört alles nicht hierher. Wir kommen hierher entweder als wir selbst oder als Journalisten und Autoren, aber in keinem Fall als Interessenvertreter – das würde der Blogger-Idee widersprechen.
Ach, ihr wollt wissen, was sich bei mir tut? Leider nicht viel. Meine guten Artikel werden, wie alle anderen guten Artikel auch, wenig gelesen – und wenn ich Kurznachrichten über irgendeinen Mist schreibe, dann fällt die Welt darüber her wie eine Fliegenschar: Über 3000 Menschen wollten inzwischen meine Paris-Hilton-Notiz lesen, und ansonsten geht alles, in dem das Wort „nackt“ vorkommt – und TV6 natürlich, nicht zu vergessen. Insgesamt wollten (in mehreren Artikeln) mittlerweile über 6000 Surfer wissen, was es mit diesem Sender auf sich hat.
Bei Twoday gibt es zwei Möglichkeiten, populär zu werden: Entweder um den Beliebtheitspreis buhlen oder kritisieren, was das Zeug hält: Es scheint, als ob weder Mittelmaß noch Qualitätsschreibe die Mitglieder je erreichen würden. Natürlich bin auch ich in die Kritik geraten, indem ich eine „Mistress Michelle“ wegen eines Plagiats kritisiert habe.
Blogger haben ja durchaus unterschiedliche Absichten. Manche wollen sich tatsächlich einmal in der Öffentlichkeit aussprechen, wohl in der Hoffnung, dass tausende Blogleserinnen und Blogleser mehr Wert sind als eine einzige Freundin oder eben ein einziger Freund. Ich begegne ihnen mit Respekt, wenngleich ich immer davor warne, zu viel von sich selbst an die Öffentlichkeit zu bringen: Böse Menschen hören und lesen mit. Ihnen entgegen stehen die Besserwisser: Sie picken sich Menschen aus Politik, Wirtschaft und Showgeschäft heraus, um sie mit Dreck zu bewerfen. Wobei ich bemerken muss: Nichts gegen innerösterreichische Probleme, aber auch Österreich ist ein Teil von Europa, und ein bisschen europäische Denke schadet den österreichischen Bloggerinnen und Bloggern nun wahrhaftig nicht – den Deutschen freilich auch nicht.
Die Dritten, die hier bloggen, sind die Interessenvertreter – aber ob es nun die ICH-AG ist, für die hier Kunden angeheuert werden sollen oder die Linksaußenparteien: Ich finde, dies gehört alles nicht hierher. Wir kommen hierher entweder als wir selbst oder als Journalisten und Autoren, aber in keinem Fall als Interessenvertreter – das würde der Blogger-Idee widersprechen.
Ach, ihr wollt wissen, was sich bei mir tut? Leider nicht viel. Meine guten Artikel werden, wie alle anderen guten Artikel auch, wenig gelesen – und wenn ich Kurznachrichten über irgendeinen Mist schreibe, dann fällt die Welt darüber her wie eine Fliegenschar: Über 3000 Menschen wollten inzwischen meine Paris-Hilton-Notiz lesen, und ansonsten geht alles, in dem das Wort „nackt“ vorkommt – und TV6 natürlich, nicht zu vergessen. Insgesamt wollten (in mehreren Artikeln) mittlerweile über 6000 Surfer wissen, was es mit diesem Sender auf sich hat.
Das wöchentliche Geblubber aus den Algen - diesmal pünktlich
Eigentlich hat die vergangene Woche nichts ergeben, was wirklich berichtenswert gewesen wäre. Mir fiel auf, dass keiner unserer so genannten Feuilletonisten das Werk des verstorbenen Fotografen Helmut Newton wirklich würdigte – inzwischen hätten die Damen und Herren der Kulturarroganz-Fraktion ja wahrscheinlich die Möglichkeit gehabt, sich zu informieren. Es ist halt immer schmerzlich, keine Ahnung von Fotografie zu haben und dennoch Kulturkritiken zu schreiben.
Was die Menschen eigentlich beunruhigen sollte? Dass den jungen Leuten Maßstäbe fehlen. Das Fernsehen hat, wie es scheint, endgültig geschafft, viele Exemplare einer ganzen Generation moralisch zu vergiften – und wenn ich von Moral rede, dann meine ich Moral und nicht „Sexualmoral“.
Doch inzwischen haben es die Sittenwächter ja geschafft, und darauf zu fokussieren: Moral hat zwangsläufig Sexualmoral zu sein – das ist ohnehin das Einzige, was die Leserschaft interessiert – da kann man mal wieder zeigen, wie schön und edel man selbst ist und wie schlecht und verrufen der Rest der Welt. Das weiß auch ein Herr Pfarrer: Sex ist gut, wenn der Segen von oben kommt – aber wer weiß schon, ob nicht doch Luzifer seine Finger im Spiel hat? Wie schön, Pfarrer zu sein – da kann man den Menschen doch alles mies machen, selbst wenn es gut ist: Doppelbindung auf christlich.
Sollte etwa Konkurrenzneid im Spiel sein, wenn die Kirche gegen ´Sex wettert? Laut John Updike entspringen die beiden Lebendströmungen „Sex“ und "Religiosität“ der gleichen Quelle: über den Tod hinaus lebendig zu bleiben. Stoff zum Nachdenken, doch für wen? Für Lebensversicherungsvertreter? Oder für Kunstkritiker?
