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lichtbilder - photography

Jürgen Specht ist ein Deutscher, der in Japan lebt, und dort schon über zwei Dutzend Berufe ausgeübt hat – aber eines interessiert ihn mehr als alles andere – die Fotografie, und auch in ihr scheinen ihn japanische Frauen am meisten zu begeistern – nackt, selbstverständlich.

Doch was wäre ein erotischer Fotograf, würde er sich nicht auch für erotische Museen interessieren? Bitte schön, diese Webseite gibt einen Einblick.

jürgen specht japan

(c) 2004 by Jürgen Specht

Die Webseite „Ishotmyself“ scheint eine ungeheure Anziehungskraft auf Australierinnen zu haben – zum Beispiel auf die 21-jährige Studentin Tarlia aus Melbourne, die dort noch heute zu besehen ist – ohne Kosten und ohne allzu viel Textilien, versteht sich - schließlich herrschen dort derzeit hochsommerliche Temperaturen.

ishotmyself sample picture

(c) 2004 Ishotmyself

Ältere Bilder von Ishomyself.com sind auch bei indienudes.com zu sehen - doch das ist eher eine "Seite für Erwachsene".

Ich kann nicht umhin, gelegentlich auf „I Shot Myself“ zu verweisen und an die wundervollen Aktfotos erinnern, die dort beinahe täglich erscheinen – und wenn es einmal wirklich nicht ganz so toll war, entschädigt doch die nächste Bildserie für den Frust: Heute zum Beispiel kann man die 20-jährige Sidney aus New South Wales (Australien) sehen – aber leider nur noch heute.

ishotmyself sample picture

(c) 2004 for both pictures by Ishotmyself.com

Da Helmut Newtons Lebenswerk ist in der deutschen Presse nur dürftig gewürdigt wurde, lohnt es sich einen kurzen, gleichwohl sehr beeindruckenden Blick auf eine Webseite zu werfen, die schon immer ein besonderes Verhältnis zur erotischen Fotografie hatte: Nerve. Man findet sie im frei zugänglichen Bereich der Webseite von nerve.com, wo zahlreiche Fotografenkollegen zu Wort kommen und vor allem einige Fotos zu sehen sind.

Kalt, eingefroren und leblos sehen sie aus, die Akte, Landschaften und Architekturaufnahmen des Wiener Fotografen Andreas H. Bitesnich. Er verkörperte jene Sorte von Fotografen, die sich so um „Ästhetik“ und „Perfektion“ bemühen, dass alles, was sie produzieren, zu Edelkitsch wird. Dennoch kam er jetzt ins „Kunsthaus Wien“, wo man seine Werke noch bis zum 9. Mai dieses Jahres besichtigen kann – die Frage, was dieser Fotograf dort zu suchen hat, ist freilich erlaubt. Der Kritiker der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ hatte daran offenbar gewisse Zweifel.

Die Fotografin Karen Brett ist gegenwärtig mit ganz besonderen Arbeiten im Folly im englischen Lancaster zu sehen: Sie befragte Personen zwischen 60 und 90 Jahren über Alter und Sexualität und fotografierte dabei.

Die ehemalige Krankenschwester versucht mit ihren Fotos, den Mythos vom Alter ohne Sexualität zu durchbrechen und den Menschen dadurch die Angst vorm Altern zu nehmen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 12. März zu sehen: , 26 Castle Park, Lancaster, LA1 1YQ.

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Foto: © 2004 by Karen Brett

Nun, wo fand ihre erste Liebe statt, bei der auch Körpersäfte ausgetauscht wurden? Auf dem Rücksitz eines Autos? Unbequem, aber dennoch populär, und deswegen auch von Ellen Stagg genutzt, um Modefotos zu machen – ob es darum geht, Hosen und Kleider zu zeigen, aus denen man schnell herauskommt, war auf der Webseite nicht auszumachen.

(Freier Bereich, Mitgliedschaft kostenlos – diese Angaben, wie immer, ohne Gewähr).

