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Was hat Kalkriese mit Sex zu tun? Gar nichts. Dafür bezweifeln Historiker nun immer häufiger, dass der teutonische Held Armin oder Hermann oder wie auch immer tatsächlich eine finale Schlacht geschlagen hat, und zwar weder in Kalkriese noch im Teutoburger Wald, wo das Denkmal von Herrn Hermann steht. Vielmehr, so die „Lippische Landes-Zeitung „ stand er wohl an der Spitze von Guerilla-Kämpfern, die draußen im Walde auf der Lauer lagen, wenn mal ein paar Römer vorbeikamen. Gelesen hat der Redakteur aus dem Lippischen dies wohl im Siegen, den er als Quellen anführt und, ach ja – das mit dem Sex soll ein Historiker beigesteuert haben: „Gegen die germanischen Naturburschen, für die Sex vor dem 20. Lebensjahr verpönt gewesen sei, wirkten die Vertreter der mediterranen Großmacht lasterhaft“. Wie, die Germanen hatten keinen Sex vor dem 20. Lebensjahr? Wo die meisten von ihnen nicht einmal dreißig Jahre alt wurden? Ich denke, es gibt noch viel zu tun für die Historiker dieser Welt.

Am 1. Mai treten zahlreiche osteuropäische Länder der EU bei, unter anderem auch Tschechien. Das interessiert die Deutschen so gut wie überhaupt nicht, und wenn, dann wird es bestenfalls im Wirtschaftsteil diskutiert. Oder natürlich dort, wo die FAZ über „Hintergründe“ schreibt: „Grenzverkehr Im Hinterhof der Lust“, geschrieben von Cornelia von Wrangel. Thema: Bordelle in Tschechien und deutsche Männer.

Wer sagt eigentlich, dass nur die BILD-Zeitung von Sex and Crime lebt?

David verbrachte 30 Nächte mit Laura, sagt er. Sie spricht Gefühle in ihm an, und er reagiert darauf. Freilich ist Laura keine reale Person. Sie wohnt in einem Computer und soll für ein Fitness-Programm motivieren. Zu lesen ist das alles in GQ, im März 2004, in der Printausgabe.

Nein, nein, ich dachte jetzt nicht daran, dass Laura auch eine virtuelle Bloggerin oder meinetwegen als Jonathan ein virtueller Blogger sein könnte, obwohl auch dieses Thema nicht reizlos wäre.

Vielmehr dachte ich an Chats. Die etwa drei Dutzend Sätze samt einiger Variationen, die die meisten Chatterinnen und Chatter von sich geben können, sollte ein halbwegs findiger Programmierer doch wohl hinkriegen. Schließlich gab es schon Eliza.

Ein paar speziell auf Erotik getrimmte virtuelle Chatterinnen könnten dann ganze Heerscharen sexhungriger Ehemänner nächtens an den Computer locken: Fällt ein geeignetes Stichwort, kommt das Höschen herunter. Der Rest ist mit einigen Satzfetzen so oder so abgetan. Mich sollte es wirklich nicht wundern, wenn es so etwas schon gäbe.

(c) sehpferd 2004

Das heruntergekommene Herrenmagazin „Penthouse“ soll nach dem Willen des neuen Inhabers Marc Bell zu einem Trendmagazin nach dem Vorbild von „Maxim“ oder „FHM“ umgewandelt werden.

Den Grund für den Niedergang des alten „Penthouse“ sieht der neue Inhaber in der stark pornografischen Ausrichtung des Magazins: Auf diese Weise wäre man in starke Konkurrenz zu Internetangeboten geraten. Nun peilt man einen jüngeren, gleichwohl aber zahlungskräftigen Kundenkreis an und hofft dabei auch auf neue Inserenten.

Gelesen bei: Miami.com

Es schien so, als wolle Gentlemen’s World gar nicht mehr erotisch sein – doch diese Einstellung könnte sich mittlerweile verändert haben: Das Magazin verpflichtete als neue Kolumnistin die skandalumwitterte Stripperin Dita von Teese. Vorläufig glänzt sie allerdings noch nicht als Schreiberin, sondern hat sich erst einmal ausgezogen: Tatsächlich sehen wir sie im neuen GQ vollends nackt (abgesehen von den Schuhen), in Schwarz-Weiß fotografiert von Rankin. So ganz nebenbei verriet sie noch, dass sich ihre Taille auf 35 Zentimeter schnüren lässt.

Zu sehen und zu lesen ist alles in der deutschen Ausgabe: GQ März 2004, 4 Euro am Kiosk



qg_03_2004

(c) 2004 by Rankin/GQ

Update: Heirat angekündigt - Marriage announced.