Wo immer von Helmut Newton die Rede war, war von „Sex“ die Rede, und oft leider auch in Artikeln über den „Kannibalen“, den so genannte Fachleute als „nicht geistesgestört“ bezeichnet haben. Wenn er dies nach den Maßstäben der heutigen Psychotherapie nicht ist, kann er nur hochgradig kriminell sein, was auch zu bezweifeln ist. Was ist er also? Jemand, den wir nicht erklären können, jemand, der uns fremd ist – aber auch jemand, mit dem wir uns auseinander setzen müssen – aus moralischen Gründen, und zwar, ohne vordergründig an Sex zu denken.
Die nächste Woche werde ich mich den Begriffen widmen: Erotik, Sexualität, Charme, Anmut, Geilheit, Flirt. Doch die Differenzierungen werden sowieso nichts nützen: Die deutsche Presse verwendet mittlerweile einen Schweinsjargon aus Amerika: „Sexindustrie“ zum Beispiel. Mal einen Blick in ihr Englischlexikon geworfen, Herr Redakteur? Es heißt „Sexbranche“, wenn schon überhaupt das Wort „Sex“ darin vorkommen muss, denn die Branche verkauft im Grunde genommen Illusionen – wie das Fernsehen auch. Welches Fernsehen? Tv6? Nein, die ARD. Und nun haben wir eben eine Jugend, die nach dem Leitbild der Vorabendserien lebt: Da ist die RTL-Serie „Schulmädchen“ nur die konsequente Fortführung dessen, was die ARD schon seit Jahren produziert. Wobei wir bei einem anderen Thema wären: Fernsehen und Sex. Aber davon später mehr.
Eigentlich hat die vergangene Woche nichts ergeben, was wirklich berichtenswert gewesen wäre. Mir fiel auf, dass keiner unserer so genannten Feuilletonisten das Werk des verstorbenen Fotografen Helmut Newton wirklich würdigte – inzwischen hätten die Damen und Herren der Kulturarroganz-Fraktion ja wahrscheinlich die Möglichkeit gehabt, sich zu informieren. Es ist halt immer schmerzlich, keine Ahnung von Fotografie zu haben und dennoch Kulturkritiken zu schreiben.
Was die Menschen eigentlich beunruhigen sollte? Dass den jungen Leuten Maßstäbe fehlen. Das Fernsehen hat, wie es scheint, endgültig geschafft, viele Exemplare einer ganzen Generation moralisch zu vergiften – und wenn ich von Moral rede, dann meine ich Moral und nicht „Sexualmoral“.
Doch inzwischen haben es die Sittenwächter ja geschafft, und darauf zu fokussieren: Moral hat zwangsläufig Sexualmoral zu sein – das ist ohnehin das Einzige, was die Leserschaft interessiert – da kann man mal wieder zeigen, wie schön und edel man selbst ist und wie schlecht und verrufen der Rest der Welt. Das weiß auch ein Herr Pfarrer: Sex ist gut, wenn der Segen von oben kommt – aber wer weiß schon, ob nicht doch Luzifer seine Finger im Spiel hat? Wie schön, Pfarrer zu sein – da kann man den Menschen doch alles mies machen, selbst wenn es gut ist: Doppelbindung auf christlich.
Sollte etwa Konkurrenzneid im Spiel sein, wenn die Kirche gegen ´Sex wettert? Laut John Updike entspringen die beiden Lebendströmungen „Sex“ und "Religiosität“ der gleichen Quelle: über den Tod hinaus lebendig zu bleiben. Stoff zum Nachdenken, doch für wen? Für Lebensversicherungsvertreter? Oder für Kunstkritiker?
Wo immer von Helmut Newton die Rede war, war von „Sex“ die Rede, und oft leider auch in Artikeln über den „Kannibalen“, den so genannte Fachleute als „nicht geistesgestört“ bezeichnet haben. Wenn er dies nach den Maßstäben der heutigen Psychotherapie nicht ist, kann er nur hochgradig kriminell sein, was auch zu bezweifeln ist. Was ist er also? Jemand, den wir nicht erklären können, jemand, der uns fremd ist – aber auch jemand, mit dem wir uns auseinander setzen müssen – aus moralischen Gründen, und zwar, ohne vordergründig an Sex zu denken.
Die nächste Woche werde ich mich den Begriffen widmen: Erotik, Sexualität, Charme, Anmut, Geilheit, Flirt. Doch die Differenzierungen werden sowieso nichts nützen: Die deutsche Presse verwendet mittlerweile einen Schweinsjargon aus Amerika: „Sexindustrie“ zum Beispiel. Mal einen Blick in ihr Englischlexikon geworfen, Herr Redakteur? Es heißt „Sexbranche“, wenn schon überhaupt das Wort „Sex“ darin vorkommen muss, denn die Branche verkauft im Grunde genommen Illusionen – wie das Fernsehen auch. Welches Fernsehen? Tv6? Nein, die ARD. Und nun haben wir eben eine Jugend, die nach dem Leitbild der Vorabendserien lebt: Da ist die RTL-Serie „Schulmädchen“ nur die konsequente Fortführung dessen, was die ARD schon seit Jahren produziert. Wobei wir bei einem anderen Thema wären: Fernsehen und Sex. Aber davon später mehr.