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© 2004 by Ellen Stagg (Nerve)

Amateurfotografen haben eine seltsame Manie, es den „Profis" gleich tun zu wollen - ohne zu berücksichtigen, dass sie selbst ja nur „mehr von Leben" haben wollen, während der Profifotograf davon leben muss. So kommt es zu der skurrilen Feststellung, dass bei „Digitalkameras ... Modelle mit einer Auflösung ab 6 Megapixel optimal sind)", aber zum Trost für die schlecht Verdienenden: Bei einer „Auflösung zwischen 4 und 5 Megapixel gelingen aber auch ausdrucksstarke Aktaufnahmen".

Nun, wir wussten schon immer, dass die Kamera die Bilder macht, aber warum man zwischen 4 bis 5 Megapixel „ausdruckstärkere" Aktaufnahmen bekommt, weiß bestimmt nur der Autor dieser ansonsten recht passablen Seite.

Nora Leuenberger aus Aesch will es wissen: ihre Bewerbung für den Schweizer Jungbauernkalender soll der Welt beweisen, dass junge Frauen vom Bauernhof alles andere als „fette Landeier“ sind.

Wie sie, so wollen auch noch viele andere Schweizerinnen zeigen, dass in der Landwirtschaft zahllose Naturschönheiten arbeiten: In einem Kalender natürlich, für den sie leicht bekleidet posieren wollen: Dem Schweizer Jungbauernkalender 2005, und die Präsidentin ihres Verbandes ergänzt: „wir sind stark und sexy“. Wie stark und sexy die Jungbäurinnen sind, zeigen sie schon mal mehr, mal weniger vorteilhaft auf der Seite der Kalendermacher: Dort zeigen sie sich in kräftiger Baumwolle und zarten Dessous – und immer in der Hoffnung, Kalendergirl 2005 zu werden.

Und ob Bäuerin, Bauerntochter, Viehwirtin oder Winzerin: Hauptsache eine Schweizerin mit Bezug zur Landwirtschaft muss man sein. Dann kann man sich auch jetzt noch bewerben.

schweizer jungbauernkalender kalendergirl bewerberin

Bewerberin Rahel
(c) by "Rahel" 2004

Jetzt, nach seinem Tode, wird sich die öffentliche Darstellung seines Lebens wohl noch mehr verklären, als dies ohnehin schon der Fall war: Der Fotograf Helmut Newton, der „Gigant“, wie ihn Hugh Hefner nannte, ist tot.

Er steht für ein Zeitalter, in dem sich Fotografie selbstständig machte, und er wurde dessen Leitfigur: Fotografen inszenieren sich als Teil des kulturellen Showgeschäfts, werden deren Bestandteile. Sie sind Zeitzeugen und Zeitgenossen, Markenzeichen und Marktteilnehmer, Kunstmacher und Kitschfabrikanten. Sie produzieren Inszenierungen: die von Produkten, die von Menschen, vor allem die von sich selbst. Künstler sind sie auch. Ein bisschen. Manchmal.

Newton und Deutschland? Eine besondere Beziehung. Hier wurde er geboren, hierher hat er zu Lebzeiten sein Erbe hingeschafft. Zwei Mal wurde er verfolgt: Einmal als Jude von den Faschisten, einmal als Fotograf wegen seiner angeblich „faschistoiden“ Bilder – von einem „Fräulein Schwarzer“. Ein Medienrummel, weiter nichts, doch noch stoßen Kritiker in die gleiche Kerbe: „Was zählt, ist das Fleisch“, betitelte die „Badische Zeitung“ heute seinen Nachruf: Ein widerwärtiger Schnitzer, der freilich ohne die Vorarbeit von Alice Schwarzer nicht salonfähig gewesen wäre.

Newton war ein besessener Fotograf, und er war es ganz und gar. Seine Liebe zur Fotografie paarte sich mit der Liebe zu Frauen, deren Sinnlichkeit er über seine Kamera einfangen konnte, ein wahrhaftig genialer Handwerker der erotischen Fotografie. Aber ein Künstler? Ein bisschen. Manchmal.

 

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