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lichtbilder - photography

Wie sehen internationale Fotokünstler eigentlich eine Triade? Nicht so wie ein Pornograf, doch was ist das Besondere daran, wann wird was erregend? Und ist es gleichgültig, wer sich dabei mit wem vergnügt? „Dreier", so wissen wir mittlerweile, sind nicht immer so „flott" wie die Befürworter uns glauben machen wollen, und sich kann eine Novelle mehr aussagen als ein paar Fotos. Doch das Hinsehen lohnt sich: Bei Nerve, im Premium-Bereich.

triade dreierbeziehung

© 2004 Sandra C. Davis published by NERVE

Mehr als eine Million Besucher verzeichnet die Webseite des norwegischen Erotik-Fotografen Petter Hegres, wie aus einem Artikel der Online-Zeitung Netavisen hervorgeht.

Probleme hat der Fotograf allerdings mit den Feministinnen: Erotik ist in Norwegen ein Tabuthema. Wie er sagte, würde er ständig von norwegischen Frauen angesprochen, die ihm erklären wollen, dass weibliche Brüste nur eine Funktion haben: die Ernährung von Babys.

Für seine Aufnahmen bevorzugt der Fotograf daher osteuropäische Frauen, die wüssten, dass Brüste auch noch zu mehr gut wären, als nur eine Nahrungsquelle zu sein.

Wer viel schreibt, der verliert auch leicht den Überblick. Damit ihr ihn nicht verliert, hier die wichtigsten Kalender, über die ich hier geschrieben habe – merkwürdig, dass die meisten Kalender einen Bezug zur Landwirtschaft haben: Sollten Frau und Mann dort weniger prüde sein als in den angeblich so freizügigen Städten?

Männer, überwiegend Bauern (Amerika)
Frauen, bürgerliche (Norwegen)
Frauen, Winzerinnen (Baden, Deutschland)
F+M, Jungbauern und Jungbäuerinnen, (Österreich)
F+M, Jungbauern und Jungbäuerinnen (Neuseeland)
Frauen, Frauen, Winzerinnen (Österreich)
Frauen, Großmütter
Frauen, zugunsten krebskranker Kinder (Franken, Deutschland)

Nach meiner Auffassung sollte vor allem der zuletzt genannte ein Verkaufserfolg werden, nicht nur, weil er gut ist, sondern weil man mit dem Kauf auch der verlogenen Moral einer Hilfsorganisation eines auswischt. Leider ist die Adresse nicht bekannt, aber vielleicht weiß der Sender weiter: info@br-online.de. Deren Artikel hieß „Furore um fränkische "Kalender Girls".

Falls ihr noch andere schöne Amateurkalender (keine professionellen, bitte) kennt, wäre ein Kommentar von euch willkommen.

2005: Die Schweiz läutet die Erotikkalender-Saison ein:
Keine fetten Landeier auf Schweizer Höfen.
2005: Mehr über die Schweizer Jungbäurinnen:
Mehr als eine Meersau muss sein.

Eines hat eine 54-jährige „Grüne Dame“ lernen müssen – Ehrenamt ist nicht gleich Ehrenamt und eine „Grüne Dame“ tritt in einem grünen Kittel auf – und nicht nackt.

Dabei hatten sie und dreizehn andere Damen sich die Sache so nett gedacht: Kinderkrebsstationen haben immer zu wenig Geld für ein paar zusätzliche Wünsche und so machten sich die Damen körperlich wo weit fei, wie es schicklich war, fanden einen Fotografen, der sie ablichtete, und einen Drucker, der für den guten Zweck für Gotteslohn druckte - und boten den Kalender für 9,90 Euro an - ein Spottpreis für das exzellente Werk, das der Fotograf Gerhard Launer äußerst professionell in Szene setzte.

Doch die Oberen der „Grünen Damen" war die nackte Schwester fortan nicht mehr grün genug: Sie erhielt die „Kündigung" für ihr Ehrenamt. Begründung: Die Teilnahme an einem erotischen Fotoprojekt sei für eine „Grüne Dame" nicht tragbar.

Für die Presse waren die „Grünen Damen“, deren Aufgabe die ehrenamtliche Betreuung von Krebskranken in Kliniken ist, nicht zu sprechen. Inzwischen glaubt Presseberichten zufolge sogar die katholisch orientierte „Caritas“, unter deren Fittichen die „Grünen Damen“ hausen, dass hier etwas nicht ganz stimmt: Sie will im Streit nun vermitteln.

Zu gewagt für eine Dame mit Edelmut - meinen die "Grünen Damen"
gruene damen nackt kalendergirls oktober
(c) Gerhard Launer

Quelle: br online.

Zentrale der Grünen Damen: Evangelische Krankenhilfe

Wer sie nicht kennt, kennt kein Internet: so genannte „Cum"-Seiten, auf denen sich überwiegend Damen, aber auch vereinzelt Herren mit einer weißlichen, halb transparenten Flüssigkeit zeigen, die meist auf das Gesicht aufgebracht wird. Wo die Sache konsequent betrieben wird, ist der Stoff in der Tat Sperma, ansonsten Joghurt - auf einem Foto ist der Unterschied schwer auszumachen.

Nun aber griff erstmals ein Kunstfotograf ein: der 40-jährige Fotograf Ashkan Sahihi. Eigentlich sollte seine Serie „Facial Analysis" mit Fremden bestückt werden - doch von denen wollte sich niemand „so" fotografieren lassen. Also mussten Freundinnen und Freunde heran, um zu zeigen, wie auf einem meist ernsten und seriösen Alltagsgesicht ein paar Spritzer Sperma aussehen können.

