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Das wöchentliche Geblubber aus den Algen

Während ich abends hinter meiner persönlichen Firewall sitze und hoffe, dass Norton alle Versuche, auf meinen Rechner zuzugreifen, schon abwehren wird, bin ich am Tage hinter einer festen Brandmauer, die alles abwehrt, was ihr irgendwie verdächtig erscheint. Warum ich das schreibe? Weil diejenigen Blogs auf Twoday, die werbefinanziert sind, an dieser Super-Brandmauer abblitzen. Mich stört es nicht, weil mein Blog nicht werbefinanziert ist – aber eure Blogs kann ich größtenteils nicht lesen.

Warum ich so wenig Erotisches schreibe? Weil ich mich so viel mit dem Wortschatz der Erotik beschäftige, und das kostet sehr viel Zeit. Wer weiß schon, dass Wörter wie „Homosexualität“ oder „Pornografie“ relativ neuen Datums sind, und dass viele Wörter wie zum Beispiel das „Frauenhaus“ oder die „Dirne“ heute eine ganz andere Bedeutung haben als früher?

Deutschland hat seit heute einen neuen Bundespräsidenten. Ich liebe ihn nicht und halte ihn für eine der ungeeignetsten Persönlichkeiten, die jemals das Amt bekleidet haben. Nicht, weil er „schlecht“ wäre, sondern weil er auf der falschen Besetzungscouch sitzt: Bundespräsidenten hatten wir uns bislang als gereifte Persönlichkeiten mit integrierenden Kräften vorgestellt. Nun ist er es aber dennoch. In der Demokratie muss man sich an manches gewöhnen, auch dass ein Karrierist Bundespräsident wird. Ich prophezeie schon heute eines: Dieser Mann wird nicht glücklich mit seinem Amt, und seine Steigbügelhalter werden nicht glücklich mit ihm. Was sie nich daran hinderte, bereits kurz nach der Wahl der Presse auf den Ohren herumzutrampeln: „Auftakt für einen Machtwechsel“ titelte daraufhin die Unionsfreundliche Presse. Was ich dazu sage? Auch die Änderung der Machtverhätnisse und ganz normal für die Demokratie. Freilich sollte Frau Merkel und die mit ihr verbundenen Konsorten öfter mal den „Gehirn Ein“-Schalter betätigen. Bevor sie solche Sprüche loslassen, denn der Souverän ist nicht die Allianz von Frau Merkel, Herrn Stoiber und Herrn Westerwelle, sondern das Volk.

Glücklich ist wahrscheinlich die glockenreine gospelnde Joy, die sich nun wie ein Star fühlen kann: Vorsicht, liebe Joy, zwar haben auch schon mal ein paar Nonnen einen Hit gelandet, aber ob die Jugendlobpreisleiterin der Kirchengemeinde im Christus Centrum Tostedt auf Dauer mit den Erwartungen an einen wirklichen Profi-Star verträgt, das bliebe abzuwarten.

Wirklich glücklich bin ich hingegen über einen Baum: Die güldene Palme ging an den Richtigen: Ich kann mir eher eine Welt ohne GWB vorstellen als eine Welt ohne Michael Moore.

Hier hat sich eine alte Bekannte wieder blicken lassen: Mistress Michelle, die jetzt mit Sklavenmails Furore machen will. Wer ganz genau hinschaut, wird auch ein paar "Gehänge" zu sehen bekommen - nun ja, jeder nach seinem Geschmack.

Ich lese, im Übrigen, weiterhin mit viel Vergnügen Miss Understood. Sie ist für mich die Bloggerin schlechthin: selbstsüchtig, öffentlichkeitswirksam, immer ein bisschen auf dem Nebengleis und dabei äußerst erfolgreich – und dies allein wegen der originellen Schreibe. Aber das alles weiß sie ja selbst viel besser, auch wenn sie es beständig leugnet.

Der Dokumentarfilm Fahrenheit 9/11 hat die goldene Palme in Cannes gewonnen. Wie der Präsident der Jury, Quentin Tarantino, gesagt haben soll, habe die Auszeichnung nicht mit den politischen Inhalten des Filmes zu tun. Sie wurde vielmehr für die großartige filmische Leistung vergeben.

Regisseur Michael Moore dankte vor allem den „Darstellern“, Herrn Bush, Herrn Cheney, Paul Wolfowitz und Donald Rumsfeld.

 

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