Die deutsche Dummbackenpresse („Boulevard“ ist ein viel zu schöner Name dafür) hatte auch heute wieder „Enthüllungen“ im Fall der Deutschtürkin Sibel Kekilli zu bieten: Nun ist man sich seitens der Betreiber derartiger Presserzeugnisse nicht einmal zu schade, Standbilder aus Pornofilmen zu zeigen, in denen Frau Kekilli einst mitwirkte. Wie gut, dass es auch andere Presserzeugnisse gibt – in der Berliner Morgenpost jedenfalls hält der Kolumnist Hanns-Georg Rodek seinen Kolleginnen und Kollegen den Spiegel vors Gesicht: Wer immer über eine "megageile Kükenfarm" schreibt, sollte sich vergegenwärtigen, dass alle Frauen, die sich jemals "schamlos" vor Linsen präsentiert haben, ja von irgendwoher kommen müssen – und manche kämen eben aus einem Supermarkt.

Kaum war die Sensation verkündet, dass nach 18 Jahren einmal wieder ein deutscher Film („Gegen die Wand“) den „Goldenen Bären“ bekommen hat, da wird die Hauptdarstellerin, eine 23-jährigen Deutschtürkin namens Sibel Kekilli von einem Teil der deutschen Presse in den Dreck gezogen, weil sie schon einmal „Pornofilme“ gedreht habe. Und um die Sensation dann noch breiter auszuquetschen werden dann auch noch Titel genannt. Da kann sich das dummdeutsche Stammtischpack mal wieder ereifern, und die deutsche Presse weiß natürlich, wes geistes Kind ihr Klientel ist.

Auf diese Weise wird die Sensation mit Dreckbrühe zugegossen – und natürlich machen die geschwätzigen Netz-Medien dabei fleißig mit. Die Meldung wird betont süffisant verkauft, und dann noch in Edelmenschentum verpackt: Ja, wenn die Dame nicht ihre Biografie gefälscht hätte, dann würde man ja ganz anders schreiben.

In Wahrheit wissen die Damen und Herren natürlich genau, dass sie für Spießer schreiben, die sich offiziell brüsten, keine Pornos zu kennen und sich heimlich daran aufgeilen. Für sie, und nur für sie, ist die Presse-Schlammschlacht, die jetzt stattfindet, interessant.

Ein Beispiel von vielen.

Es scheint, als würden die Dummen nicht weniger: Immer wieder gelang es einem Schweizer Koch, sich als „Playboy“-Fotograf auszugeben und dann in Internet-Chats Frauen anzubaggern, die er „berühmt“ machen wollte. Dabei ging er auch noch ausgesprochen tapsig vor: Zunächst vereinbarte er ein Gespräch in einem Lokal Namens „Bären“, wo er das Vertrauen der Interessentinnen gewann, um sie dann in seiner Wohnung nach einem kurzen „Shooting“ zu begrapschen und auf andere Arten sexuell zu nötigen.

Innerhalb von weniger als drei Jahren soll er 34 bekannt gewordene Frauen in unterschiedlicher Weise sexuell belästigt haben.

Fragt sich natürlich: Wenn diese Zahl schon einem Gericht bekannt wird, wie viele ruhmsüchtige Frauen sind dem Mann dann tatsächlich bereits auf den Leim gegangen? Ist die Aussicht auf den schnellen Ruhm wirklich wert, sich von völlig fremden Männern nackt fotografieren zu lassen, von den Gefahren, denen man sich dabei aussetzt, einmal ganz abgesehen?

Der Schweizer Richter, der den „Fotografen“ jüngst verurteilte sagte jedenfalls einer Zeitung:: „Interessierte sollten vor einem Fotoshooting immer abklären, ob der Fotograf, unter dem angegebenen Namen überhaupt existiere.“ Andernfalls gälte: Finger weg!

Jeder weiß, dass Forscher edelmütige Menschen sind, die nichts anderes im Sinn haben, als die Wahrheit herauszufinden. Doch wild ist der Westen, und schwer ist der Beruf: Wie sonst könnten die „Süddeutsche Zeitung“ und der „Stern“ auf so unterschiedliche Zahlen kommen:

Süddeutsche (Emnid): „In der Gruppe der 14- bis 17-Jährigen hat lediglich jeder Dritte bereits Geschlechtsverkehr gehabt“. Stern (Forsa): „Jeder zweite 16-Jährige hatte schon einmal Geschlechtsverkehr“.

Süddeutsche (Emnid): „Für 42 Prozent der Mädchen ist das erste Mal entweder „nichts Besonderes“, mit einem „schlechten Gewissen“ behaftet oder „unangenehm“. Stern (Forsa):“ 77 Prozent der Mädchen sagten, das erste Mal sei ein schönes Erlebnis gewesen“.

Nachdem die 35-jährige Bobfahrerin Susi Erdmann bereits für den PLAYBOY in Island gefroren hatte, ließ sie sich auch noch in einer Eiskammer ablichten: Bei Minus zehn Grad soll sie „ein Jackett“ getragen haben – nicht eben viel bei diesen Temperaturen. Kommentar Frau Erdmann: „Ich glaube, das halten nur Sportlerinnen aus“. Die Fotos der eiskalten Lady aus Island und dem Eiskeller sind in der Februar-Ausgabe des „PLAYBOY“ (Deutschland) zu sehen.

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