Nun, vielleicht wird der „Zeitgeist" demnächst nicht nur dafür sorgen, dass es schick wird, sich mit einem Spritzer Sperma im Gesicht fotografieren zu lassen, sondern - wer weiß - erleben wir vielleicht einen Kunststoffhersteller, der künstliche Sperma-Streifen aus Kunststoff zum Aufkleben auf die Haut für die nächste Party verkauft. Der Chronist wundert sich über nichts mehr.

sperma gesicht kunst cum art

(c) 2003 by Ashkan Sahihi

gesehen bei nerve

Fotos von halb nackten orientalischen Schönheiten befeuerten einst die Fantasie des Urgroßvaters: die erregend ausgezogenen Orientalinnen sollten vor allem die populären Haremsfantasien beflügeln.

Heute bewundern wir eher, wie die Bilder entstanden: Belichtungszeiten von mehreren Sekunden waren die Regel - und so lange eine „erotische" Stellung zu halten, war gar nicht einfach - wehe, die Brust wippte. Bewunderungswürdig vor allem die Kunst des Colorierens. Absolut sehenswerte Sammlung bei: dieser Webseite

belly dancer bauch tänzerin harem

Die badischen Winzerinnen, die sich für einen Kalender des Jahres 2004 ein wenig entkleideten, hatten Vorbilder: Österreichische Winzerinnen haben sich nämlich 2004 für den Fotografen Peter Oberleithner ausgezogen, der sie dann in Schwarz-Weiß abgelichtet hat. Die meisten Bilder wirken etwas angestaubt: Kein Wunder, denn ein „Spitzenfotograf", wie die Werbung verheißt, ist Herr Oberleithner nun wirklich nicht.

Immerhin gelang es ihm, die Österreicherinnen so darzustellen, dass der Kalender selbst im Pfarramt hängen könnte – so sittsam sind die Winzertöchter – ich habe hier mal die Dame dargestellt, die den September repräsentiert: In warmen Gegenden sollen die Trauben hier schon ihre volle Reife erreichen – wie unschwer zu sehen ist.

Aber so wahr ich Sehpferd heiße: Richtig froh wäre ich erst, wenn die württembergischen Weingärtnertöchter einmal alle Hüllen fallen lassen würden: Das käme nämlich einer Revolution gleich.


nackt wein österreich winzerinnen

(c) 2003 P.Oberleithner

Österreich scheint irgendwie ein Vorbild für die Welt zu sein – jedenfalls, was nackte Landwirte und Landwirtinnen angeht, denn was der österreichische Jungenbauerverband vorgemacht hat, machen nun alle nach – sogar im fernen Neuseeland.
Also kommen auch die Jungbauern auf der anderen Seite der Weltkugel 2004 nicht umhin, sich auszuziehen: nicht ganz, das machen auch neuseeländische Bäurinnen und Bauern nicht, aber auch nicht gerade so, wie sie normalerweise auf dem Traktor sitzen würden. Auslöser soll eine Dame mit dem schönen Namen Mirjam van Achterberg gewesen sein, die für den Kalender in spitzenbesetzter Unterwäsche posierte.
Der erste Kalender der „Ngarua Young Farmers “ mit Aktfotos erschien im Jahr 2002. Im letzten Jahr waren die Fans enttäuscht, dass nur eine Weihnachtskarte angeboten wurde, doch dieses Jahr gibt es für 2004 wieder den heiß ersehnten Kalender.

Das alles wusste Stuff.

Natur und Landwirtschaft hätten ja durchaus etwas gemeinsam - so ähnlich soll sich der Präsident des schweizerischen Bauernverbandes zum Projekt der Jungbauernschaft geäußert haben im Jahr 2005 einen Kalender herauszubringen, in dem Schweizer Bäurinnen offenherzig Busen zeigen dürfen.

Man weiß auch schon, woran man sich orientieren will: Nackt, Natur, Mädchen und Milch - so ungefähr stellt man sich in der Schweiz das Konzept für den Aktfoto-Kalender vor. Das Vorbild kommt - wir ahnen es schon - vom österreichischen Jungbauernverband.

Da trifft es sich gut, dass ein österreichischer Jungbauer offenbar eine Schweizer Freundin hat, die sich schon in dieser Form hat ablichten lassen: Sie wird im Juni 2004 in vielen Bauern- und Bürgerstuben Österreichs zeigen, wie gut Landprodukte auch nach delikater Schweizer Art ins Bild gerückt werden können.

Ganz konkret ist es die „Miss Juni", eine „Karin" aus dem Schweizer Bischofszell, die damit wirbt, dass man die „Nähe zu Tier und Natur nirgends so intensiv (erlebt) wie in der Landwirtschaft". Bleibt hinzuzufügen: Auch Brüste und Milch kommen sich nirgendwo so nahe wie auf dem Bauernhof, wie das Bild aus dem österreichischen Jungbauernkalender zeigt.

Etwas davon hat Sehpferd im Schweizer Tagblatt gelesen.

österreich schweiz jung bauern nackt kalender
(c) 2003 jungbauern.at

Mehr über die nackten Schweizer Jungbäurinnen hier

Inzwischen fand das erste Foto-Shooting statt: Mehr dazu hier.

Was ist der Pirelli-Kalender nun eigentlich: Dutzendware, Kultobjekt oder gar Kultur? Im Jahr 2004 soll die Antwort nach Presseberichten anders als bisher gegeben werden können: mehr Richtung Kunst, denn Fotograf Nick Knight hat seine Modelle angeblich mal gefragt, was sie denn so erotisch fänden. Was dabei heraus kam, soll „Verträumt und geheimnisvoll" sein, schrieb dazu der „BLICK".

Möglicherweise aber einfach nur kitschiger als sonst, mein Sehpferd.

 

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