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Nein, überheblich ist sie gar nicht, diese Feministinnengöttin von eigenen Gnaden, bürgerlich Alice Schwarzer, Herausgeberin eines einschlägigen Magazins Namens Emma. „Es blieb mir vorbehalten, 1993 in einer Bildanalyse aufzuzeigen, dass (Helmut) Newtons Fotos nicht nur sexistisch, sondern auch rassistisch sind“. Das schrieb sie gerade. In Emma, im Jahre 2004, und ballt dabei die Faust gegen das Berliner Newton-Museum.

Ach, wie gut, wenn man Kompetenz hat. Fotos, liebe Frau Schwarzer, sind zunächst gar nichts als Ansammlungen von strukturierten Silberpartikeln, hinter denen stehen mag, was will.

Eine Bildaussage allerdings entsteht erst im Gehirn des Betrachters: so nimmt nicht wunder, dass die Dame Schwarzer die Fotos als sexistisch empfindet – ich empfinde sie beispielsweise als trivial-erotisch. Von „rassistisch“ reden wir besser gar nicht – da müssten wir erst einmal an den Sargdeckeln der vielen Fotografen klappern, die im kolonialisierten Afrika schwarze Schönheiten für Postkarten abgelichtet haben.

Vermutlich hat die Emma-Herausgeberin in einem Punkt Recht: Newton wird als Künstler bisweilen überschätzt. Das liegt aber nicht an irgendwelchen „Schuldreflexen“ sonder daran, dass verbindliche Maßstäbe für den künstlerischen Wert einer Fotografie noch nicht gefunden wurden. Da kann man fragen „wie auch?“, wenn der eigentliche Urheber einer Fotografie das Licht ist.

Man Ray, der orakelnde Malerfotograf, hat es immer gewusst: „Fotografie ist keine Kunst“, sagte er, um später hinzuzufügen „aber Fotografie kann Kunst sein“. An dieser Nuss knackt die fotografische Welt bis heute.

Gefunden habe ich das Ganze bei: Doloresse.
 

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